Boden- Flächenfilter

Dieses Thema im Forum "Technik und Einrichtung" wurde erstellt von Paul, 14. Oktober 2006.

  1. Paul

    Paul

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    Guten Abend zusammen,
    hat von euch schon mal jemand Erfahrung mit einem Boden- bzw. Flächenfilter gemacht?
    Unter den Kies kommt quasi ein Bodenplatte und von dort wird das Wasser in den Filter abgesaut.
    Ich habe mir überlegt so einen Bodenfilter in den Bereich des Aquariums einzubauen wo am wenigsten Wasserbewegung herrscht und sich auch am meisten Dreck ansammelt.
    Ich kenne aber niemanden der damit schon mal Erfahrungen sammel konnte.

    Viele Grüsse
    Paul
     
  2. Farid

    Farid

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    hoi paul,
    ich hatte eine fläche von ca.60x80 im meerwasser damals. habe ihn dann aber ausgebaut. weil ich regelmässig abgesaugt habe.

    würde ich heute auch nicht mehr tun (absaugen)

    heute habe ich (ein süsswasser)turmdeckelschnecken drin das reicht denke ich.

    gruss

    farid
     
  3. Fritz

    Fritz

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    Hallo Paul

    Meinst Du so etwas?
    http://www.aquarienfilterbau.de/assets/s2dmain.html?http://www.aquarienfilterbau.de/00000096f71430f04/00000096f710970b2/50023496fb109b052.html
    (Bei Innenfilter nachsehen)

    Ich habe etwas gestaunt, dass diese Filter immer noch auf dem Markt sind. Vor 35 Jahren waren diese Dinger mal ziemlich in Mode.

    Ich hatte damals auch 2 kleine AQ mit solchen Bodenfiltern ausgerüstet. Das hat eigentlich eiigermassen funktioniert.
    Aber was sie genau bewirkt haben weiss ich nicht. Ich habe damals keine Wasserwerte gemessen.

    Für kleine Becken, zum Beispiel zum vorübergehenden aufziehen von Jungfischen, eine Möglichkeit. Als langfristige Massnahme halte ich das nicht für sinnvoll.

    Die Filterung geschieht durch den Sand / Kies.

    (Deshalb sollte die Sandkörnung schätzungsweise so um 0,5 - 1mm sein.)


    Und die Schicht nicht unter 4 cm.

    Unter Wurzel-Pflanzen ist dieser Filter aber nicht so zu empfehlen. Die Nährstoffe werden den Wurzeln zu schnell weggesaugt.

    Nachtrag: Sand 0.5 - 1mm ist wohl zu fein , da es durch die Schlitze des Bodenrostes fallen würde. Also besser Sand ca 1 - 2 mm, oder je nach Lochgrösse / Schlitzbreite des Bodenrostes.

    Gruss Fritz
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 19. Oktober 2006
  4. rasch

    rasch

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    Filter umkehren

    Bin in der Planung eines neuen Barschbeckens, habe mir ähnliche Gedanken mit einem Bodenfilter gemacht.
    Allerdings möchte ich das Prinzib des Bodenfilters umdrehen, dh. ein kleiner Filter saugt an der Oberfläche Wasser an und reinigt es mechanisch (Schwamm). Anschliessend leite ich dieses Wasser über ein Rohr welches ich im Grund vergrabe in die Bodenschicht hinein.
    Um keine zu grosse Strömung zu erhalten wird das Rohr mit vielen Löchern versehen. Somit habe ich mit dem Bodengrund zusätzliches Filtervolumen und durch die Strömung im Untergrund kann sich kein Mulm in den Boden einlagern.
    Hat jemand mit diesem System bereits seine Erfahrungen gemacht ???? Bin mir nicht so ganz sicher, denke aber es könnte funktionieren.

    Grüsse
    Rasch
     
  5. Farid

    Farid

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    hoi zäme,
    ich weiss das es auf beide seiten funktioniert. ich sehe immer noch das problem dass die wurzeln zu fest umströmt werden und sich somit keine nahrung für sie bilden kann ...ist nur mal so ne annahme:shock:

    ich würde anstatt löcher einen kleinen hahn (kikeriki:-D ) montieren somit kannst du gezielt die strömung einstellen und sogar eine gezielte richtung einstellen.

    gruss

    farid
     
  6. rasch

    rasch

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    Hallo Farid

    da ich ein Barschbecken plane gibts nur Sand, Steine und Fische.
    Ich werde keine Pflanzen in mein Becken setzen.

    Das Rohr mit den vielen Löchern (verteilt über ca. 50 cm) möchte ich deshalb benutzen um die Strömung möglichst grossflächig im Bodengrund zu verteilen (Filtervolumen)

    mfg
    Rasch
     
  7. Fritz

    Fritz

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    Hallo Rasch

    Einen ähnlichen Bodenfilter hatte ich mind 15 Jahre lang, in Betrieb.
    Seit ca 6 Jahren steht er aber bei mir im Schopf herum.
    Die genauen Masse könnte ich also noch nachmessen.


    Sytembeschrieb:
    AQ 180 L
    Filterung: Eheim Topffilter, ca 20-30% des gefilterten Wassers habe ich mittels Abzweigstück unter den Bodenfilter geleitet.


    Der Bodenfilter bestand aus:
    Plexiglasplatte, Grösse geschätzt, 100 x 25 cm. darin einige hundert Löcher von ca 1,5 mm selbst gebohrt.
    Die Plexiplatte hatte ringsum einen ca 8 mm hohen Rand und etliche Zwischenstege gleicher Höhe, sodass ein Hohlraum vom 8 mm zum AQ-Boden gebildet wurde.

    In beiden Ecken befand sich ein Zuleitungsrohr (Eines davon war nur als Reserve zum Durchspühlen gedacht).

    Darauf habe ich einen feinen Nylonstoff gespannt damit Kies nicht durch die Löcher sickern konnte.

    Darüber kam eine Kiesschicht, ca 4 cm, Körnung ca 2 - 4 mm

    Wasserströmung also von unten nach oben durch den Kies.

    Hinten, wo am meisten Pflanzen sind waren ca 15 cm Boden, ohne Bodenfilter.

    Die Idee dazu habe ich in einem Buch von Guido Hückstedt "Aquarienchemie" 1973 abgekupfert.
    Nun, in diesem Büchlein hat Hückstedt die Bodenfilter mit Wasserstrom von oben nach unten, (wie in meiner Antwort oben an Paul beschrieben) sehr kritisiert und dann empfohlen den Wasserstrom von unten nach oben zu machen, und dabei bereits filtriertes Wasser zu verwenden; damit soll der Boden nicht verschlammen.

    Meine Erfahrungen:
    Zusammen mit dem Eheim Filter funktionierte das nicht schlecht.
    Im Kies sammelte sich aber etwa ebenso viel Mulm an, wie ohne Bo.Filter. Mulmen mit Mulmglocke war also trotzdem nötig.

    Ob der Bo. Filter viel brachte weiss ich auch nicht. (Kann man ja ohne Messaufwand nicht feststellen).
    Pflanzenwuchs war gut.


    Mit feinem Sand, unter 1 mm Korngrösse würde ich das wohl nicht machen.
    Unter Wurzelpflanzen sollte man das nicht machen. Die Wurzeln müssen Zeit haben die Nährstoffe aus dem Boden zu lösen, bevor sie weggeschwemmt werden.

    Als ich den Plexiglasfilter entfernt habe, sah das Material inkl. Klebestellen noch aus wie am ersten Tag. Einzig die Zuflussrohre waren etwas spröde geworden.

    In einem Barsch-AQ könnte das schon gehen.
    Aber das System ist wohl etwas aus der Mode gekommen.

    Ich denke aber, dass eine Plexiplatte besser ist, als Röhrli mit vielen Löchern.
    Unter der Plexiplatte herrscht überall der gleiche Überdruck.
    Ähnlich wie beim HMF-Filter.
    Bei Röhrli fällt glaub der Druck mit der Länge, gegen Ende der Röhrli immer mehr ab.

    Falls noch Fragen, bitte PN oder hier.

    Gruss Fritz
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 20. Oktober 2006
  8. Wisi

    Wisi

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    Hallo zusammen

    Ich habe Bodenfilter (mit diesem Baukastensystem von Rena) in kleinen Garnelenbecken im Betrieb (15 bis 25 Liter). Die funktionieren gut.

    Ich habe diesbezüglich im Internet auch immer gelesen, dass sie ausser Mode gekommen seien bzw. veraltete Technik darstelle würden. Bloss ist mir nicht ganz klar, wo denn eigentlich die Nachteile liegen.

    Die Sache mit dem Pflanzenwuchs: Habt ihr da praktische Erfahrungen damit, dass der Filter diesbezüglich tatsächlich hemmend wirkt?

    Was spricht sonst dagegen?

    Verstopft die Sache mit der Zeit, wenn der Boden zusehr vermulmt?

    Gruss

    Wisi
     
  9. Fritz

    Fritz

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    Hallo Wisi

    www.deters-ing.de
    Deters schreibt irgendwo (mit Bildbeispiel) dass Pflanzenwurzeln die Nährstoffe aufnehmen, indem sie irgendwelche Säfte, Enzyme, oder sowas abgeben, um die Nährstoffe aufzuschliessen.
    Ca 1 - 2 mm um die Wurzeln herum ist das im Bild von Deters sichtbar.
    Deshalb die Vermutung dass bei starker Strömung im Boden das nicht so gut funzt.

    Verschlammen tut es glaub nicht, wenn man hin und wider mit der Mulmglocke im Kies stochert.

    Gruss Fritz
     
  10. Farid

    Farid

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    hallo,
    ich selber würde den bodenfilter nur mit kies benützen das eine gute durchlässigkeit (grösse) hat. bei sand wird sich das wasser den eifachsten weg suchen und somit den grössten teil des zu beflutenten bodens auslassen (meine theorie). wozu also eine grosse fläche einrichten wenn sie nicht 100% genutzt wird??

    gruss

    farid
     
  11. Wisi

    Wisi

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    Hallo zusammen

    Also das Mulmen könnte man natürlich als Nachteil aufzählen. Ich muss bei mir tatsächlich hin und wieder mulmen, wie ich jetzt gemerkt habe, sonst kann die Förderleistung des Lufthebers fast bis auf 0 nachlassen. Das ist in Garnelenbecken insofern ein Problem, weil da haufenweise kleine Garnelenbabys drin sind. Die nicht mit abzusaugen, ist eine Wissenschaft für sich. Im Vergleich mit den üblichen Schwammfiltern finde ich den Bodenfilter aber immer noch komfortabler in der Wartung. Denn die Schwämme verstopfen schon arg schnell. Mulmen muss ich vielleicht einmal pro Jahr oder so.

    @Farid. Die Verwendung von Kies ergibt sich von selbst. Ich wäre gar nie auf die Idee gekommen, das mit Sand zu versuchen. (was man natürlich auch als Nachteil ansehen kann).

    Bestimmte Pflanzen scheinen übrigens in meinen Garnelenbecken tatsächlich sehr schlecht zu wachsen. Ob das aber mit dem Filter zu tun hat, kann ich nicht sagen. Die Becken sind natürlich auch eher schwach beleuchtet und haben wahrscheinlich einen ganz anderen Stoffhaushalt als irgendein grosses Gesellschaftsbecken....

    Gruss

    Wisi
     

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