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Wildfänge oder Nachtzuchten: Was empfehlt ihr

Dieses Thema im Forum "Haltung: Fische" wurde erstellt von bruenis, 8. August 2010.

  1. bruenis

    bruenis

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    Hallo zusammen

    Ich werde ein 960 Tanganyika-AQ machen. Mit folgendem (Wunsch-) Besatz:
    Cyphotilapia Gibberosa (Frontosa) blue Zaire, 2/7 (Grösse ca. 11-14 cm)
    Synodontis petricola, 5
    Neolamprologus leleupi, 5 Paare
    Neolamprologus Buescheri, 2 Paare
    Altolamprologus calvus black, 3 Paare
    Julidochromis Regani, 3 Paare

    Meine Frage:
    Wo liegen die Vorteile für Wildfänge (WF)? Was spricht dagegen? Bitte um eure Meinung/Erfahrung.

    Dass WF teurer sind als Nachzuchten (NZ) ist mir bekannt.

    Gerne könnt ihr euch zum Besatz melden...

    Liebe Grüsse aus dem Bernbiet
    Marc
     
  2. MichaelSG

    MichaelSG

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    Hallo Marc

    Ich empfehle dir von allen Arten Nachzuchten zu nehmen und keine Wildfänge.


    Wildfänge machen dann Sinn wenn jemand konkret züchten möchte (nicht zu verwechseln mit der zufälligen Vermehrung) oder falls es allenfalls von einer Art gar keine Nachzuchten gibt, was bei deinen Arten jedoch nicht der Fall ist. Wildfänge tun sich oft auch mit der Ernährung etwas schwieriger als Nachzuchten und sind auch sonst deutlich heikler als Nachzuchten. Natürlich gibts auch noch finanzielle Aspekte, denn Wildfänge von zb. Cyphotilapia gibberosa blue Zaire (keine Frontosa, der einzige, der sich Frontosa nennen darf ist der Cyphotilapia frontosa Kigoma, der 7-streifige), sind natürlich sehr kostenintensiv, selbst Nachzuchten sind nicht günstig.

    Zum restlichen Besatz:
    Grundsätzlich hast du etwas zuviele Höhlenbewohner-Arten, bzw. in bezug auf die Anzahl Tiere vorgesehen. Nicht vergessen, auch die Cyphotilapias nutzen Unterstände und Höhlen.

    Ich empfehle dir folgendes (wenns bei den von dir erwähnten Arten bleibt):

    2/7 Cyphotilapia gibberosa Blue Zaire
    1/1 Altolamprologus compressiceps (falls C. gibberosa bereits gross)
    1/1 Neolamprologus büscheri oder 1/1 Neolamprologus leleupi
    1/1 Julidochromis regani

    Du solltest unbedingt auf die Grösse der Cyphotilapia achten. Daher wärs sowieso sinnvoll, wenn du Jungtiere dieser Art einsetzt, damit sie mit den anderen Höhlenbewohnern gross werden können.

    Hast du zu grosse Cyphotilapia drin und du bekommst von den anderen Arten nicht bereits ausgewachsene Tiere (was meist mit Wildfang einhergeht), dann kann es passieren, dass der eine oder andere "verschwindet".

    Beim Altolamprologus habe ich dir bewusst die etwas hochrückigeren compressiceps aufgeschrieben und zwar ist es ein allgemeines Problem, dass die Männchen ausgewachsen zwar gross genug sind, aber die passenden Weibchen sind deutlich kleiner und in Becken mit Cyphotilapias tun sich diese oft sehr schwer, ausser eben, du nimmst kleinere Cyphotilapia-Nachzuchten, dann liegen auch calvus drin.

    Die Schwierigkeit in der Vergesellschaftung mit Cyphotilapias ist, dass das Becken mit dieser Art bereits sehr "zu" ist, also viele Möglichkeiten liegen dann nicht mehr drin und auch 960l sind begrenzt.

    Alternative Arten (falls du da noch Anregungen suchst), die sich u.a. nebst den von dir erwähnten gut mit Cyphotilapias vergesellschaften lassen, das sind zb. auch folgende:

    Gnathochromis permaxillaris
    Greenwoodochromis christyi
    Lepidiolamprologus nkambae (oder kendalli)
     
  3. Oliver G.

    Oliver G. Moderator

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    Bin zwar nicht aus der Tanganjika-Fraktion.

    Aber zu der Frage WF oder NZ gibt es noch andere Vorteile welche für die NZ sprechen:
    -Sie sind an unser Wasser gewohnt, so wie an die allg. Bediengungen in einem Aquarium.
    -Die Gefahr das sie gefährliche Keime, Bakterien mit sich tragen ist je nach Züchter klein bis sehr klein.
    -Sie sind allg. weniger anfällig und man weiss im normalfall wie alt sie sind.

    Wir selbst haben die meisten unserer Malawi-Zuchtgruppen als WFNZ geholt.
     
  4. Seal

    Seal

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    Hinzu kommt für mich das wichtigste Argument für NZ. Die Natur wird geschüzt! Ein WF wird schliesslich der Natur entnommen. Und da hat die Aquaristik bereits eine dunkle Vorgeschichte.

    Mit freundlichen Grüssen,

    Seal
     
  5. Mel

    Mel Moderator

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    Das ist auch mein Hauptargument
    Ein Wildfang wiess auch wie es in der Freiheit aussieht und wird dies immer vermissen.
    NZ kennen es nicht anders.
    Ist für mich auch eine Gewissenssache.
     
  6. bruenis

    bruenis

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    Besten Dank für all die Nachrichten. Wir sind eben auch skeptisch mit den Wildfängen. Habe auch ein ungutes Gefühl Fische aus einem intakten Lebensgebiet zu entführen.
    Bei den Cyphotilapia Gibberosa Blue Zaire ist halt das Problem, dass grössere Nachzuchten fast nicht erhältlich sind. Und nur ab einer Grösse von ca. 11-14 cm das Geschlecht bestummen werden kann. Wenn ich also nun ca. 10 NZ kaufe (in der Grösse von 6-7 cm) kann man das Geschlecht nicht bestimmen. Die Gefahr ist, dass ich dann 7 Böcke und 3 Weibchen habe. Das geht ja nicht. In dem Falle würde ich ca. 18 NZ kaufen und später die überzähligen weiterzuverkaufen. Oder ist das problematisch?

    Michael, du bietest ja auch NZ an. Was sagtst du betreffend Geschlecht: Wenn ich je zwei NZ von Altolamprologus compressiceps, Neolamprologus büscheri oder Neolamprologus leleupi, Julidochromis regani von dir nehmen würde, ist ja die 66% "Gefahr" da, das ich zwei Böcke oder zwei Weibchen erwische.
    Gemäss Besatzvorschlag: So hätte ich in meinem AQ in den ersten 2-3 Jahren 15 Fische in der Grösse von ca. 10 cm. Ist das nicht ein wenig viel Wasser für die Fische :cry:? Was ist denn mit den Synodontis - passen die nicht?
    Die Optionen sind mir etwas "blass". Den Lepidiolamprologus nkambae käme allenfalls in Frage, ähnelt aber sehr den Julidochromis.

    Gruss Marc
     
  7. MichaelSG

    MichaelSG

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    Hallo Marc

    Natürlich ist das Geschlechterrisiko höher, je jünger und kleiner die Fische sind. Erfahrene Leute wie zb. das Stadl-Team sind jedoch durchaus fähig auch bei jüngeren Fischen das Geschlecht zu bestimmen. Aber 100%-Garantie jedoch, die gibt dir bei diesen Grössen kein seriöser Händler, wenn die Geschlechtsmerkmale optisch nicht bereits erkennbar sind, so ist auch der "Blick unter den Rock" manchmal schwierig, weil die Geschlechtsmerkmale noch nicht so ausgeprägt sind.

    Grundsätzlich, wenn du mit Jungfischen beginnst (damit meine ich nun die "Beifische" für die Cyphotilapias), dann würde ich dir empfehlen, dass du von allen Arten eine kleine Gruppe von 4-5 Tieren nimmst, die Paarbildung geschehen lässt oder zumindest die Geschlechtsentwicklung abwartest, denn nicht alle leben typisch paarweise wie es zb. Altolamprologus tun und dann den Besatz "optimierst", sprich, die "überzähligen" Tiere weiter verkaufen.

    Bei den Cyphotilapias machen es viele so, dass sie eine grössere Gruppe nehmen und dann eben die Geschlechter "abwarten" und dann ihre Gruppe "optimieren". Dass dies bei teuren Arten natürlich ins Geld geht, ist nicht von der Hand zu weisen. Alternative? Auf die günstigeren Cyphotilapia-Arten (kigoma, allenfalls mpimbwe, samazi, etc.) ausweichen, die meistens 5x weniger kosten als Blue Zaire.

    Die "Optionen", die ich dir genannt habe, empfinde ich absolut nicht als blass. Der Greenwoodochromis ok, der wirkt etwas blass, doch bei den Tanganjikas ist es einfach so, dass sie nicht (oder selten) plakativ farbig sind wie zb. Malawis. Bei Tanganjikas liegen die farblichen Schönheiten oft im Detail und sind oft auf den zweiten Blick erkennbar. Tanganjikas zeichnen sich dafür durch eine Vielzahl von komplett unterschiedlichen Verhaltensweisen aus, die du bei Malawis nie und nimmer findest (das ist kein Malawi-Bashing, es ist einfach fakt), nur schon, die teilweise komplett unterschiedlichen Brut- und Laichverhalten haben sehr unterschiedliche Verhaltensweisen hervor gerufen.

    Google mal ein bisschen zb. nach der zweiten Option, dem Gnathochromis permaxillaris. Das ist ein spannender Fisch, der zwar optisch etwas gar braun aussieht, im Detail aber schön gefärbt ist, aber sein Verhalten ist phänomenal, denn er besitzt ein Staubsauger-Maul, mit dem er den Boden nach Nahrung absucht. Schau mal dieses Video an, da findest du diese faszinierende Art, zudem gleich auch mit Cyphotilapia gibberosa Blue Moba (das ist eignetlich auch ein Zaire, einfach Standort Moba) vergesellschaftet:

    http://www.youtube.com/watch?v=IfmwSvxnROQ

    Zu Synodontis petricola übrigens nichts geschrieben, denn die passen sowieso. Ideal ist, wenn du sie in einer grossen Gruppe hältst, kannst gut auf 6-8 oder mehr Tiere gehen. Allerdings musst du damit rechnen, dass nicht soviel Nachwuchs von den Arten zu erwarten ist, da Synodontis Laich nicht verschmähen.

    Zu deinen Bedenken wegen "viel Wasser und wenig Fisch":
    Das ist natürlich so, wenn du mit Jungfischen beginnst... einige machen das auch so, dass sie für die Jungfische ein etwas kleineres Becken anbieten, doch würde ich das nicht empfehlen, denn es ist immer besser, wenn die Fische gleich das grössere Becken vorfinden, sie entwickeln sich auch besser in grösseren Becken.

    Diese Tatsache wäre allerdings kein gutes Argument auf Wildfänge zurück zu greifen. Natürlich verbietet dir das niemand, letztlich darf jeder tun und lassen was er möchte, aber die Risiken haben wir ja in diesem Thread aufgezeigt, die Vorteile der Nachzuchten auch und wie so alles, haben auch Nachzuchten gewisse "Nachteile"... eben, dass du halt anfangs den Eindruck hast, das Becken sei leer.

    Alternative Einstellung dazu:
    Freu dich an der Entwicklung der Fische. Cyphotilapias zb. sind Fische, die dich 10, 15, manche 20 und mehr Jahre begleiten können im Leben und ich finds immer wieder toll, einen Aquarianer sagen zu hören "du, der ist dann bei mir geboren" oder "den habe ich als Jungfisch gross gezogen" und dann zeigt er auf einen stattlichen Cyphotilapia-Bock mit 25-30cm.

    :)

    Ups, sorry für soviel Text, ich schreibe wohl doch besser bald mal ein Buch. :lol: Hoffe aber, dass ich rüber bringen konnte, was ich dir vermitten wollte.

    Bei Fragen, einfach fragen ok? :-D
     
  8. bruenis

    bruenis

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    Hallo Michael

    Herzlichen Dank für deine detaillierten Präzisierungen. Solche Beiträge helfen mir echt weiter.
    Der Permaxillaris ist wirklich sehr interessant :shock:! Da könnte ich mir auch gut ein Paar oder eine kleine Gruppe vorstellen. Kosten aber halt auch einiges (ca. Fr. 60.-/St :cry:).
    Bei den Gibberosa zahle ich gerne etwas mehr, da sie mir deutlich besser gefallen. Das gibt kein Problem mit den Synodontis petricola

    Mein neuer Besatzvorschlag (alles Nachzuchten):
    - Cyphotilapia Gibberosa blue zaire Kitumba, 6-7 cm: ca. 15 St (3/12, falls erkennbar); Kosten ca. 1000.- Fr.
    - Synodontis petricola, 4-5 cm, 8 Tiere; Kosten ca. 140.-
    - Neolamprologus leleupi, 5-6 cm, 6 Tiere; Kosten ca. 70.-
    - Altolamprologus calvus black, 4-5 cm, 6 Tiere; Kosten ca. 70.-
    - Julidochromis Regani, 5-6 cm, 4 Tiere; Kosten ca. 50.-
    - Gnathochromis permaxillaris Zambia; 6-7 cm, 5 Tiere; Kosten ca. 300.-

    Passt das in Anbetracht, dass später "überzählige" Tiere weitergegeben werden...

    Liebe Grüsse Marc
     
  9. bruenis

    bruenis

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    ... und dann hätte ich noch eine weitere Frage :?:.
    Welchen Intervall empfehlt ihr mir betreffend Wasserwechsel für den oben genannten Besatz und dann den reduzierten Besatz ("ausgewachsene" Grösse) wenn ich eine Nitrat-/Phosphatfiltersäule 5L kurz und ein 3-Kammerfilterbecken ca. 65x55x45 cm mit Zeolith, Sinterglasröhrchen und Schwamm habe. Für mich entscheidend, da ich mir bei einem zu häufigen WW überlege einen Wasseranschluss und Ablauf zum AQ hinzuziehen. Dies aber nur falls es sich auch lohnt, da dies doch kostenintensiv ist.

    Gruss Marc
     
  10. MichaelSG

    MichaelSG

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    Hallo Marc

    Einfach vorweg:
    Falls du Interesse hast Fische zu kaufen, dann können wir das per PN oder Mail abwickeln, nicht öffentlich hier.

    Zur Besatzfrage:
    Persönlich habe ich den Eindruck, dass es nebst den Cyphotilapias zuviele "andere" Arten sind. Ich würde dir empfehlen etwas zu reduzieren. Die Gnathochromis wären nicht "dazu" gedacht gewesen, sondern anstelle einer Art.

    Kleines Beispiel eines Besatzes mit Cyphotilapia in einem 1440l-Becken (300x80x60cm), den ich bis vor wenigen Monaten so pflegte (das 3m-Becken ist inzwischen aus Platzgründen verkauft):

    2/8 Cyphotilapia gibberosa mpimbwe WF (ca. 14-16cm)
    1/1 Altolamprologus calvus white WF (wurden später durch A. compressiceps black Kabogo WF ersetzt, der Grösse wegen)
    1/1 Greenwoodochromis christyi WF
    2/2 Gnathochromis permaxillaris WF
    10* Synodontis multipunctatus WF

    für kurze Zeit: Auchenoglanis occidentalis WF

    ... und ich hatte den Eindruck, das Becken wäre wirklich voll, vor allem haben die Cyphotilapia das Becken wirklich von A-Z dominiert gehabt und ich hätte mich nicht getraut eine weitere Art einzusetzen.

    ;-)
     

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