Hallo zusammen Schon eine ganze Weile spielte ich mit dem Gedanken mir ein etwas grösseres Becken ins Wohnzimmer zu stellen. Genau das werde ich jetz auch tun. Es soll eine Tanganjika AQ in der Grösse 300 x 80-100 x 60-70 cm werden, da meine Tanganjika Erfahrung aber noch nicht so gross ist brauche ich die Hilfe von den Spezialisten hier. Im Becken sollen dann Frontosas schwimmen. Die Frage ist, reichen einem ausgewachsenen Frontosabock 60cm Höhe? Oder könnten da 10cm mehr Gold wert sein? (mehr als 70cm sind nicht möglich, sonst wirds eng das Becken ins Wohnzimmer zu kriegen) Ansonsten müsste das Becken ja sicher gross genug sein? Und da man ja fast nicht zu früh mit dem Planen beginnen kann, brauche ich eure Hilfe beim restlichen Besatz. Als Beifische gefallen würden mir: Aulonocranus dewindti, sicher sehr interessant zu sehen wie die Böcke ihre Krater bauen, und Sandcichliden werden in dem Becken, da nicht sehr durchsetzungsfähig, ja wohl nicht gehen? Limnochromis auritus Altolamprologus compressiceps Julidochromis regani Neolamprologus leleupi und eine Cyprichromis Art. Welche Arten wären möglich? Wie viele Arten kann ich einsetzen? Gruss Michael
Hallo Michael Ich habe ein 300x80x60cm (lxbxh) mit einer 12-Wildfang-Gruppe Cyphotilapia gibberosa mpimbwe gehabt und das hat problemlos gereicht. Die Beckenhöhe von 60cm reicht in den meisten Fällen der "normalen Aquaristik", denn gerade Buntbarsche nutzen eher die Fläche als die Beckenhöhe. Als "Beifische" gehen keine Sandcichliden, die würden als teuren Snack untergehen mit Frontosas. Aulonocranus sind Fadenmaulbrüter und die würde ich jetzt nicht mit Frontosas zusammen empfehlen. Was gut geht, das sind grössere Neolamprologus-, Lepidiolamprologus- oder (bedingt) Altolamprologus-Arten: - Altolamprologus compressiceps (bei den Weibchen wirds einfach immer etwas knapp, da die deutlich kleiner als die Männchen bleiben, je nach Grösser der Frontosas halt) - Lepidiolamprologus kendalli (oder nkambae) - Greenwoodochromis christyi - Julidochromis regani - Neolamprologus longior (oder leleupi) - Neolamprologus cylindricus usw., usw. Natürlich nicht alles zusammen, es hängt stark von der Grösse der Frontosa-Gruppe ab, was du noch in der Anzahl der Arten dazu setzen kannst. Grundsätzlich gilt aber trotz der Beckengrösse: weniger ist mehr. Cyprichromis würde ich gar nicht dazu setzen, da die das natürliche Futter der Frontosas darstellen und wie die Sandcichilden am Boden schlafen und morgens dann als Snack enden. Natürlich passiert das nicht, wenn die Frontosas noch jung sind, aber ab einer gewissen Grösse wirds dann heikel. Was aber einer bestimmten Grösse auch gut geht ist zb. Gnathochromis permaxillaris. Limnochromis auritus hatte ich noch nie mit Frontosas zusammen, weiss nicht inwiefern sich ihr Verhalten mit Frontosas verträgt. Wichtig: Es kommt sehr stark auf die Grösse der Frontosas drauf an was du gleich dazu setzen kannst. Nimmst du kleine Frontosa-Jungfische und ziehst du die zb. mit Cyprichromis zusammen auf, dann kann das durchaus funktionieren, aber nimmst du halbstarke oder ausgewachsene Frontosas, wird das eher wieder schwierig. Allgemein empfehle ich dir diesen Link mal zum lesen: http://www.guidopelli.ch Da erfährst du einiges über diese faszinierenden Tiere.
Hallo Michael Danke für deine Antwort. Die Entscheidung was das Becken betrifft ist gefallen. Es werdem 300 x 100 x 60. Aus welchem Grund denn? Also sind vorallem grösser Höhlenbewohner als Mitbewohner zu empfehlen? Kannst du mir noch etwas zum Greenwoodochromis christyi erzählen, ich finde nicht gerade viele Infos zu dem Fisch. (erst recht nicht auf deutsch) Ich dachte an eine Gruppe von 7-9 Frontosa. Die ich mit midesten 10cm kaufen möchte. Gnathochromis permaxillaris sind sicher eine Überlegung wert. Danke für den link, wirklich super Seite. Trotzdem bin ich mir auch am überlegen evtl. auf die Beulenköpfe ganz zu verzichten, um sonst mehr Möglichkeiten zu haben.
Lieber Michael Dies scheint ja ein Thread unter Michaels zu werden. Ein interessantes Vorhaben, das du da planst. Zu den Dimensionen: Ich empfehle dir, die Höhe auszureizen. Bei diesen Dimensionen wirken 70 cm Höhe deutlich besser als 60 cm; zum Pflegen noch gut machbar. Je nach Entscheid für den Besatz, der ja später auch immer ändern kann: Für Cyprichromis-Arten ist jeder Zentimeter Höhe gut. Ein Meter Tiefe wirkt super und gibt den Tieren wirkliche Rückzugsmöglichkeiten. Allenfalls kommt ja auch eine Vor-Ort-Verklebung in Frage - je nachdem, wie definitiv deine Wohnsituation ist. Dann ginge ich sogar auf 80 cm Höhe. Zum Tanganjika-Besatz: Da rate ich dir als erstes zu einem grundlegenden Entscheid nach deinen Vorlieben: Cyphotilapia ja oder nein. Ihr Verhalten und ihre zukünftige Endgrösse schränken den restlichen Besatz wesentlich ein. Ohne Cyphotilapia hast du mehr Wahlfreiheiten. Ich selber pflege vor allem Ectodini und Cyprichromini (Fadenmaulbrüter, "Sandcichliden" und Heringsbuntbarsche) in Beckengrössen bis 380x100x75 cm. Beste Grüsse Michael
Die Fadenmaulbrüter kannst du wegen der Ernährung streichen. Cyprichromis stellen die natürliche Nahrung der Frontosas dar. Es gibt aber jede menge Alternativen. Mein großer Favorit Lepidolamprologus nkambae, Bentochromis tricoti und Haplotaxodon microlepsis. Boulengerochromis microlepsis wären auch mal was; aber die müssen früher oder später in den Zoo oder auf den Grill. Ich hätte bei dem langen Becken sicher auch die 70er oder 80er Höhe gewählt. Kostet zwar mehr, wirkt aber mal ganz anders. Gruss Matthias
60cm reichen im Normalfall problemlos und ist vor allem finanziell besser stemmbar. Bei 70cm Beckenhöhe muss das Becken in 15mm gebaut werden und da zahlst du dann locker 2/3 - das Doppelte des Preises. Wenn das keine Rolle spielt, dann empfehle ich dir auch 70cm, denn ab 80cm würde die Pflege des Beckens dann langsam schwierig. Die Tiefe mit 100cm ist sensationell... Auloncranus würde ich aus verhaltenstechnischen Gründen nicht dazu setzen, da diese Sandburgen bauen und dabei von den Frontosas empfindlich gestört werden dürften. Besser sind andere Höhlenbewohner oder grössere "Freiwasser-Cichliden" (so denn man mimes Vorschläge so nennen kann). Die Ernährung sollte bei Aulonocranus nicht das Problem sein, meines Wissens ernähren die sich nicht wie zb. Ophthalmotilapia ventralis rein herbivor... kann aber nicht ausschliessen, dass die doch stark fleischhaltige Nahrung der Frontosas auch für die zuviel sein könnte. Genau... einfach darauf achten wie gross die Frontosas bereits sind. Idealerweise beginnst du mit nicht zu grossen... auch wenn das anfangs etwas "leer" im Becken aussieht. So haben Beifische und Frontosas bessere Möglichkeiten um sich aneinander zu gewöhnen. Ich habe dazu auch keine deutschen Informationen (musst halt englisch lesen/übersetzen). Ich habe die Art bis vor wenigen Monaten selber gehalten und hatte damit mit Frontosas null Probleme. Problem ist eher, dass du den nicht überall bekommst, er ist nicht ständig auf den üblich verdächtigen Tanganjika-Stocklisten zu finden. Wichtig ist einfach ein Weibchenüberschuss. Also wenn du 2-3 Männchen nimmst, dann dürfen es gerne 6-8 Weibchen sein. Ich habe das Verhältnis von 2/10 gepflegt. Die zwei Männchen haben sich das 3m-Becken gut aufgeteilt (immer berücksichtigen dass da noch Beifische auch artgerecht Platz haben sollten) und von den 10 Weibchen hatten fast immer 3-4 das Maul voll. Allerdings... sind faszinierende Tiere, gerade wegen ihrer "Staubsaugerlippen". Allgemein ist einfach wichtig, dass die Beifische nicht mit 4-6cm gekauft werden, auch 6-8cm kann knapp werden, sondern möglichst ausgewachsen, denn wenn du mindestens 10cm-Frontosas einsetzt, kann das sonst knapp werden. Grundsätzlich gilt, was ins Maul des Frontosas passt und er erwischen kann (er ist nicht der typische Jäger wie ein Lepidiolamprologus), KANN (muss nicht) gefressen werden. Das ist dann wieder ein ganz neuer Ansatz. Diesen Weg bin ich mal gegangen. Habe aus dem 3m-Frontosa-Becken dann ein Cyprichromis-Sandcichliden-Fadenmaulbrüter-Becken gemacht.
Hallo Michaels und Matthias! Wow, so ein Becken hätte ich auch gerne mal frei... Also mein Besatz würde auf Cyphotilapia verzichten, dafür auf eine schöne Gruppe Enantiopus, Cyathopharynx foae und Cyprichromis pavo oder C. microlepidotus lauten! Den einen oder anderen kleineren Firlefanz, der sich an Steine/Felsen bindet, wäre z.b. Julidochromis marlieri oder regani(Zaire)... da garantiere ich Unterhaltung pur, was ich bei Frontosas nicht unbedingt würde. Nur so als Vorschlag... Würde G. permaxillaris auch in diesen Besatz passen? Gruss Lucas
Hallo zusammen Erstmal danke für die vielen Antworten. Da nach Rücksprache mit dem Aqauarienbauer der Aufpreis für 300x100x70 komplett in 15mm überschaubar ist, werd ich diese Variante nehmen. Die Wohnsituation ist zwar devinitiv, aber die Offerten die ich fürs vor Ort verkleben habe, sind aus finanziellen Gründen nicht machbar. Lepidolamprologus nkambae und Bentochromis tricoti kommen sicher in die engere Auswahl. Zu Haplotaxodon microlepsis finde ich wider nicht sehr viel Infos... Boulengerochromis microlepsis werden halt eifach zu gross. Dann kannst du mir ja sicher etwas über die Fische sagen. Sind es auch eher Höhlenbewohner? Also wenn wir mal davon ausgehen, das die Beuelenköpfe beim Einsetzten 10-15cm haben werden, sollten die anderen Fische min. 8-10cm besser noch grösser sein? Michael, hast evtl. noch Bilder deiner Cyphotilapia gibberosa mpimbwe ? Die mpimbwe sind eher etwas heller als die Blue Zaire z.B. oder? Gruss Michael
Hallo Michael, mit den von Dir geplanten Beckenmassen (300x100x70) kannst Du einen schönen Lebensraum für C. gibberosa einrichten. Die Höhe ist schon ganz ok, denn ausgewachsene Männchen können gut 40cm erreichen und brauchen dann schon ein bisschen Platz... In meinem Gibberosa-Tank (300x130x80) schwimmen nebst rund 10 grösseren (15-40cm) und ca. 12 kleineren C. gibberosa (8-15cm) noch folgende Arten: N. buescheri N. marunguensis J. sp. Korosha 2 alte G. permaxillaris S. petricola Die Gemeinschaft wirkt sehr harmonisch. Ich hatte die kleineren Tiere ein paar Tage vor den grossen C. gibberosa eingesetzt, damit sie schon Versteckmöglichkeiten auskundschaften konnten. Zuviele Arten würde ich nicht nehmen. Lieber weniger und dafür in Gruppen... Ausserdem sind ruhigere Arten zu bevorzugen. Bei der Einrichtung würde ich genügend grosse Verstecke für die C. gibberosa vorsehen, da sie recht schreckhaft sind... Auch sollte die Beleuchtung nicht zu stark sein (bei mir sind es 4x35W T5). Gruss Andreas
Hallo Andreas Bei diesen Arten könnte es aber evtl. wieder Probleme geben weil sie gut in einen C. gibberosa Mund passen? Oder besteht die Gefahr hauptsächliche bei Arten die auf Sandflächen schlafen? Dürfte ich Bilder von deinem Becken sehen? Michael, kein Problem, bis das Becken hier ist dauerts sicher noch 5 Wochen. Hab also noch etwas Zeit. Gruss Michael
Hallo Michael, auch die Julidochromis würden gut passen... Aber hast Du schon mal gesehen, wie sich ein C. gibberosa in eine 5-10mm hohe Felsspalte drückt? Kein Problem für die Felsbewohner... Und wie gesagt, die kleineren Fische hatte ich zuerst eingesetzt, so dass sie sich bereits passende Spalten aussuchen konnten... Bilder kann ich Dir senden, wenn Du mir Deine e-Mail Adresse angibst... Gruss Andreas
Hi Michael Nein, es kann auch bei Höhlenbewohnern passieren, wenn sie "frontosa-mundgerecht" gross sind, dass sie dann erwischt werden, wenn sich eines zu weit nach draussen wagt. Es ist einfach typisch dass es Sandbewohner am ehesten erwischt in den Morgenstunden, da der Frontosa in der Natur dann bereits aktiv auf Futtersuche ist. Was auch nicht passieren sollte, das ist, dass sich alle Höhlenbewohner wirklich nur noch in den Höhlen aufhalten müssen. Auch Höhlenbewohner haben das Bedürfnis sich zu bewegen und wenn sie ständig von den Frontosas "unterdrückt" werden, bedeutet das Dauerstress und der wiederum kann Krankheiten auslösen, etc. Es ist schon so, der Frontosa "blockiert" besatztechnisch ein Becken so ziemlich, daneben gibts dann nicht ganz soviele Arten, trotz imposanter Beckengrösse, die sich dann wirklich durchsetzen können. Er bleibt der "Hauptfisch".
Hallo zusammen Ich hab mir nochmals etwas Gedanken gemacht, und werde wohl auf die Frontosas verzichten. Könnte z.B. folgender Besatz funktionieren? ein Gruppe (ca. 20) Cyprichromis. Welche hab ich noch keine Ahnung. Benthochtomis Tricoti 3/6? Neolamprologus sexfasciatus, am bessten warscheinlich ca. 6 Jungtiere. Limnochromis auritus 2/4 Enantiopus melanogenys Kilesa 3/6 Callochromis pleurospilus 2/4 Was meint ihr dazu? Gruss Michael