Kardinale attackieren Guppies

Dieses Thema im Forum "Haltung: Fische" wurde erstellt von Equiphum, 8. November 2006.

  1. Equiphum

    Equiphum

    Registriert seit:
    25. Juli 2006
    Beiträge:
    933
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    Bern
    Hallo zusammen,

    als ich gestern nach Hause kam, bemerkte ich, dass im 60l Becken zwei meiner Guppies fehlen, ein Männchen und ein Weibchen. Zuerst war ich nicht so beunruhigt, da sie sich manchmal in den Pflanzen verstecken und plötzlich wieder auftauchen. Doch nach genauerem hinsehen, sah ich, das die Pitbull Plecos und die Apfelschnecken sich wie wild über was hermachten, und da sah ich, dass es ein totes Guppy war, oder was davon übriggeblieben ist :(

    Habe schon seit längerem gesehen, dass die Guppymännchen leicht verfranste Flossen hatten, dachte aber, das komme von gegenseiteigen Rivalengehabe.

    Normalerweise nehme ich mir jeden Tag Zeit, die Fische zu beobachten, in letzter Zeit war einfach zu viel los, aber gestern habe ich mich ein halbe Stunde davor gesetzt, und konnte eindeutig beobachten, das die Kardinale die Guppys attackieren! War geschockt! Habe die Kardinale jetzt seit ca. 2 Monaten, und ist mir vorher nicht aufgefallen, auch meinte der Verkäufer, das harmoniere gut mit Guppies.

    Habe dann sofort die Guppies in das 240l gezügelt. Platz hat es dort genug, aber eigentlich war das nicht so geplant.

    Konnte jemand das schon beobachten? Sind die Kardinale wirklich so aggressiv? Ich werde die Guppies vorerst im grossen AQ lassen, jetzt weiss ich nicht, ob ich im 60l einfach nur noch die Kardinale haben soll...

    Der Besatz war vor dem zügeln folgendermassen:

    5 Guppies 2m/3w -> davon eben nun zwei weg
    8 Kardinalsalmler
    4 Pitbull Plecos
    5 Apfelschnecken

    Oder sollte ich die Kardinale weggeben? Irgendwie sind sie mir eben trotzdem ans Herz gewachsen ;)

    Etwas geschockte Grüsse,

    Lusi
     
  2. Kaspar

    Kaspar

    Registriert seit:
    19. April 2006
    Beiträge:
    23
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    Züri Oberland
    Hallo Lusi,

    meinst Du mit Kardinalsalmler den Kardinaltetra / Paracheirodon axelrodi oder
    den Kardinalfisch / Tanichthys albonubes?

    Ueber den Kardinalfisch kann ich Dir Auskunft geben, denn diesen
    halte ich seit längerer Zeit schon mit Endler-Guppies zusammen in einem
    110 lt Becken zusammen. Als 'Geburtenkontrolle'.
    Das funktioniert problemlos. Die Kardinalfische schnappen sich ab und zu
    ein unvorsichtiges Guppijunges, aber nur wenn sie noch ganz klein sind.
    Die grösseren Jungfische und die Erwachsenen leben friedlich mit den Kardinalfischen zusammen, ohne irgenwelche Revierkämpfe oder ähnlichem.

    Hoffe ich konnte Dir weiterhelfen

    Grüsse Kaspar
     
  3. Equiphum

    Equiphum

    Registriert seit:
    25. Juli 2006
    Beiträge:
    933
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    Bern
    Hi Kaspar,

    Merci für deine Antwort. Ich meinte den Kardinalfisch, Tanichthys albonubes. Habe auch im Web gelesen, dass es eigentlich friedliche Fische sind. Konnte aber eindeutig beobachten, dass sie den Guppies an den Flossen gezupft haben.

    Ob sie irgendwas stört? Früher hielt ich die Guppies bei 27/28°, als dann die Kardinals kamen, habe ich auf 25° umgestellt, da sie es ja lieber etwas kühler mögen, mehr runter habe ich mich nicht getraut, da die Guppies eine höhere Temperatur gewohnt waren. Könnte das ein Problem sein?

    Liebe Grüsse,

    Lusi
     
  4. Kaspar

    Kaspar

    Registriert seit:
    19. April 2006
    Beiträge:
    23
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    Züri Oberland
    Hallo Lusi,

    ich bin zuwenig Aqua-Profi um Dir eine 100% ige Lösung zu unterbreiten,
    versuche aber trotzdem Dir weiter zu helfen:

    Ich habe in meinem 110lt Becken eine Temperatur von 22°C,
    das ist gemäss Literatur ein Wert der für beide Arten OK ist.
    Guppy : 18°-28° Kardinalfisch : 18°-22°.
    Fazit : Ich würde an Deiner Stelle die Temperatur langsam auf
    ca. 22°C absenken (täglich um ein Grad, oder so).

    Weiter Faktoren für agressives Verhalten könnten sein:
    - ein zu kleiner Schwarm = gestörtes Sozialverhalten
    - ein zu kleines Aquarium für zwei Atren von Schwarmfischen
    - zu wenig Rückzugsmöglichkeiten (dichter Pflanzenbewuchs,Wurzeln
    mit Unterschlupfmöglichkeiten oder Aehnliches)

    Bei mir sind verschiedenen Faktoren anders als bei Dir wie:
    - grösseres AQ
    -niedere Temperatur
    -grössere Schwärme
    -bei mir Leben vorwiegend junge Kardinalfische bei den Endler :
    die grösseren, adulten Tiere setze ich in das 160 lt Becken zu den
    Brokatbarben ( übrigens eine sehr empfehlenswerte Kombination ).
    -beide Arten kamen schon miteinander im gleichen Becken auf die Welt

    Ich hoffe Du kannst, aus meinen Ausführungen, für Dich verwertbare
    Schlüsse ziehen.
    Halte mich auf dem Laufenden.

    Grüsse
    Kaspar
     
  5. Equiphum

    Equiphum

    Registriert seit:
    25. Juli 2006
    Beiträge:
    933
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    Bern
    Hi Kaspar,

    danke für deine Hilfe!

    Ich habe hier mal ein Photo von dem AQ:

    [​IMG]

    Die zwei Guppies ganz im Vordergrund sind die beiden, die gestorben sind. Es kann natürlich sein, dass sie aus ganz anderen Gründen gestorben sind, aber eben, das Attackieren konnte ich ja eindeutig beobachten.

    Zu deinen Punkten:

    Der Verkäufer empfahl mir 8St für in ein 60l. Da ich mir ein grösseres AQ für die Neons und Phantomli zugelegt habe, waren dann die Guppies alleine im 60l, und ich dachte, eine Fischart, die sich im 60l wohl fühlt, könnte noch hinzu. War vielleicht doch nicht die richtige Wahl. Pflanzen wachsen bei mir sehr stark, aber eine würde es sicher noch vertragen.

    Ich werde es nun mal so versuchen, die Temperatur langsam zu senken. Die restlichen Guppies sind ja nun auch im 240l, wobei sie mir dort etwas verloren vorkommen, ich glaube fast, im 60l habe sie sich sicherer Gefühlt, ist aber nur meine Einschätzung. Wenn ich aus dem 60l ein reines Kardinalbecken machen würde, könnte ich dann wohl noch ein paar Tiere mehr hinzugeben, oder ist 8 schon die Schmerzgrenze?

    Liebe Grüsse,

    Lusi
     
  6. Kaspar

    Kaspar

    Registriert seit:
    19. April 2006
    Beiträge:
    23
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    Züri Oberland
    Hallo Lusi,

    Aus dem 60-er ein Artbecken zu machen, finde ich einen sehr guten Entscheid.
    Gratuliere!

    Ich weiss nicht wie gut Dein Becken gefiltert ist , und wie oft Du wie viel
    Wasserwechsel machst. Sind alles auch wichtige Parameter für die Besatzdichte.
    Trotzdem würde ich Dir empfehlen den Bestand
    auf total 12-15 Stk. zu erweitern.
    So kommt auch das Schwarmverhalten und die sozialen Strukturen der
    Kardinalfische wieder besser zum tragen.

    Zusätzlich würde ich noch Pflanzen in den hinteren und seitlichen Regionen
    nachsetzen. Vorteilhaft raschwüchsige Stengelpflanzen. In der mittleren, vorderen Zone
    nur kleinbleibende Exemplare dazu setzen, damit genügend Scwimmraum
    bleibt.
    Die zusätzlichen Pflanzen nützen Dir, neben der besseren Optik, allfällige
    zusätzliche Wasserbelastungen durch den grösseren Besatz ein wenig
    aufzufangen.

    Ob die Pittbull Plecos dazu passen kann ich nicht beurteilen, da ich die Wasserwerte
    und Temperatur nicht genau kenne, in der sie sich wohlfühlen.
    Grundsätzlich währe ja ein Bewohner der unteren Regionen zu begrüssen.

    Grüsse
    Kaspar

    PS : Ein schönes Becken. Der dunkle Hintergrund bringt die schönen
    Farben des Kardinalfisches noch besser zur Geltung!
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 10. November 2006
  7. Equiphum

    Equiphum

    Registriert seit:
    25. Juli 2006
    Beiträge:
    933
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    Bern
    Nachwuchs!

    Hi Kaspar,

    ich konnte es gar nicht glauben, als ich heute die Kardinals fütterte, sah ich so komische winzig kleine Stäbchen an der Oberfläche rumdüsen. Bei genauerem Hinsehen sehe ich, dass es kleine Fische sind. Es mussen junge Kardinals sein, da ich ja keine anderen Fische mehr im AQ habe (von den Pitbullwelsen mal abgesehen, aber solche sind es sicher nicht!)

    Ich wusste gar nicht, dass sie lebengebärend sind. Nun hoffe ich mal, dass ich alles richtig mache, habe ein wenig von dem Brutpulver, dass ich immer den neugeborgenen Guppies gebe, ins Becken gestreut.

    Hattest du auch schon Nachwuchs? Und ein paar gute Tipps auf Lager? :) Freue mich extrem über die Jungen

    Liebe Grüsse,

    Lusi
     
  8. Angel

    Angel

    Registriert seit:
    4. Mai 2003
    Beiträge:
    12.661
    Zustimmungen:
    12
    Ort:
    Zürich
    Hi Lusi

    Lebendgebärend sind sie nicht, aber wahrscheinlich haben sie in einem unbeobachteten Augenblick abgelaicht. ;-)

    Die Zucht wie auch Aufzucht ist nicht allzu schwierig. Staubfutter sollte gehen. Als Lebendfutter anfänglich nur Infusorien, später auch grösseres sobald sie es bewältigen können.

    Viel Spass mit den Kleinen :)

    Liebe Grüsse

    Angel
     
  9. Equiphum

    Equiphum

    Registriert seit:
    25. Juli 2006
    Beiträge:
    933
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    Bern
    Hi Angel,

    Merci für deine Antwort :)

    Habe mich inzwischen etwas schlau gemacht über die Kleinen und gelesen, dass man sie von den Eltern trennen sollte. Ich habe schon ein Babybecken, aber das ist im Moment noch mit ziemlich gefrässigen Guppyjungtieren besetzt. Haben die kleinen Kardinals auch eine Chance, wenn ich sie bei den adulten Tiere lasse? Das Aq ist oben recht gut verkrautet. War eigentlich nicht auf Kardinalnachwuchs gefasst, bin aber schon voll fasziniert von den Minidinger :)

    Meine andere Frage ist die, ich habe gelesen, dass die Jungtiere höhere Ansprüche an die Wasserqualität stellen, ich mache bei meinem 60er Becken so alle 3-4 Wochen WW und fahre damit eigentlich sehr gut. (Wasser wird ab und zu mit Tröpfchentests kontrolliert). Ich habe immer etwas Panik, wenn ich Babies habe, dass dennen beim WW irgendetwas passieren könnte, ist das wirklich problematisch?

    Liebe Grüsse,

    Lusi
     

Diese Seite empfehlen