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Düngt jemand von euch nach dem Dennerle-Düngeplan?

Dieses Thema im Forum "Pflanzen und Algen" wurde erstellt von Annie27, 9. Juli 2011.

  1. Annie27

    Annie27

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    Düngt jemand von euch nach dem Dennerle-Düngeplan ?

    Hallo zäme,
    Der Dennerle Vita7Mix, den ich zugegeben habe in kleiner Dosis enthält so wie ich es verstanden habe hauptsächlich Vitamine und Mineralstoffe und nicht eigentliche Düngestoffe.
    Wegen dem Wasserwechsel bin ich mir auch unsicher, es hat nämlich ein Guppy ein Glotzauge bekommen, und die Zitronensalmler sind ja ohnehin mit irgendetwas befallen.
    Ich habe gestern die Wasserwerte mit Tröpfchentest gemessen.
    KH 3 Nitrat 20
    PH7 Phosphat 0.8
    GH 6 Eisen <0.02
    Ammonium <0.05 C02 8-16
    Nitrit <0.01
    Temp 27 Grad ohne Heizung

    Auffallend ist das die KH so tief ist, wenn ich Wasser neu wechsle ist die KH auf 8, dann fällt sie langsam ab auf 3, der letzte grosse Wasserwechsel ist jetzt ca. 17 Tage her. Ich habe dann gestern Aqua Dur Pulver für Malawis zugegeben, danach ist der PH auf 7.6 gestiegen und die KH auf 4, war wohl nicht das Richtige. Nun habe ich eine ausgekochte Austernschale ins Becken gelegt, um die KH etwas anzuheben, ich kontrolliere die KH dann abends wieder.
    Zur C02-Anlage die habe ich jetzt mit PH-Kontroller auf PH 7 eingestellt,
    Nachts schalte ich die CO2-Anlage aus, dann ist der PH aber immer wieder auf PH 7,5 und geht dann langsam wieder auf 7.0 runter durch das Co2. Ist das so gut oder müsste ich mit dem Controller die CO2-Anlage gar nicht ausschalten.?
    Ich beobachte das ganze jetzt aufmerksam und warte noch etwas ab mit dem Wasserwechsel, vielleicht noch ca. 4 Tage fürs erste.
    Es ist halt schwierig, wenn so verschiedene Meinungen im Raum stehen, die Methode mit den vielen Wasserwechseln habe ich bis jetzt praktiziert und das auch noch nicht mit durchschlagendem Erfolg.
    Liebe Grüsse Annie
     
  2. Planter

    Planter

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    Hallo zäme

    So wenig es Lungenmenschen gibt, so wenig gibt es unter den natürlich betriebenen Aquarien Pflanzenaquarien! Es braucht und hat jeder Mensch eine Lunge, und ein jedes natürlich betriebene Aquarium auch genügend Pflanzen. Denn eben diese sind ja die Lungen des Ganzen und produzieren reinen Sauerstoff, während Sprudelsteine 4/5 Stickstoff und nur 1/5 Sauerstoff (=Zusammensetzung der Luft) einblasen.
    Weil die Fische Sauerstoff verbrauchen und anderseits CO2 produzieren, muss das Ganze in einem richtigen Verhältnis zusammengestellt werden. Wenn das gelingt, so braucht es erst einen WW, wenn die Pflanzen zufolge zu vielen Stickstoffs untüchtig zu werden beginnen. Das ist keine Glaubensansicht, sondern eine Erfahrung, die ich 40 Jahre lang gemacht habe, und die schon zahllos viele Aquarianer aus der Anfangszeit vor mir gemacht haben.*
    Darum ist es ungeschickt, für die Notwendigkeit eines WW einzelne kranke Fische verantwortlich zu machen. Das wäre ähnlich sinnlos, wie wenn in einem grossen Saal, in welchem 100 Menschen versammelt sind, von denen 3 grässlich husten und einer einen Schüttelfrost bekommt, der Abwart des Saales aus diesem Grunde die Fenster öffnen und gleichzeitig die Heizung einschalten würde. Denn die Hustenden haben mit ihrer Lunge oder ihren Bronchien Probleme, und nicht mit dem Sauerstoffgehalt der Luft; und der mit dem Schüttelfrost hat ein nervliches Problem, wie es sich beispielsweise bei schnell ansteigendem Fieber einstellen kann. Er hat also nicht zu wenig warme Zimmerluft!
    Soviel zur Situation aller Aquarien und darum auch jenes von Annie. Und im besonderen Fall gilt es, Kranke separat zu behandeln, also in unserem vorigen Vergleich die Hustenden und jener mit dem Schüttelfrost aus dem Saal zu nehmen und separat gesund zu pflegen und damit von ihrer Krankheit zu erlösen – soweit das möglich ist. Zu Annies beiden Fällen:

    Lebendgebärende sind kurzlebige Fische, die man praktisch nie in gesundem Zustand kaufen kann. Wenn man im Händleraquarium auch nichts davon bemerkt, wird es doch bald nach dem Umsetzen offenbar, dass sie mehr oder weniger krank sind. Ich hatte Guppies aus eigener Zucht zu Abertausenden gehabt, in etwas kleinerer Grössenordnung auch Platys und Schwertträger, ohne all diese Krankheitserscheinungen. Aber nie, gar nie, wäre es mir in den Sinn gekommen, in solche Aquarien andere zugekaufte Lebendgebärende einzusetzen. Denn alle diese sind immer mehr oder weniger von denselben Krankheiten befallen.

    Bei den Zitronensalmlern verhält es sich anders: Schwarze Flecken bekommen und haben dann lebenslang nur importierte Tiere, die es durch Schädigung mit Antibiotika erhalten. Als früherer Händler kannte ich das gut, bis wir – meine Frau und ich – diese selber nachzuzüchten begannen. Unter Tausenden von Nachzuchttieren hat es all die Jahre hindurch nie eine solche Erscheinung gegeben (die übrigens auch bei andern importierten Salmlerarten vorkommt).

    Gruss
    Planter

    * ) Über das richtige Verhältnis von Pflanzen zu Fischen, und umgekehrt, kann man sich auf meiner Homepage orientieren:
    http://www.a-perleverlag.ch/home.php?/buch/ernaehrungwasserpflanzen.html
     
  3. van.web

    van.web

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    Lieber Planter,

    dein Vergleich von Wasser mit Luft hinkt. Aus korrekter naturwissenschaftlicher Sicht kann man das nicht vergleichen, daher gehe ich hier auch nicht weiter darauf ein.
    Grundsätzlich sind in diesen Fall die Wasserwechsel zur Senkung des Keimdrucks wichtig, der Sauerstoffgehalt hat mit dem Wasserwechsel nichts (bzw. nicht sehr viel) zu tun.
    Alle Krankheiten mit denen Annie in ihrem AQ kämpft sind typische Anzeichen für einen hohen Keimdruck. Da ihr AQ recht stark besetzt ist ist es nicht verwunderlich, wenn bei wenig Wasserwechsel der Keimdruck rasant ansteigt. Um die Keimbelastung zu reduzieren gibt es nur einen Weg: Wasser wechseln!
    Daher ist mir nicht logisch, wieso du mit dem Sauerstoffgehalt argumentierst, wenn es hier doch gerade um die Keimbelastung geht.

    Annie, ich kann dir nur regelmässige grosszügige Wasserwechsel ans Herz legen, vor allem da du ja immer mal wieder mit den typischen Zu-hoher-Keimdruck-Krankheiten kämpst.
    Wenn du die Sache wissenschaftlich abklären willst, kannst du erst eine Wasserprobe vom frisch gewechselten Aquarien-Wasser in ein Labor zur mikrobiologischen Untersuchung geben. Dann warte 4 Wochen ohne Wasserwechsel und gib auch von diesem Wasser ein Probe ins Labor. Kostet dich zwar 2 Mikrobiologische Untersuchung (und die sind leider nicht ganz billig), aber dann würdest du schwarz auf weiss sehen, in welcher "Brühe" deine Fische nach 4 Wochen ohne WW leben müssen.

    Liebe Grüsse, Vanessa
     
  4. pharko

    pharko

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    sry wenn ich mich hier einmische, aber ich finde nicht dass planter am thema vorbeigeschrieben hat. zum einen habe ich (und vermutlich auch planter) in diesem thread keine angabe zu annies besatzdichte gefunden. zum anderen schreibt ja planter dass man das richtige verhältnis von fischen zu pflanzen muss. für mich heisst das nicht anderes als dass man seine becken nicht überbesetzen soll um probleme zu vermeiden. auch sein vergleich ist wohl nicht wissenschaftlich zu sehen sondern bildlich und in dieser hinsicht finde ich den beitrag passend.

    vanessa schreibt man solle die keimdichte des wassers nach beim wasserwechsel und nach 4 wochen messen, um zu sehen wie die keimdichte gestiegen ist. den ersten test kann man sich sparen da es kein geheimnis ist, dass unser trinkwasser nahezu keimfrei ist. ausserdem sollte man dann konsequent sein und nach 8 wochen und 16 wochen den test nochmals wiederholen um zu sehen ob die keimdichte in gleichem masse weitersteigt. ich weiss ehrlichgesagt nicht ob es eine eierlegende wollmilchsau ist wenn man die fische in einer nahezu keimfreien umgebung hält und züchtet. wenn dann noch antibiotika im spiel ist, dann muss man sich nicht wunder wenn die tiere immer weniger resistent werden. ich weiss nicht wie viele keime in den natürlichen lebensräumen dieser tiere vorhanden sind, aber ich denke das wasser entspricht kaum unseren trinkwasserstandards.
     
  5. Aspergillus

    Aspergillus

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    Altwasser Aquarium

    Hoi Zäme,

    Nun es sind 2 Grundsätzlich verschiedene Vorgehensweisen.. keine der beiden ist Falsch.

    Die von Peter Schneider vorgeschlagene Methode ist das sog. Altwasser Aquarium.
    Damit kann man in der tat sehr gute Resultate.. Pflegeleichte Aquarien mit schönen Pflanzen und gesunden Fischen erreichen.

    Ein Altwasseraquarium muss nicht unbedingt eine so viel höhere keimdichte haben als eines mit viel Wasserwechsel dafür höheren Besatz.

    In Altwasseraquarien passiert folgendes:
    - Mit der zeit wird die KH verbracht, der pH sinkt.
    - Durch die Fütterung etc.. steigt der Gesamtsalzgehalt somit die Leitfähigkeit.. bis zu einem gewissen punkt.

    Typische Werte in einem Altwasseraquarium nach ein paar Monaten sind.. (egal welche Ausgangswerte das Wasser hatte - mehrfache eigene Erfahrung)
    pH 5.5-6.5
    Leitfähigkeit 1000-1500 ?S

    Der pH Wert ist dann im Bereich wie er in sehr weichen Amazonas Gewässern ist.. Die Leitfähigkeit (Salzgehalt) ist höher als in jedem natürlichen Süsswasserfluss/See.

    In solchen Altwasser Aquarien stellt sich, wenn es nicht überbesetzt ist und genügend Pflanzen da sind, ein sehr stabiles Gleichgewicht ein. Das mögen viele Fiwche und auch die Pflanzen mögen das.

    Ein grosses Problem ist dann aber der oft propagierte 1 mal jährliche Wasserwechsel... v.A wenn dieser mit Leitungswasser erfolgt. Dann wechseln die Wasserwerte nämlich oft massivst..
    der ph geht von 6 auf 7-8, die Leitfähigkeit von 1500 auf 400.. das vertragen viele Fische nicht gut.. oder mögen es nicht.. Auch Wasserpflanzen können bei so schroffen wechseln das Wachstum einstellen (für eine Zeit)

    Daraus resultiert dann eine sehr verschiedene Ansicht zu Wasserwechseln zwischen den viel Wasserwechslern und den Altwasseraquarianer.

    Ich habe hier schon oft grad von Altwasser Aquarianern gelesen, dass Wasserwechsel die Fische nur stresst und das nicht gut sei..
    Klar wenn man nur ein mal pro Jahr oder alle 6 Monate Wasser wechselt, dann ist das ein riesen Stress für die Fische weil sich dann die Wasserwerte schlagartig massiv verändern.

    Wenn man jedoch wöchentlich wechselt verändern sich die Werte nicht so massiv und das was die Fische dann stresst ist das gefummel an sich...

    Ich selber habe ein Aquarium das einen kontinuierlichen Wasserwechsel macht.. und ich denke wenn man so etwas bauen kann vereintv das die vorteile der vielen Wasserwechsel mit denen der Altwasseraquaristik.

    Es ist Ansichtssache.. Tips eines Altwasser Aquarianers sind aber meiner Meinung nach nicht auf jedes Aquarium übertragbar. (Diskus oder Skalare kann man z.B garantiert nicht in einem Altwasser Aquarium vermehren und grossziehen)

    Grüess
    Aspi
     
  6. Annie27

    Annie27

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    Düngt jemand von euch nach dem Dennerle-Düngeplan ?

    Hallo zäme, hallo Aspergillus,
    Danke für die interessanten Ausführungen. Heute sieht mein AQ erstmals sehr gut aus, ca. 19 Tage nach dem letzten Wasserwechsel und nach dem umgestalten des Beckens. Das Wasser ist jetzt schön klar, die Fische gleiten ruhig durchs Wasser, es scheint auch den Kardinalsfischen gut zu gehen, die ja eigentlich zu heiss haben und nicht ins Becken passen. Das Auge des Guppys sieht heute etwas besser aus.

    Es ist eigentlich nicht vorgesehen, dass ich gerade 6 Monate lang das Wasser nicht wechsle, der Vorschlag von Planter war 5 Wochen.

    Was ich einfach beim wöchentlichen Wasserwechsel oft gedacht habe, warum soll ich jetzt schon wieder Wasser wechseln, eigentlich sehen doch die Fische jetzt gerade so aus als würden sie sich ganz wohl fühlen. Und der Wasserwechsel hat sie glaube ich schon auch immer gestresst. Vielleicht ist wirklich ein regelmässiger Wasserwechsel in grösseren Abständen das was mein AQ jetzt braucht.

    PS: Mein Fischbesatz, ist auf dem Thread mein geliebtes überbesetztes Problemaquarium aufgelistet Der Besatz ist ja jetzt auch etwas reduziert seit dem ersten Eintrag.

    Liebe Grüsse Annie
     
  7. Planter

    Planter

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    Düngt jemand von euch nach dem Dennerle-Düngeplan ?

    Hallo Pharko, Hallo Aspi

    Wenn ihr wüsstet, wie wohl mir Eure beiden Beiträge getan haben! In der Literatur und in Diskussionen findet man nur ganz selten so ausgewogene und vernünftige Stellungnahmen.

    Zuerst zu pharko: Deine Gedanken sind nicht von einer zu determinierten Wissenschaftlichkeit befangen, sondern lassen einer weitern Entwicklung freien Lauf ? zum Beispiel, wenn Du anregst, die Keimzahlen auch nach 8 und 16 Wochen wieder zu prüfen. Denn tatsächlich ist es so, dass sich ausgerechnet in frischem Wasser die Keime wesentlich schneller vermehren als in altem Wasser. Man denke dabei nur an Euglena viridis, deren Wachstum mit den im Altwasser vorhandenen Huminsäuren gebremst werden kann. Überdies ist nicht die Anzahl der Keime wichtig, sondern ihre Eigenheiten und Einflussmöglichkeiten auf die Aquariumbewohner. Und darüber gibt das Zustandsbild der gesunden Fische eine bessere Auskunft als die analytische Bestimmung all der vielen Keim-Arten.

    Du, Aspi, gibst eine plausible chemische Erklärung für zwei ganz verschiedenartige Methoden (Altwasseraquarium und Aquarium mit wöchentl. oder zweiwöchentl. WW) und lässt damit nicht nur beide gelten, sondern zeigst die Unterschiede und ? so, wie ich Deine letzten Zeilen verstehe ? meinst Du mit Deiner dazwischenliegenden Methode eines kontinuirlichen WW wohl einen ganz langsam und kontinuierlich fliessenden Zufluss von Frischwasser.
    Wenn ich nun erwähne, dass ich mich mit meiner Methode ebenfalls in der Mitte der beiden Möglichkeiten befinde, indem ich in meiner schon mehrfach zitierten Broschüre "Über die Ernährung von Wasserpflanzen" einen zweimonatlichen WW von 4/5 des Beckeninhaltes empfehle, so möchte ich daraus die entsprechende Stelle mit der dazu gehörenden Begründung zitieren:

    Wir können nach dem grundsätzlich Beschriebenen nun noch auf einige Details der Praxis eingehen: Es lässt sich nicht vermeiden, dass durch den Fischkot mit der Zeit trotz aller Vorsicht nicht doch ein Ungleichgewicht der Stoffe zustande kommt, das sich in wenig ausgeprägter Form lediglich durch einen Rückgang der Wachstumsgeschwindigkeit bemerkbar macht. Darum ist ein Wasserwechsel alle 8 Wochen ein gutes Mittel, rechtzeitig gegen ein mögliches Ungleichgewicht der Stoffe vorzugehen, noch ehe es Wirkung zeigt. Dazu rate ich, obwohl wir in Versuchen Aquarien mit über einem Jahr alten Wasser noch durchaus gesund erhalten konnten. Bedingungen dazu waren: eher weniger Fische und rechtzeitiges Auslichten resp. Zurückschneiden der Pflanzen, sodass pro Eingriff das Pflanzenvolumen nie mehr als maximal um 10% vermindert wird ? und das, bevor ein Dickicht entstanden ist, welches die unteren Pflanzenteile bereits zum Absterben gebracht hat. Wer aber auf Nummer sicher gehen will, wechsle alle acht Wochen vier Fünftel des gesamten Wasservolumens, senke also mit andern Worten den Wasserspiegel so tief ab, dass die Fische gerade noch über dem Boden stehen können, bevor er das neue Wasser einlaufen lässt. Hat jemand zu viele Fische, so kann ein solcher Wechsel auch alle 6 oder gar alle 5 Wochen stattfinden. Bei reinen Salmlergesellschaften reicht allerdings auch ein regelmässiger dreimonatlicher Wasserwechsel aus.
    Der heute überall empfohlene kleine Wasserwechsel alle 2 Wochen oder gar jede Woche bringt da nichts ? ausser den Anbietern von Wasseraufbereitungsmitteln mehr Umsatz und Gewinn. Ich rate aber dringend von der Verwendung solcher Mittel ab, weil sie die Pflanzen immer leicht schädigen und die Fische in gesunden Aquarien nicht darauf angewiesen sind. Frage: Wem soll man bei zwei sich widersprechenden Ansichten eher glauben? Antwort: Keinem! Man probiere selber beides aus. Wer sich jedoch aus Bequemlichkeit solche Umtriebe ersparen will, der achte eher auf seine Gefühle und beurteile dann erst mit dem Verstande die Antwort seines Gefühles. Suchen wir uns also einmal eine ähnliche Situation, wo wir gefühlsmässig beurteilen können, ob hohe Konstanz oder eher Abwechslung gesundes Leben fördert. Eine reizlose Arbeit beispielsweise ? wie das Autofahren auf einer Autobahn ? ermüdet viel schneller als eine reizvolle Fahrt über eine hügelige Landschaft. Die Reize sind es also, die das Leben wecken und fördern. Wer in einem eher kühlen Raum kalt hat, bekommt schneller warm, wenn er in frischer ? wenn auch noch kälterer Luft ? einige tüchtige Bewegungen macht, als wenn er die Temperatur des Raumes nur ganz leicht (und damit zu wenig) erhöht. Auch die Kneipp'schen Wasserkuren mit kaltem Wasser verändern eine Krankheitssituation oft schneller und nachhaltiger als eine sonst gut gewählte Medizin, weil sie durch ihren umfassenden Reiz den ganzen Menschen beeinflussen, und nicht nur auf den kranken Punkt hinwirken. Auch hat ein kontinuierlich belüfteter Raum weniger "Atmosphäre" als ein geschlossener Raum, der hin und wieder recht durchlüftet wird. Das alles erkennen wir auch bei einem Wasserwechsel in der Grössenordnung von vier Fünfteln des Volumens: Die Pflanzen beginnen schneller zu wachsen, die Fische sind lebhafter, geweckter, während des Wechsels sogar übermütig.
    Wenn nach zwei bis drei Jahren ein solch umfassender Wasserwechsel nicht mehr denselben Erfolg wie frühere bringt, dann liegt das am Überschuss der Nährstoffe, die in Bodennähe ein förmliches Depot gebildet haben ? etwa vergleichbar dem zuviel eingerührten Zucker in einer Tasse Tee. Dann müssen wir ? wie eingangs schon einmal erwähnt ? drei Mal im Abstand von je sieben Tagen einen Wasserwechsel von vier Fünfteln vornehmen, um mit dem zweiten und dritten Wechsel jeweils jene Menge Nährstoffe auszuschwemmen, die der vorherige Wechsel durch das frische Wasser von diesem Depot am Boden wieder neu gelöst hat. Alsdann genügen wieder die üblichen zweimonatlichen Wasserwechsel. Es ist ja klar, dass wir bei jedem Wasserwechsel den eventuell über dem Boden sich befindenden Mulm mit dem Wasser zusammen absaugen. Wenn wir dabei sehen, dass auch die oberste Bodenschicht schon ziemlich mit Mulm durchsetzt ist, so verwenden wir zum Absaugen eine Absaugglocke in der Art, wie weiter oben beschrieben wurde.

    Zum Schluss möchte ich nochmals meiner Freude Ausdruck geben, zu erfahren, dass es in der heutigen total vertechnisierten Welt immer doch noch Menschen gibt, welche mit oder trotz vielem wissenschaftlichen Wissen dennoch einfach und natürlich überlegen und urteilen können.

    Mit einem recht herzlichen Gruss
    Planter

    P.S. Eine Frage bleibt für mich noch offen, wenn sie auch für den Erfolg nicht notwendig zu beantworten ist: Ich habe in allen meinen Pflanzenbecken, die ausschliesslich mit Fischen gedüngt wurden, nur ganz selten den PH-Wert gemessen. Er war aber jedes Mal 8,4. Weshalb? Weil er in zwei Monaten nicht tiefer sinken kann?
     
  8. Aspergillus

    Aspergillus

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    Hoi Planter,

    Ich finde 8.4 ist ein erstaunlich hoher Wert für Deine Art Aquarien zu betreiben.. Wobei.. Wenn ich mich richtig erinnere fährst Du Deine Becken ja auch noch Filterlos und mit Kiesboden... nicht Quarzkies sondern ganz normaler Kies ...richtig?


    -----
    Der pH Wert im Aquarium ist ja direkt von der Karbonathärte und vom CO2 Gehalt abhängig.
    Da Du kein CO2 zuführst kannst Du davon ausgehen dass Du zwischen 1-2mg/Liter (mit ein bisschen tag Nacht Schwankungen) CO2 hast.. Also vernachlässigbar .. wenig..(Für die Berechnungen)

    Die KH dürfte bei Deinem Ausgangswasser leitungswasser in Zunzgen irgendwo zwischen 20 °dH liegen.. also hoch..

    Wenn Du also Leitungswasser abstehen lässt und dessen pH misst nachdem das CO2 weg ist, dürftest Du einen pH von ca. 8.4 bis 8.6 (bei KH20)
    ---------------------------

    Die Nitrifikation also der Abbau -> Eiweiss->Harnstoff->Ammoniak->Nitrit->Nitrat
    setzt Säure frei (Salpetersäure HNO3) diese Reagiert mit der KH (Hydrogencarbonet HCO3) dann ua. zu CO2 welches ausgast oder von Pflanzen "gefressen" wird.
    Kurz die KH wird langsam abgebaut..

    Machen wir eine kleine Kurve und gehen von 2mg Co2/l aus
    KH -> pH
    25 -> 8.55
    20 -> 8.45
    19 -> 8.43
    18 -> 8.41
    17 -> 8.38
    16 -> 8.36
    15 -> 8.33
    10 -> 8.15
    5 -> 7.85
    1 -> 7.15
    0.5 -> 6.85

    Du siehst bei einer KH von 25-15 tut sich pH mässig nicht viel... nachher sinkt der pH schneller..

    Ein Beispiel:
    Ein Aquarium das so besetzt ist, dass es durch die Nitrifikation in 2 Monaten 7°dH an KH verbraucht.
    (realistische Schätzung)

    Fall Zunzgen
    mit Leitungswasser von KH = 20 °dH
    KH sinkt von 20°dH auf 13 °dH somit der pH von 8.45 auf 8.27 --->also unwesentliche pH Veränderung.

    Fall Chur mit Ausgangswasser von sagen wir KH 7.1 °dH
    KH sinkt also von 7.1 auf = 0.1 der pH von 8.0 auf 6.15
    ---> massive Veränderung des pH von basisch in Sauer..

    Du siehst welch krassen Unterschied das ausmacht. Bei Deinem eher harten Wasser ist die pH Veränderung unwesentlich von Basisch nach minimal weniger basisch..
    Das ist für Fische (und Pflanzen)kein unterschied..

    Bei weicherem Ausgangswasser kann es da schon ganz anders aussehen..
    Wenn die KH unter 1 geht kann der pH sich massiv verändern. Was dann für Fisch eun Pflanzen schon relevant ist.. v.A wenn der Wert von basisch nach sauer springt.

    Grüess
    Aspi
     
  9. Planter

    Planter

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    Hallo Aspi

    Deine Erklärung finde ich für meine Wasserverhältnisse äusserst aufschlussreich. Dazu habe ich aber immer noch eine Frage: So wie Du die Dinge schilderst, liegt eine kritische Grenze wohl nur bei einem Härtegrad zwischen 7 und 1° d.H., weil ja darüber und darunter die PH-Verschiebung (nach Deiner Erklärung) weit weniger drastisch ausfällt. In Juranähe sind die Härtegrade des Wassers wohl allgemein hoch, und in Süddeutschland eher sehr klein (das waren die Hauptwohngebiete meiner ehemaligen Kunden). Es wäre also äusserst aufschlussreich, was Aquarianer in Gebieten mit Härtegraden von 7 bis 1 für Erfahrungen mit meiner Methode machen. Da ich aber aus dem Graubünden (wenn auch nicht aus Chur) ebenfalls treue Kunden hatte, z.B. in Malans, muss ich annehmen, dass es wohl auch dort eine Erklärung für das Funktionieren meiner Methode geben muss. Wäre es möglich, dass da mein kalkhaltiger Sand den mit der Zeit im Wasser aufgebrauchten Kalk ersetzen und dadurch den PH-Wert stabilisieren kann?

    Eine andere Frage, die Du vielleicht weniger gut erklären kannst, besteht für mich darin, warum im Allgemeinen in der Aquariumliteratur PH-Werte von über 7 für den Pflanzenwuchs als eher problematisch angesehen werden. Ist das einfach eine Übernahme ? also ein kritikloses und ungeprüftes Abschreiben ? von der Gartenliteratur? Und die Fische, welche bei mir ebenso lange oder noch länger lebten als allgemein angenommen, und Barben und sogar Trauermantelsalmer in Pflanzenzuchtbecken in Schwarmhaltung eigene Junge aufkommen liessen? Ich werfe diese Frage an dieser Stelle nur darum auf, weil Du eingangs von einem erstaunlich hohen PH-Wert geschrieben hast. Für mich und den Grossteil meiner Kunden, die ja alle mehr oder weniger in Juranähe wohnen und darum hartes Wasser haben, ist ein solcher Wert für Pflanzen und Fische bei Anwendung meiner Methode ideal. Denn die meisten neuen Kunden erhielt ich ja wegen Misserfolgen (zumeist bei Anwendung der vielen empfohlenen, aber unnötigen Wasserzusätze) und sie alle blieben bei dieser einfachsten Methode. Der kleinere Teil meiner Kunden kam dann ebenfalls wegen Misserfolgen, aber in weichem Wasser mit niedrigen PH-Werten, aber alle diese hatten mit meiner Methode dann anhaltenden Erfolg. Also kann man ja bei hohen wie bei tiefen PH-Werten zwar Misserfolge haben aber ebenso auch anhaltende Erfolge!
    Warum also diese hartnäckige Behauptung, dass Pflanzen unter Wasser bei höheren PH-Werten nicht gut gedeihen sollen? Ich weiss: es soll bei hohen Werten die Nährstoffaufnahme erschwert sein; aber wenn es submers nicht stimmt, weshalb die hartnäckige Ansicht, oder vielmehr der Glaube, dass es so sei? Wohl nehme ich an, dass Du mir dieses Rätsel auch nicht erklären kannst, aber es muss doch immer wieder einmal diese Frage öffentlich gestellt werden, damit auch der wissenschaftliche Aberglaube zu schwinden beginnt. Wenn Du allerdings eine Erklärung finden würdest, dann wäre endlich dieser Köhlerglaube auch wissenschaftlich widerlegt ? denn der Praxis hält er ohnehin nicht stand.

    Mit einem herzlichen Gruss
    Planter
     
  10. Annie27

    Annie27

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    Hallo zäme,
    Tag 22 nach dem letzten Wasserwechsel.
    Wasser klar, Pflanzen wachsen, alle Echinodoren haben diese Woche ein neues Blatt getrieben.
    Die Fische gleiten ruhig durchs Wasser. Und gestern ohne irgendeine Stimulation haben die Corydoras sterbai ca.30 Eier im Becken verteilt.
    Dem Guppy geht es besser, vielleicht bleibt das Auge blind, aber es ist kein Glotzauge mehr, es frisst und verhält sich normal.

    Liebe Grüsse Annie
     
  11. Planter

    Planter

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    Hallo Annie

    Dein Bericht über den Stand Deines Aquariums freut mich aufrichtig.
    Früher, als ich meine Pflanzenzucht und meinen Privatverkauf noch betrieben hatte, erlebte ich beinahe jeden Samstagnachmittag (die damalige Öffnungszeit für Privatverkäufe) solch schöne und erfreuliche Rückmeldungen von Kunden. Ist es doch etwas vom Schönsten, bedrängten Menschen aus einer verworrenen Situation herauszuhelfen ? so schwierig es anderseits zuvor auch immer war, einem Kunden erst begreiflich zu machen, dass sein bisheriges, zwar aller Literatur entsprechende Vorgehen nicht gut und auch nicht richtig sein kann, wenn er ja eben gerade seiner Misserfolge wegen zu mir gekommen ist, so wie auch fast alle andern meiner Kunden nur darum zu mir gestossen sind, weil eben alle bisherigen Ratschläge und Literaturangaben nichts gefruchtet hatten.

    Nun bist Du die erste seit meiner Geschäftsaufgabe aus Altersgründen, welche auf Grund meiner Methode, die Du aber aus meinen Büchern hast kennen lernen müssen, wieder zu der schönen Erfahrung gekommen ist, wie einfach oft die Dinge liegen und wie sehr man sich doch auf die eigene Beobachtung verlassen kann, um die Richtigkeit eigener Vorkehrungen überprüfen zu können.

    Es wäre darum schön, wenn Du die nächsten beiden Wochen noch ebenso ruhig der weitern Entwicklung zusehen könntest, ehe es dich dann doch zu einem WW drängt. Denn nach einer solchen ersten Probe von 5 Wochen ohne WW hättest Du dann vielleicht auch die Ruhe, es einmal auf 8 Wochen Wartezeit ankommen zu lassen.

    Mit einem herzlichen Gruss
    Planter
     
  12. Annie27

    Annie27

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    Düngt jemand von euch nach dem Dennerle-Düngeplan ?

    Hallo zäme,
    Planter hatte mir ja ein paar Beiträge weiter oben, mitgeteilt, dass ich eigentlich zu wenig Licht habe in meinem Aquarium. Nun habe ich gestern im Hornbach Binzen ein solches Gerät gesehen, siehe Anhang. Kenn jemand dieses Gerät, hat jemand ein solches ? Oder gäbe es eine andere Möglichkeit zu mehr Licht zu kommen? Ich habe 2 T8 Philipps Röhren 30 W Lichtfarbe 840 an meiner Cayman Scenic 110 Abdeckung. Ich kann ja dort auch nicht einfach 2 T5 Röhren einschrauben.
    Ansonsten geht es meinem Becken gut, die Corydoras sterbai sind wieder am Eier verstecken, gestern mind. 35 Stück und heute geht es weiter. Das Guppy lebt noch. Ich muss aber nun gut beobachten denn, die KH und der PH sind jetzt recht abgesunken. KH 2 und PH 6.9. Nun steht aber bald ein Wasserwechsel an, eventuell gebe ich noch Aufhärtungsalz dazu. Liebe Grüsse Annie
     
  13. Annie27

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    Düngt jemand von euch nach dem Dennerle-Düngeplan ?

    Hallo zäme,
    Das Aufhärten mit dem KH,PH ist mir nicht so gelungen wie ich das wollte, ich erwischte zu viel und der PH ging hoch bis auf 7.9. Es gab aber auch keine Schäden. Zum Glück waren dann am Donnerstag die 5 Wochen ohne Wasserwechsel vorbei, ich hatte nur ca. 10l pro Woche verbraucht und wieder ersetzt für die Schale mit den Panzerwelseiern.
    Am Donnerstag habe ich 80% Wasser gewechselt und gar kein Wasseraufbereiter und auch kein Dünger zugegeben.
    Nun ist das Wasser klar wie nie und die Pflanzen entwickeln sich weiterhin gut, auch die Tiere sind fit. Heute konnte ich die Blicke kaum von meinem Aquarium losreissen, den bei der wöchenltlichen Wasserwechslerei ist das Wasser nie so schön klar geworden.
    Liebe Grüsse Annie
     
  14. Planter

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    Hallo Annie

    Es freut mich, dass Du die von mir vorgeschlagene Zeit von 5 Wochen bis zum nächsten Wasserwechsel hast durchhalten können. Denn die Erfahrung bringt einem jeden mehr als alles Wissen! Und diese Erfahrung hat Dir noch mehr gezeigt, als Du ursprünglich eigentlich wissen wolltest. Denn Du hast in Deinem Beitrag vom 18.9.11 geschrieben, dass der PH-Wert Deines Aquariumwassers auf 6,9 abgesunken sei und dass Du deshalb etwas Aufhärtungssalz dem Wasser beigeben möchtest. Das ist Dir dann aber ein wenig misslungen, indem Du zuviel davon erwischt hast, sodass der PH-Wert von 6,9 auf 7,9 hinaufgeschnellt ist, wie Du heute (24.9.11) mitteilst und dazu noch erwähnst, dass es Deinen Fischen überhaupt nichts gemacht hat!
    Also wissen wir jetzt auf Grund von Messungen, dass ein plötzlicher Sprung des PH-Wertes von rund 7 auf 8 überhaupt keinen Einfluss auf das Wohlbefinden der Fische hat. Zudem bestätigt dieser Vorfall auch meine 40-jährige Erfahrung in allen meinen früheren Wasserpflanzenzucht-Aquarien und bei der überwiegenden Zahl meiner Kunden aus der Umgebung, die ebenfalls hartes Wasser mit hohen PH-Werten hatten, dass ein PH-Wert von 8 bis 8,4 weder den Fischen noch den Pflanzen irgendetwas anhaben kann. Denn ? wie ich ja schon geschrieben habe ? sind die Fische bei mir überdurchschnittlich alt geworden.
    Die zweite Erfahrung, welche Du über alles Wissen hinaus gemacht hast, ist die Tatsache, dass es selbst bei so knappen Lichtverhältnissen, wie Du sie hast und wie auch ich sie ebenfalls knapp finde, trotzdem alle Pflanzen richtig gedeihen können. Zudem bestätigt Deine Erfahrung auch, dass Du keinesfalls zu viele Fische hast ? was in meiner Broschüre "Über die Ernährung von Wasserpflanzen" (http://www.a-perleverlag.ch/home.php?/buch/ernaehrungwasserpflanzen.html) aus der dort befindlichen Düngewerttabelle für Fische auch leicht ersichtlich ist.
    Es ist schön, dass meine alltägliche Erfahrung, die ich in meiner Züchterei und auch bei meinen ehemaligen Kunden praktisch lückenlos gemacht habe, hier auf diesem Forum einmal öffentlich protokolliert und darum für alle auch nachvollziehbar mitzuerleben war. Vielleicht bringt dieses Erlebnis noch einen manchen dazu, sein Aquarium nach meiner Methode einzurichten und zu pflegen. Ich selber habe dadurch zwar keinen Nutzen, weil ja alle meine Literatur auf meiner Homepage allen gratis zur Verfügung steht. Aber die Umwelt und auch der Aquarianer hat den Nutzen. Und das ist für mich ein Grund zur Freude.
    Daneben zeigt sich auch, wie falsch es ist, seine gefühlsmässigen Eindrücke zu negieren. Schriebst Du selber doch in einem früheren Beitrag, dass Du eigentlich den von andern propagierten WW oft gegen Deine gefühlsmässige Überzeugung gemacht hast.
    Auch die während dieser Entwicklung oder während der Zeit dieses Experimentes gewonnene Erkenntnis, dass das Wasser bei weniger WW viel klarer wird und auch viel klarer bleibt, wenn kein so genanntes Wasseraufbereitungsmittel zugesetzt wird, bestätigt meine Erfahrung und zugleich auch meine Aussage vom 6.9.2011, dass das Keimwachstum bei stetigem WW viel höher ist als in altem Wasser. Eine Erfahrung, die bei der Neueinrichtung eines Aquariums schon viele gemacht haben: Erst nach ca. 2 Monaten kommt alles in ein ruhendes Gleichgewicht!
    Wer das nun allen zugänglich Dokumentierte ebenfalls erleben möchte, der kann sich über meine Methode auf meiner Homepage völlig gratis orientieren ? http://www.a-perleverlag.ch/home.php?/aquaristik.html

    Mit einem herzlichen und zum Durchhalten aufmunternden Gruss an dich und an alle, welche deinen protokollierten Versuch mitverfolgt haben
    Planter
     
  15. Annie27

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    Düngt Jemand von euch nach dem Dennerle-Düngeplan ?

    Hallo Planter, hallo Zäme,
    Ja ich werde auf jeden Fall mal so weiter machen, denn mein Aquarium hat ja kein Schaden, sondern nur Nutzen davon getragen. Die 5 Wochen Wartezeit bis zum Wasserwechsel machte mich etwas kribbelig , aber es ist ja letztlich gut gegangen. Muss halt schauen, wie ich dann das nächste Mal wieder damit umgehe, wenn die KH und der PH so stark absinken.
    Jedenfalls habe ich jetzt ein Trüppchen von 16 ca. 2 Wöchigen Corydoras sterbai-Babys in einem Einhängekasten, die glaube ich nur schlüpfen konnten bei dem tiefen PH im Altwasser. Die Eier, die nach der Zugabe des Aufhärtesalzes gelegt wurden, verpillzten alle. Auch die neuesten Eier, die nach dem Wasserwechsel gelegt wurden, die ich jetzt mit Aquarienwasser, dass nun wieder zwischen PH 7.5 abends und 7,8 morgens hat, vermischt mit Torumin zur PH-Senkung, zu erbrüten versuche werden wohl nichts.
    Dass mein Licht anscheinend so schwach ist frustriert mich etwas, ich hätte zu gern Bodenbedecker, allerdings sind nun ein paar Lilaeopsis brasiliensis-Blättchen kräftig dunkelgrün geworden, das lässt mich hoffen.
    Zur Vollständigkeit meiner Dokumentation will ich nun noch schreiben, dass ich mir vor ca. 3 Wochen wieder 5 Apfelschnecken angeschafft habe. Die Apfelschnecken sollen durch ihre Ausscheidungen, der Düngung des Aquariums dienen, ich füttere sie ca. 2 mal pro Woche mit selbst gekochten und dann eingefrorenen Brennnesselblättern, auch dies einer Arbeit von Planter entnommen.
    Ich hatte schon früher AS, die ich aber abgegeben hatte, weil sie von den Platys, die ich damals hatte gequält wurden. Nun habe ich nur noch die Guppys und die verschonen bisher meine 5 hübschen rosa AS.
    Liebe Grüsse Annie, ich werde weiter berichten von der Entwicklung meines Aquariums.
     
  16. Planter

    Planter

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    Hallo Annie

    Was Du über Deine Zuchterfolge oder Deinen neuerlichen Misserfolg bei Deinen Panzerwelsen infolge starken PH-Wechsels in den alkalischen Bereich schreibst, bestätigt die Aussagen von Aspergillus, dass in so hohen PH-Werten keine Fische (er nannte Scalaren) gezüchtet werden können. Dazu muss auch ich präzisieren, dass wir neben unserer Wasserpflanzenzuchtanlage von über 20'000 Litern allerdings auch eine kleine Fischzuchtecke von lediglich 10 Aquarien mit einem Inhalt von je 30 bis 35 Litern hatten, in welchen wir grossenteils ebenfalls mit weichem, etwas saurem Wasser gearbeitet hatten. Für die Zucht von Salmlern praktisch 100% Regenwasser, für Barben und Bärblinge je zur Hälfte Regenwasser und Leitungswasser (KH ca. 18° dH.). Aber als Hinweis dafür, dass es sogar in unserem Leitungswasser von 18°dH. und PH 8,4 ? wie wir es in unseren Pflanzenzuchtbecken hatten ? möglich ist, bescheidene Fischnachzuchten zu erhalten sei folgendes erwähnt: In Pflanzenzuchtbecken von etwas über 200 Litern Inhalt, in welchen wir Wasserpflanzen nachgezogen haben, welche wir mit etwa 200 Trauermantelsalmlern als Dünge- und CO2-Lieferanten betrieben haben, kamen immer wieder Jungtiere auf, obwohl doch schon der Laich von den 200 ausgewachsenen Tieren aufgefunden und gefressen worden sein müsste. Dasselbe geschah in noch grösserem Ausmass bei Kupferbarben (Barbus narayani), bei Schuberti-Barben und Prachtbarben. (Panzerwelse haben wir nicht selber nachgezogen.)

    Wegen Deiner Besorgnis über einen erneuten Abfall des PH-Wertes am Ende Deiner 5-wöchigen Wartezeit bis zum nächsten Wasserwechsel, möchte ich Dir vorschlagen, die künstliche CO2-Abgabe entweder von Anfang an etwas zu verringern oder dann wenigstens in den letzten 10 Tagen vollständig einzustellen. Denn es geht auch ohne, so wie es Jahrzehntelang in unserem Pflanzenzuchtbetrieb ohne künstliche Zufuhr gegangen ist. Diese Massnahme dürfte den PH-Wert etwas höher bleiben lassen.

    Zu Deiner Besorgnis über die knappen Lichtverhältnisse in Deinem Aquarium noch folgender Hinweis: Sollten die Lilaeopsis ihre Blattzahl weiter vermehren, haben sie auf jeden Fall genügend Licht, denn das sind nicht so unproblematische Pflanzen. Sollten sie jedoch unter Schneckenfrass zu sehr leiden, wären Sagittaria eatonii (der falsche Ech. tenellus) der Lilaeopsis bei weitem vorzuziehen. Denn diese sind äusserst robust und kommen mit wenig Licht aus. Du findest sie, auch abgebildet, in meiner Abhandlung über Sagittarien auf meiner Homepage (Seltene Sagittarien) http://www.a-perleverlag.ch/home.php?/buch/sagittaria.html

    Mit einem herzlichen Gruss
    Planter
     
  17. Annie27

    Annie27

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    Düngt jemand von euch nach dem Dennerle-Düngeplan ?

    Hallo Planter,
    Einen gewissen Erfolg bei den Panzerwelsen kann ich schon verbuchen, ich habe jetzt 14 dreiwöchige C.Sterbai, zwei sind mir schon ins grosse Becken entwischt, ich hoffe sie leben auch noch.
    Wenn die Eier bei PH um ca. 7.0 bis 7.2 gelegt werden bringt man sie auch zum Schlüpfen und über die erste Woche, danach ist der PH kein Problem mehr. Das ist meine Momentane Erklärung, vielleicht mache ich ja auch wieder andere Entdeckungen.
    Gestern haben die Panzis wieder abgelaicht, bisher habe ich die Eier noch nicht eingesammelt, der PH ist aktuell bei 7.5 abends bis 7.8 morgens.

    Ich musste am So nochmals 80% Wasser wechseln, weil ich Fische fangen musste, die ich sonst nicht erwischt hätte, aber jetzt werde ich wieder versuchen 5 Wochen zuzuwarten mit dem Wasserwechsel.

    Heute war ich bei Herrn Mogel und habe mir 10 Pflänzli Sagittaria eatoni gekauft und eine C.moehlmani, ich bin halt Pflanzensüchtig.

    Die L.brasiliensis wachsen zwar noch ordentlich, einzig die Corys rupfen wohl ab und zu dran, ich werde die Sagittaria einfach an anderer Stelle einpflanzen, vielleicht treffen die Pflanzen ja dann irgendwann einmal aufeinander.

    Liebe Grüsse Annie
     
  18. Annie27

    Annie27

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    Hallo zäme,
    Bin immer noch dabei Planters Methode und zusätzlich CO2 auszutesten und es läuft recht gut. Etliche Pflanzen die gekümmert hatten wachsen jetzt viel besser.
    Bacopa monnieri, Tigerlotus rot, kleine gefleckte Lotus, Hygrophila difformis und polysperma, die Echinodoren, und Lobelia cardinalis.

    Nicht so schön sind gerade Cryptocoryne pontederifolia, Limnophila sessiliflora und Hydrocotyle leucocephala sowie die Schwimmpflanzen.
    Die Schwimmpflanzen habe ich halt in die dunklen Ecken verbannt und die L.sessiliflora habe ich auch an die Rückwand versetzt, dort ist es etwas dunkler.
    Gestern und heute habe ich noch Pflanzen verschenkt, vor allem heute noch ein paar Cryptocoryne wendti, so hat die Cryptocoryne pontederifolia wieder mehr Platz.
    Nun habe ich noch eine Frage, die rote Tigerlotus bildet jetzt Schwimmblätter aus, nun hat sie drei Schwimmblätter. Ich habe gelesen man solle nicht mehr als 3 Schwimmblätter an der Pflanze lassen und weitere neue hochstielige Blätter entfernen, würdet ihr das so machen ?
    Gestern habe ich im Internet entdeckt, dass es die Abdeckung meines Aquariums auch mit 2 T5 Röhren zu zweimal 39 Watt gäbe, Kostenpunkt 224 Euro, es bleibt ein Wunsch ! Das AQ ist ein Ferplast Caymann scenic 110 mit 2 T8 30W Röhren. vielleicht war der Preis als ich es kaufte günstiger, weil da schon der Deckel mit den T5 Lampen auf dem Markt war.
    Liebe Grüsse Annie
     
  19. Ändu

    Ändu Moderator

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    Hallo Annie

    Ein Muss ist das sicher nicht. Die teilweise sehr grossen Schwimmblätter nehmen halt sehr viel Licht weg, was in kleineren Becken nicht ideal ist (je nach Bepflanzung), so gesehen macht das Entfernen einiger Schwimmblätter Sinn. Aber der Tigerlotus selbst ist es wurscht, wieviele Schwimmblätter sie hat. Du kannst auch sämtliche Schwimmblätter vor dem Erreichen der Oberfläche abknipsen, dann sollte die Pflanze eigentlich "Unterwasserblätter" bilden und nicht an die Oberfläche treiben. Auf diese Weise blüht sie aber auch nie.

    Gruess, Ändu
     
  20. Planter

    Planter

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    Hallo Annie

    Es freut mich, dass Du ausharrest auf dem einmal eingeschlagenen Weg. Es sollte das ja auch nicht schwierig sein, wenn man den Erfolg so plastisch vor Augen hat. Zudem ist ja meine Methode nicht nur einleuchtend und jahrelang erprobt, sondern vom Verbrauch der Ressourcen her die vernünftigste.
    Deiner Mutmassung über die geringere Wuchsstärke der Limnophila und der Schwimmpflanzen pflichte ich bei. Bei der Crypt. pontederifolia hingegen ist mir nicht klar, weshalb sie etwas stagniert. Vielleicht liegt es tatsächlich an der Nachbarschaft der Crypt. Wendtii. (Wir haben diese beiden Arten nie in einem Becken zusammen kultiviert.)
    Die Tigerlotus wird natürlich bei Deinem jetzigen Nährstoffangebot von den Fischen und den Apfelschnecken her stets kräftiger. Du kannst nicht nur, sondern Du solltest alle Schwimmblätter entfernen. Denn wenn diese Pflanze einmal ein Schwimmblatt getrieben hat, so lässt sie sich nicht mehr so leicht unterkriegen. Wir haben in unserer Pflanzenzucht jedes Blatt, das zur Wasseroberfläche stossen wollte, sofort entfernt, noch bevor es sich dort entfalten konnte. Wenn Du ebenso verfährst, so wirst Du eine schöne Pflanze mit lauter submersen Blättern erhalten, die weit schöner sind als die den Lichteinfall verhindernden, derben Schwimmblätter dieser Pflanze.
    Was machen Deine Crypt moehlmannii und die falschen Ech. Tenellus?

    Mit einem herzlichen Gruss
    Planter
     

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