Verhalten der Fische, Oberflächenbepflanzung ja oder nein

Dieses Thema im Forum "Haltung: Fische" wurde erstellt von Angel, 12. Februar 2007.

  1. Angel

    Angel

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    Hi zusammen

    Bei mir zuhause verzichte ich weitgehend auf Oberflächenbepflanzung einerseits, damit auch lichtbedürftigere Pflanzen noch genügend Licht abkriegen aber auch, weil ich mit meinen Fischen so die besseren Erfahrungen gemacht habe.

    Viele propagieren, dass Oberflächenbepflanzung für die Fische von Vorteil wäre, damit sie... ja warum eigentlich? Es gibt in den Aquarien keine Gefahren, welche ihnen von oben drohen. Für schattige Bereiche? Viel wichtiger finde ich es, dass sie Verstecksmöglichkeiten bzw. Sichtschutz gegenüber Artgenossen oder anderen Fischen wie auch vor uns erhalten.

    Ich machte paarmal die Beobachtung, wenn ich mal nicht gärtnere und die Oberfläche e.V. von Pflanzen bedeckt wird, dass meine Fische, seien es die verschiedene Buntbarscharten, sonstige Arten wie Salmler usw. mit der Zeit eher schreckhafter reagieren und jede Bewegung ausserhalb vom Becken sie somit in einen Stresszustand versetzt. Auch bei Bekannten, welche ebenfalls viele Pflanzen an der Wasseroberfläche haben machte ich die Beobachtung, dass die Fische viel schreckhafter reagieren. Bei freier Wasseroberfläche sind meine Fische stehts sehr ruhig und scheinen auch nicht schreckhaft (ausser eine fremde Person ist auf Besuch, dann verschwinden sie vorsichtshalber in ihre Verstecke). Meine Vermutung daher ist, dass wir ihr natürliches ängstliches Verhalten eigentlich mit starker Bepflanzung inkl. vielen schattigen Bereichen durch Oberflächenpflanzen nur fördern bzw. als ob dies eine Bestätigung für sie wäre, dass tatsächlich Gefahr droht...? Werden sie hingegen mit einem hellen Becken (also einfach ohne Oberflächenbepflanzung) konfrontiert, so lernen sie sehr schnell, dass ihnen keine Gefahr droht und die allgmeine Schreckhaftigkeit nimmt auch sehr schnell ab.... ist ja eigentlich von Vorteil.

    Nun wollte ich euch nach euren Erfahrungen fragen oder was ihr dazu denkt.

    Liebe Grüsse

    Angel
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 12. Februar 2007
  2. Matt P

    Matt P

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    Hallo Angel

    Ein sehr interessanter Beitrag. Ich habe in allen Becken Schwimmpflanzen ausser in einem, weil sich da unschöne Hüpfer angesiedelt hatten. Tatsächlich ist es so, dass sich augerechnet in diesem Becken alle Fische sehr ruhig Verhalten, ohne jegliche Schreckhaftigkeit. In den Becken mit Oberflächenbepflanzung scheinen die Fische eher Schreckhaft und scheuh zu sein. Ich wäre aber bis jetzt nicht darauf gekommen, dass die Ursache die Oberlächenbepflanzung sein könnte :shock: .

    Jedoch habe ich aber in einem Zuchtbecken mit Corydoras eine ähnliche Beobachtung gemacht. Zuerst hatte ich das Zuchtbecken recht gut bepflanzt, mit Valisnerien, Cabomba, Echonidoren und Anubias. Die Corys, es sind Wildfänge, waren eher Scheuh und reagierten manchmal ein wenig schreckhaft. Als ich aber die Bepflanzung bis auf einige Anubias reduzierte, wurden die Tiere viel zutraulicher und es scheint so, als fühlen sie sich wohler.

    Fische reagieren immer schreckhaft auf sofortige krasse Veränderungen. Ich denke dass die Fische bei heller Beleuchtung die Bewegungen und Veränderungen ausserhalb des Beckens einfach weniger mitbekommen.

    Ich bin gespannt auf weitere Beobachtungen und Erfahrungen von anderen Usern!

    Gruss, Matthias
     
  3. Angel

    Angel

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    Hi Matt

    Danke für Deine Antwort. Ist intressant, dass sich Deine Beobachtungen mit den von mir decken.

    Dies wäre eine Möglichkeit, glaube ich wiederum weniger. Habe eher den Eindruck, als nehmen sie die Umgebung besser wahr, wenns im Becken gleich hell oder heller ist wie ausserhalb vom Becken. Vielleicht nimmt ihre Sichtfähigkeit im Schatten ab? Dies wäre auch ne Erklärung für die höhere Schreckhaftigkeit, wenn sie nicht genau erkennen, was ausserhalb vom Becken abgeht. Hier wäre eine wissenschaftliche Erklärung noch intressant, wie Fische bei welchem Licht ihre Umgebung wahrnehmen.

    Intressanterweise beruhigen sie sich innerhalb sehr kurzer Zeit, nachdem ihr Becken nach einer groben Pflanzenaufräumaktion doch sehr plötzlich viel heller ist. Diesen Zustand versuche ich nun stehts bei zu behalten... dh auch wenn ich mal keine Zeit zum gärtnern hab, so guck ich zumindest, dass die Wasseroberfläche frei bleibt.

    Bin mal gespannt auf weitere Beobachtungen.

    Liebe Grüsse

    Angel
     
  4. Arianta

    Arianta

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    Hallo Angel

    In meinem 54l AQ schwimmen ein Schwarm Psedomugil furcatus (Gabelschwanzblauauge, mit blaueren Augen als Paul Newman ;-)) und einige Zwerggarnelen herum. Die Wasseroberfläche ist stark mit Azolla, salvinia auriculata, Riccia fluitans und Wasserlinsen zugewuchert.

    Ich habe nicht den Eindruck, dass meine Gabelschwanzblauaugen besonders schreckhaft wären. Die Garnelen lieben die Wurzeln der Schwimmpflanzen als Aufenthaltsort. Als ich noch Zwergfadenfische hatte, hielten sie sich auch sehr gerne in diesem Bereich auf.

    Allerdings behagt nicht allen Wasserpflanzen das reduzierte Licht. Was mich aber besonders freut ist, dass unter diesen Bedingungen die Madagaskargitterpflanze (Aponogeton madagascariensis) nun endlich schön wächst.

    Gruss

    Thomas
     
  5. Brigitte-

    Brigitte-

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    Hoi Angel,

    wirklich interessantes Thema.
    Selber habe Aquarien mit ca einem drittel Oberflächenbepflanzug, auch den anderen Pflanzen zuliebe. Andere ein bisschen mehr, den Fischen zuliebe.

    In den meisten Aquarien pflege ich irgendwelche Labyrithfische auch sogenannte Laubfischchen die mögen Muschelblumen obwohl sie nicht scheu sind.

    Wenn jemand zu Besuch kommt, ist es den meisten Fische egal, ausser denen die sich sonst selten zeigen, den Haras, die kommen nur um zu Futtern.....

    Bei einem neu eingerichteten Aquarium oder neuen Fischen konnte ich dies auch schon beobachten, bei beständig laufenden Becken kann kommen wer will, dies irritiert die Fische nicht, selbst wenn die Katzen am Aq rumpfoten.

    Gruess Brigitte
     
  6. Maverick

    Maverick

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    Hallo Angel

    ich halte Oberflächen bepflanzung (Wasserlinsen) primär als schnellwachsende Nitratkonkurrenten gegen Algen.

    Bei meinem Prachtschmerlen-AQ habe ich viele Wasserlinsen, die ich alle zwei Wochen abschöpfe, auf das sich wieder neue bilden (und dazu Nitrat brauchen). Ich konnte aber noch nie einen Unterschied feststellen in der Schreckhaftigkeit der Fische.
    Verbesserungen der Inneneinrichtung (mehr Wurzeln) des AQ hat da vielmehr gebracht, in dem Punkt stimme ich dir voll zu.

    Springfreudige Fische (z.B. Prachtschmerlen) springen bei Oberflächenbepflanzung weniger. Ich sage das ohne eine fundierte Analyse des Problems betrieben zu haben. Ich habe den Tip gekriegt als zwei Prachtschmerlen innerhalb von 4 Tage aus meinem Pool-AQ gesprungen sind nachdem ich den Schwarm etwas vergrössert hatte (eine konnte ich noch retten).
    Seit der Oberflächenbepflanzung ist das nicht mehr vorgekommen.

    Gruss Maverick
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 12. Februar 2007
  7. Angel

    Angel

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    Hi zusammen

    @Arianta
    Jo... die Gitterpflanze und auch Anubia bevorzugen schattige Bereiche. Kann diese auch nur in einem Becken halten.... tsja, man kann nicht alles haben ;-)

    @Brigitte
    Stimmt, die Oberfläche eines Beckens bei mir ist auch mit Schwimmpflanzen bzw. flutenden Pflanzen gut bedeckt. Darin halte ich die Stachelaale, die Jungen bewegen sich im Gegensatz zu den Alttieren viel in den Pflanzen. Darin habe ich auch die Betta coccina. Beide Arten sind nicht scheu, trotz der Oberflächenbepflanzung, aber sie bevorzugen diese als Lebensraum. Lediglich die Glasbarsche, welche ich auch dort drinnen hab sind wiederum viel schreckhafter bei bedeckter Oberfläche, als wenns oben frei ist.... kommt sicher auf die Art der Fische an, wie diese dann auf dies reagieren.

    @Maverick
    Das ist ein Argument... kann mir auch vorstellen, dass springfreudige Fische weniger zum raushüpfen motiviert sind, wenn die Oberfläche bepflanzt ist. Das mit dem Nitrat ist bei mir zweitrangig bzw. es ist mir lieber, wenn die unteren Pflanze die Nährstoffe (wenn vielleicht auch nicht so effektiv) verwerten und dafür brauchen sie auch Licht.

    @all
    Bin gespannt auf weitere Beobachtungen, insbesonders welche Fischarten wie reagieren.

    Liebe Grüsse

    Angel
     
  8. Aspergillus

    Aspergillus

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    Hoi Angel,

    Wirklich sehr interessant. Ich habe auch bei meinen Neons bemerkt, dass sie im
    Quarantänebecken extrem viel weniger Schreckhaft sind als sie das vorher im
    Grossen Becken waren. Das Grosse ist sehr stark bepflanzt und wird von einer riesigen Echinodora zu sicher 30% beschattet, auch die Heteranthera zosterifolia dunkelt einen Bereich ab und den Rest macht der Tigerlotus. Min 50% des Beckens ist beschattet.
    Ich habe mich bei meinen Neons immer gewundert, warum sie so viel schreckhafter sind als z.B die in Zoohandlungen.

    Deine These hat was!

    Nachtrag: Die Neons haben sich eigentlich immer in der dunkelsten Ecke unter den grossen Echiblättern aufgehalten. Auch wenn sie durchs Becken geschwommen sind, haben sie sich wenn immer möglich im Schatten gehalten. Nur wenn niemand im Zimmer war, oder wenn ich lange sitzen blieb, sind sie auch nach vorne in den
    "sonnigen" Bereich gekommen. Eine Bewegung meinerseits und schwupp waren sie im Schatten.

    Jetzt im Quarantäne AQ kann ich vor dem AQ Faxen machen und sie reagieren nur mässig auf mich.
    Das Quarantäne AQ hat keine Leuchte die Zimmerbeleuchtung ist an.. also grundsätzlich ein dunkleres
    Becken.

    Neons in den Zoohandlungen reagieren ja nicht mal auf winken, klopfen und Nase am AQ flachdrücken von Kindern. Diese Becken sind auch immer frei von Oberflächenbepflanzungen.

    Nachtrag 2:
    Da es in meinem Quarantäne AQ ohne Licht eigentlich relativ Dunkel ist, glaube ich nicht, dass es daran liegt, dass sie weniger sehen was draussen abgeht wenn sie im dunkeln sind.. oder zumindest nicht dass die Schreckhaftigkeit daher kommt..
    Ich könnte mir aber vorstellen, dass Bewegungen auserhalb des AQ in einem Becken mit Oberflächenbepflanzung durch die ganzen Spiegelungs und Lichteffekte vielleicht auch so wirken könnten als würde sich über dem Wasser was tun. Ist die Oberfläche frei ist für die Fische klar ersichtlich, dass dem nicht so ist.

    Grüess
    Aspi

    PS: Könnte dies evtl. der Grund sein, warum bei meinen Neons die Krankheit ausgebrochen ist.. hmmm erschrecken ist ja sicher stressig.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 12. Februar 2007
  9. Bitterling

    Bitterling

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    Hallo zusammen

    Die Oberfläche von meinem 200l ist total mit Wasserlinsen zugewuchert.
    Dadurch habe ich im Bekcen nur gedämpftes Licht, aber mit gefällt es so besser.
    Und ich hatte eigentlich das Gefühl, den Fischen auch.
    Aber diese Beiträge stimmen mich nun doch nachdenklich, denn meine Marmorpanzerwelse sind extrem schreckhaft.
    Kaum macht man eine Bewegung in der Nähe des AQs, flitze sie gelich unter die sichere Wurzel.
    Ich werde bem nächsten Wasserwechsel einmal die meisten Wasserlinsen abfischen und gucken, was passiert.

    Liebe Grüsse

    Jeanine
     
  10. Fritz

    Fritz

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    Hallo Zäme

    Interessante These von Angel.
    Ich glaube da ist schon was dran.

    Ähnliches beobachte ich eigentlich auch.



    Wenn ich die Fische gut beobachten will, mache ich das Licht im Zimmer aus. Dann sind sie weniger scheu.


    Ich glaube es ist vor allem der Helligkeits-Unterschied, welcher eine wichtige Rolle spielt.

    Viel Licht im AQ, im Zimmer aber dunkel.
    Dann sehen die Fische die Glasscheiben als Abgrenzung, weil kleinste Ablagerungen, Algen, usw auf den Scheiben gut gesehen werden.
    Was draussen ist, sehen sie kaum, weil im Dunkeln.
    Die Fische fühlen sich so nicht bedroht.
    Umgekehrt sehe ich besonders gut in das AQ.


    Helles Zimmer, abgeschattetes AQ.
    Dann sehen die Fische die Scheiben kaum. Sehen dafür aber draussen jede Bewegung.
    Die Fische fühlen sich schneller bedroht.
    Dafür sehe ich weniger gut was im AQ passiert.

    Gruss, Fritz
     
  11. whitecat

    whitecat

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    nabend allerseits,
    ich habe auch sehr viele schwimmpflanzen vorallem wasserlinsen...eigentlich bedecken diese 50%meines beckens.
    Für Jungfische finde ich diese Ideal, verstecken sich immer zwischen den feinen Wurzeln.Ansonsten hab ich sie nur drinnen weil ich das Becken nicht allzuhell haben möchte...Meine SBB sind auch einwenig schreckhaft..werde mal ein paar Linsen abschöpfen...mal schauen ob ich einen verhaltensveränderung feststellen kann...
    1/4 werde ich aber belassen,


    mfg
     
  12. syv

    syv

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    Hallo zusammen
    Interessanter Zusammenhang!
    Tatsächlich scheinen mir meine Paradiesfische und auch die Fünfgürtelbarben schreckhafter, seit die Wasserlinsen die W'oberfläche vermehrt bedecken.
    Habs auch noch nicht damit in Zus.hang gebracht, aber jetzt, wo ich eure Posts so lese...:gruebel:

    Werde also auch mal abschöpfen...
     
  13. footbag25

    footbag25

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    hallo zusammen

    mol interessant..

    ich kann da noch folgendes sagen... ich hab ja auch schildkröten und da sieht man die unterschiede im verhalten noch deutlicher als bei den fischen finde ich...

    was ich beobachten konnte...

    wenn man fische oder eben schildkröten in einem hellen AQ ohne viel versteckmöglichkeiten und eben auch mit wenig oberflächenbedeckung hält, dann werden sie zutraulicher, weniger schreckhaft, jedoch zwangläufig... also nach beobachtung hat das was, damit zu tun, dass sie einfach keine möglichkeit haben, sich zu verstecken und auf gefahren zu reagieren, also demnach einfach sich mit der situation abfinden müssen und auf den ersten blick ruhiger, weniger schreckhafter werden..

    wenn die schildkrötchen oder fische aber die möglichkeit haben, sie zu verstecken und auch an der oberfläche "geschützt" sind durch pflanzen, dann wird ihr verhalten wieder mehr natürlicher! das heisst, sie können wieder auf störungen reflexartiger reagieren... ihre natürlichen fluchtreflexe können sich entfalten!

    nach meinem empfinden, ist diese schreckhaftigkeit nix schlechte, sondern eher was positives und deutet auf das natürliche verhalten der schlidkröten oder fische bei... wobei man natürlich schon schaune muss, dass sie nicht permanent verscheucht werden und dies dann in stress abdriftet...

    ich hatte auch schon schildkröten oder fische gesehen und erlebt, die gar keine möglichkeit hatten sich zu verstecken.. kahles leehres AQ... also sozusagen immer ausgestellt sind.. und diese lebewesen, legen das schreckhafte, das natürliche fluchtverhalten zwangsmässig ab... somit werden sie ruhige und für den betrachter ist das leider was positivesm, sie wirken ruhiger... jedoch finde ich sollte man den lebewesen ein möglichst natürliches umfeld bieten, wo sie auch mal ihre fluchtreflexe ausleben können und auf die dinge reagieren können... der schein trügt in mieinen augen...


    noch ein beispiel um die sache die ich meine zu verdeutlichen...
    z.b im zoo.. wenn man dort die neuen naturnahen gehäge mit den alten käfigen vergleicht, ist das verhalten der tiere dort drin ganz anderst.. in den naturnahen gehängen, verkriechen sich die tiere gerne mal, sind schreckhafter und halt natürlicher im verhalten... mit ihren fluchtreflexen und der genauen beobachtung der umgebung mit der möglichkeit eben sich zu verkriechen...

    in so ausgestellten käfigen ohne möglichkeit sich zu verstecken oder sicher zu fühlen, da legen die tiere ihr natürliches fluchtverhalten und die vorsichtigkeit ab.. zwangsmässig.. sie arangieren sich mit der situation... sie müssen es... da sie eben nicht verstecken oder flüchten können..

    also ich persönlich finde das positiv, wenn die tiere ihre natürlichen verhalten ausleben können, zu dem auch das fluchtverhalten und das verstecken gehört...

    aber man sieht sie weniger... wie eben im zoo.. manchen leuten ist es lieber ein ruhiges ausgestelltes tier in einem käfig, dass man immer sieht! und manchen ist es wichtig das tier in seiner natürlichen umgebung mit den natürlichen verhalten zu sehen oder eben dann öfters auch nicht...

    ich persönlich bin dafür, dass man die tiere möglichst naturnah hält und ihnen die natürlichen verhaltensweisen gönnt...

    das so meine beobachtungen... hoffe man versteht was ich sagen möchte... ;-)

    gruss chris
     
  14. syv

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    Hallo Chris
    Ja, man versteht gut, was du meinst.

    Ich denke jedoch nicht, dass jmd. von uns ALLE Versteckmöglichkeiten ausräumen würde, nur damit die Fische ruhiger werden.
    Wie du ja selbst schreibst, gilt es doch ein Mittelmass zu finden.

    Schlussendlich dient es meiner Meinung nach den Fischen auch nicht, wenn sie so schreckhaft werden, dass sie bei jeder Bewegung von aussen gleich umherschiessen um sich zu verstecken. Da sie nun einmal in einem AQ leben, müssen sie sich halt auch daran gewöhnen, dass darum auch mal etwas läuft.
    ABER natürlich will ich keinen apathisch-ruhigen Fisch in einem leeren Glastank.
     
  15. footbag25

    footbag25

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    genau.. muss jeder selber abwägen und einschätzen.. in unseren augen und unserem menschlichen empfinden ist diese "schreckhafte" verhalten eben immer zimlich negativ und wir bringen es mit angst und stress in verbindung... wir vergleichen halt dann das verhalten der fische mit unserem verhalten.. und wenn wir uns so verhalten haben wir angst oder stress.. ;-) das ist ein wenig die gefahr...

    die fische sagen ja nix und man fühlt es ihnen weniger an.. darum kann ich sagen, dass ich persönlich diese verhaltensänderungen bei den schildkröten besser beobachten konnte als bei den fischen, da sie ein wenig mehr "gefühl" zeigen können als fische...

    aber in der natürlichen umgebung der fische, wenn man bilder über fische/schwärme oder ähnliches sieht, dann ist dieses verhalten sehr ausgeprägt und natürlich. auch bei anderen tieren eben...

    das so meine gedanken zum thema...


    gruss chris
     
  16. Angel

    Angel

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    Hi zusammen

    @Chris
    Es war wie gesagt keine Rede davon, ihnen alle Verstecke zu entfernen sondern es geht ausschliesslich um Oberflächenbepflanzung.

    Beispiel: Meine Altums haben zwei grosse Wurzeln mit Javamoos bewachsen im AQ. Sie können alle zusammen verschwinden, dass ich kein einziges Tier mehr sehe. Tun sie jedoch nur, wenn sie angst haben, z.B. ein Fremder im Raum, aber dann verschwinden sie in normalem Tempo... ist die Oberfläche mit Pflanzen bedeckt reagieren sie selbst wenn ich komme panisch.

    Meine Rotrücken waren mehr unter als neben der Wurzel zu finden und getrauten sich kaum hervor (war vor paar Jahren).

    Die Hemichromis versteckten sich auch nur noch.... usw.

    Hab also die Oberflächenbepflanzung von all meinen Becken (ausser einem mit Labyrinthern) ziemlich radikal entfernt und seither nam die Schreckhaftigkeit massiv ab.

    Dies ist ja sehr lobenswert.... nur, ist es wirklich bei allen Arten natürlich, wenn oben was rumschwimmt? Selbst in der Natur gewöhnen sich Fische an andere Lebewesen, wenn sie lernen, dass von denen keine Gefahr ausgeht. Im Zürichsee kann man ohne Probleme Sonnenbarsche beobachten und dies aus nächster Nähe. Auch beim schnorcheln im Meer konnte ich kein panisches Verhalten der Fische feststellen... oder Taucher, welche Amazonasfische gefilmt haben, kein panisches Verhalten sichtbar. Grösse Fische schwimmen einem um die Beine. Kommt man einem anderen Tier, welches z.B. den Menschen nicht gewöhnt ist, in die Nähe, flieht es, aber nicht panisch.

    Vorsichtshalber fliehen oder panisches Verhalten ist ein Unterschied. Im Aquarium können sie nicht fliehen und bei Angst können Fische dann durchaus panisch reagieren und dies ist absolut nicht mehr natürlich sondern durch die Umstände der Gefangenschaft ermöglicht und sehr ungesund. Zu oft Stress insbesonders zu hohen Stress schwächt das Imunsystem der Fische und das muss ja auch nicht sein aber im Hinterkopf genau der Grund, warum ich diesen Thread eröffnet habe.

    Jain... ich versuche stehts das natürliche Verhalten der Tiere zu intepretieren, was oft nicht sehr einfach ist und es hat halt auch lange gedauert, bis ich auf das mit der Oberflächenbepflanzung kam.

    @Aspi
    Könnte meiner Ansicht nach durchaus auch eines der Gründe sein.... e.V. aber auch der Umsetzungsstress kann Krankheiten ausbrechen lassen.

    Anlass für diesen Thread sind ebenfalls Fische, welche krank wurden trotz sehr guter Haltung, guter Wasserparameter, gute Fütterung, ähnlicher Besatz usw. aber die Tiere waren prinzipiell viel scheuer und schreckhafter und da es die gleichen Tiere sind, wie ich pflege habe ich nach Unterschieden gesucht, welches die Unterschiede im Verhaltensmuster erklären würden... und ja, da kam ich auf die Oberflächenbepflanzung.

    Liebe Grüsse

    Angel
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. Februar 2007
  17. footbag25

    footbag25

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    bei mir war davon auch nie die rede... es war nur ein beispiel um den zusammenhang zu verdeutlichen, den ich rüberbringen wollte... die interpretation/unterstellung ich geh davon aus, alle verstecke zu entfernen hat syv schon angesprochen... ;-)

    ok...

    ich denke für das wohl der fische ist oberflächenbepflanzung sinnvoll...

    panisches verhalten wird nach meiner beobachtungen nicht durch oberflächenbepflanzung ausgelöst... ist im grossen und ganzen positiv für die fische, die oberflächenbepflanzung in meinen augen... gibt ne sichherheit... je nach art, sollte einfach ein teil frei bleiben, wenn sie gerne an der oberfläche sind, evt wegen nahrung oder ähnlichem..

    wenn die oberflächenbepflanzung einen einfluss auf das verhalten hat, dann in verbindung mit dem licht innerhalb und ausserhalb des AQ, was die sicht der fische durch die scheibe beeinflusst... also ähnlich wie fritz es gut beschrieben hat... und dann ist nicht die oberflächenbepflanzung das problem, sondern die daraus entstehenden lichtverhältnisse und sicht der fische durch die scheiben...

    das meine beobachtungen...

    gruss chris

    ps: mach sonst diese tests mal in einer undurchsichtigen wanne (oder gartenteich), mit und ohne oberflächenbepflanzung, wo keine sicht durch die wände (scheiben) möglich ist für die fische.... ;-)
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. Februar 2007
  18. nicoleK

    nicoleK

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    Hi Leute

    ich verfolge diesen Beitrag mit grossem Interesse!

    In meinem Aquarium sind zwei grosse Teile voll mit Oberflächenbpflanzung. Meine Neon sind gerne im Dschungel, sie kommen auch wunderschön zur Geltung dort. Züchten lassen sie sich, soviel ich gehört/gelesen habe auch nur im "Dunkeln". Nicht dass das mein Ziel wäre, aber ich denke sie fühlen sich einfach wohler so.

    Bei meinem Besatz (ausser den L260) kann ich nicht bestätigen, dass sie fliehen, wenn es Bewegung ausserhalb gibt, ganz im Gegenteil: gehe ich am Aquarium entlang...schwimmt alles mit, es könnte ja etwas Futter geben. Vielleicht liegt es auch daran, dass das Aquarium im Mittelpunkt unseres Hauses steht...im Koch/Essbereich ;-) Hier tummeln sich Katzen, Hund und Kinder, es herrscht ein grosser Teil des Tages "ägschän" vor dem Glas. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein "Singelwohnungsfisch" empfindlicher auf Bewegungen ausserhalb reagiert. Nur mal so ein Gedanke,mhhhhhhhhh

    Ich habe das Aquarium schon länger in Betrieb, mal mit mehr mal mit weniger "Schatten" und es ist mir vom Verhalten der Fische her kein Unterschied aufgefallen.

    Liebe Grüsse

    Nicole
     
  19. Angel

    Angel

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    Hi zusammen

    @Chris
    Ist Deine Meinung, ich akzeptiere sie.... aber wir haben Dir nix unterstellt, denn zwei Deiner Beispiele waren mit allgemein weniger oder gar keinen Verstecksmöglichkeiten, daher unsere Intepretation. ;-)

    Kann durchaus auch sein, dass dies der Effekt der Oberflächenbepflanzung ist. Hier kann man nur Vermutungen aussprechen, da wir das schlecht beurteilen können. In dem Moment, wo die Oberflächenbepflanung die von mir angesprochene Reaktion auslöst ist es sicher sinnvoller, auf diese Art der Sicherheit, dh die Oberflächenbepflanzung zu verzichten und dies dafür mit der Bepflanzung Boden/Wurzeln usw zu kompensieren zum Wohle der Fische... lediglich meine Meinung ;-)

    Geht hier um Aquarien und nicht um Gartenteich oder Hälterungswannen für Teichfische... aber auch die Sachlage wäre anderst, denn bei einem Teich gucken auch wir von oben rein und nicht von der Seite, wie bei einem Aquarium.

    @Nicole
    Ist Dein Becken ein Raumteiler oder stehts an der Wand?

    Ob ein Fisch in einem belebten Haus oder in einem Geschäft mit viel Betrieb steht oder in einer Wohnung mit mässigem Betrieb macht sicherlich auch was aus.

    Das Thema kann je nach Besatz, Standort, Betrieb usw. eins der Faktoren sein, welches die Fische beeinflusst, muss aber nicht. Genau deswegen sind unterschiedliche Beobachtungen höchst intressant.

    Liebe Grüsse

    Angel
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. Februar 2007
  20. footbag25

    footbag25

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    hi angel

    ok, könntest halt einfach testen, obs wirklich nur was mit der oberflächenbepflanzung zu tun hat oder nicht... kannst auch einfach die scheiben verdunklen oder eine dunkle, aber sichtdurchlässigen stoff davor spannen... dann siehst du die fische und ihr verhalten noch, aber die fische sehen nicht mehr was draussen passiert.. dann ist der allfällige effekt für das ändern des verhaltens, den ich meine und fritz gut beschrieben hat, sicher nicht mehr dafür verantwortlich, da sie ja nicht mehr nach draussen sehen..

    wie du wollen, denke so könnte man deiner frage, ob wirklich nur die oberflächenbepflanzung so eine verhaltensänderung bewirkt, besser beantworten...

    denke man kann das schon mit gartenteich vergleichen, das verhalten der fische... aber eben dort fällt dieser angesprochene effekt weg, den du eben mit der oben beschriebenen variante auch im AQ ausschalten könntest...

    so könnte man besser rückschlüsse machen, obs wirklich nur an der oberflächenbepflanzung liegt oder doch eher an diesem effekt...

    nach meiner meinung sind die fische halt froh über verstecke und für den gleichen zweck auch über eine oberflächenbepflanzung...

    gruss chris
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. Februar 2007

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