Peckoltia L080 hängt an der Wasseroberfläche

Hallo zusammen

Ich bin ja schon lange genug auf dem Forum, um zu wissen wie schwierig das mit den Ferndiagnosen ist. Aber da ich im Moment nicht mehr weiter weiss, versuch ich's jetzt trotzdem mal...

Mein Peckoltia sp. (sehr wahrscheinlich ein L080, aber ohne Garantie) hängt seit einigen Tagen immer dicht unter der Wasseroberfläche, entweder an der Rückwand oder am HMF. Die Atemfrequenz scheint mir erhöht, allerdings habe ich die nie so genau beobachtet, als er sich noch "normal" verhalten hat. Früher war er tagsüber meist in einer Höhle versteckt und sehr scheu. Jetzt könnte man ihn fast in die Hand nehmen (hab's allerdings nicht versucht). Ob er abgemagert ist, ist fast nicht zu sehen wenn er so dahängt. Dazu müsste ich ihn wahrscheinlich rausnehmen. Aber ich hab ihn schon seit Tagen nicht mehr fresen gesehen (das tut er allerdings sowieso nur nachts und ich kann nicht die ganze Nacht mit der Taschenlampe vor dem AQ sitzen... :?).

Bei dem Tier handelt es sich vermutlich um ein Weibchen (wenig Odontoden). Sehr wahrscheinlich ein Wildfang (Brasilien). Alter unbekannt, ich hab ihn seit ca. 2? Jahren, aber schon ausgewachsen gekauft. Früher waren sie zu zweit, aber der andere ist vor einigen Monaten völlig unerwartet und ohne irgendwelche Anzeichen und Symptome gestorben.

Weitere Facts:
Becken 100x40x50 cm
Besatz: siehe Signatur (200L), sind schon längerem keine neuen Fische mehr dazugekommen.
Wasserwerte: pH 7.1 - 7.2, KH 5-6, Nitrit <0.025 mg/L (nicht nachweisbar mit JBL-Test), CO2 gemessen 12 mg/L, Leitfähigkeit 240 ?S/cm, Temp. ca. 25°C.
Bild (wegen Einrichtung, Bepflanzung, etc.): HIER

Hat jemand eine Ahnung wo ich ansetzen soll?
- Sauerstoffmangel? Schnelle Atmung und hängen unter der Oberfläche wären Indizien dafür, allerdings verhalten sich alle andern Fische normal und verändert habe ich auch nichts.
- Irgendwelche Parasiten?
- Soziale Probleme (Raufereien mit den Ancis)? Früher gab's ab und zu Rangeleien um's Futter, aber der Peckoltia war nie deutlich unterlegen.
- Sonst etwas?

Wie gesagt, wahrscheinlich ist die Diagnose aus der Ferne sehr schwierig. Aber ich wäre auch froh um Tipps wie's weitergehen soll...

Wasserwechsel mit EasyLife-Zugabe habe ich gleich gemacht, als ich ihn das erste Mal so beobachtet habe; hat aber nichts geändert.
Sauerstofftest kaufen? Belüften? Den Wels separieren (hätte maximal ein 60er-Becken anzubieten, das 130cm (in das er bald umgesiedelt werden sollte) ist noch nicht eingefahren) und auffüttern? Präventive Salzbehandlung gegen allfällige Parasiten (möchte ich allerdings nur in einem separaten Becken machen)?

Vielen Dank an alle die sich hier durchgelesen haben und nochmals vielen Dank wenn jemand Tipps und Ideen hat...

Griessli, Basil

 

Hallo Angel und Andrea

Danke für Eure Hilfe...

Hmm... keine Ahnung wo ich mir solche Parasiten eingefangen haben sollte. Aber das heisst ja nicht, dass es keine sind.
Erfahrung, wie man einen Abstrich durchführt, habe ich leider auch nicht (bin bis jetzt von Fischkrankheiten verschont geblieben).

Werde mich wahrscheinlich am besten heute mal mit der NAFUS in Verbindung setzen. Die können mir hoffentlich sagen, was ich genau machen soll.

Griessli, Basil

 

Hallo zusammen

Kurzes UPDATE:

Ich habe heute bei der NAFUS angerufen. Die Dame am Telefon hat gemeint, von der Symptombeschreibung her tippe sie auch am ehesten auf Kiemenparasiten. Am besten solle ich den Fisch mal lebend vorbeibringen, damit sie einen Kiemenabstrich machen können.

Ich werde also wahrscheinlich morgen mal nach Bern fahren. Hoffentlich weiss ich dann mehr...

Der Fisch macht im Moment einen ziemlich schlechten Eindruck. Ich habe das Gefühl, ohne Behandlung überlebt er nicht mehr allzu lange...

Griessli, Basil

 

Hallo zusammen

UPDATE:

Nach nochmaligem Telefonat mit der NAFUS bin ich letzten Dienstag (03.05.05) mit dem Wels nach Bern gefahren. Allerdings musste ich dort einen "Geheimhaltungs-Zettel" unterschreiben und da ich nicht genau weiss, wie eng die das sehen, möchte ich hier nicht auf alle Details eingehen (wobei es davon gar nicht so viele gibt...).

Jedenfalls hat sich der Verdacht auf Kiemenparasiten vorerst nicht erhärtet. Zur weiteren Beobachtung und allfälligen Behandlung habe ich das betroffene Tier jetzt separiert (60er-Becken). Die Atemfrequenz scheint mir etwas zurückgegangen zu sein, ist aber immer noch hoch. Er ist jetzt meist am Boden und nicht mehr unter der Oberfläche (wobei das Wasser ständig belüftet wird). Färbung und Körperform sind meiner Meinung nach normal (jedenfalls nicht besonders abgemagert). Sich bewegen oder fressen tut er aber kaum.
Was mir aufgefallen ist: Nach 2 Tagen im separaten Becken ist (für Harnischwels-Verhältnise ;-)) praktisch kein Kot zu sehen, und wenn, dann schleimig-durchsichtig. Daher hat sich bei mir jetzt der Verdacht auf eine Darmerkrankung bzw. Darmparasiten aufgedrängt.

Ich werde am Montag (09.05.05) nochmals bei der NAFUS anrufen. Aber bis dann kann mir vielleicht jemand von Euch weiterhelfen:
- Wer hat schon mit Darmparasiten o.ä. zu tun gehabt? Wie waren die Symptome und wie wurde behandelt?
- Macht eine erhöhte Atemfrequenz im Zusammenhang mit Darmproblemen überhaupt einen Sinn, oder liege ich mit meiner Vermutung auf eine Darmerkrankung falsch?

Nochmals Danke für jede Hilfe...

Griessli, Basil

 

Hallo Angel, Sonja und alle die's interessiert...

Von einem Wurmbefall ist äusserlich nichts festzustellen. Die NAFUS hat von der Beschreibung am ehesten auf Darmflagellaten getippt, wobei auch hier eine Ferndiagnose per Telefon natürlich sehr schwierig ist. Sie schicken mir jetzt ein Medi (sollte morgen ankommen), mit dem ich dann 3 Tage lang behandeln soll und schauen ob's etwas bringt.

Die NAFUS hat allerdings gemeint, einen erkrankten Wels wieder langfristig aufzupäppeln sei oft sehr schwierig. Ich hoffe jetzt einfach mal das Beste...

Der Zustand des Patienten hat sich nicht gross verändert. Atmen tut er immer noch relativ schnell (nicht mehr ganz so schnell wie an Anfang). Auch ist er nicht mehr ganz so apathisch (aber noch weit entfernt vom Normalzustand); wenn man z.B. mit der Hand in die Nähe kommt, bewegt er sich oft ein bisschen. Fressen will er immer noch nicht. Von dem her bin ich eigentlich überrascht, dass sich sein Zustand nicht vetrschlechtert hat, denn seit die ganze Sache begonnen hat, ist es sicher schon 3 Wochen her.

Ich melde mich wieder, wenn's Neuigkeiten gibt...

Griessli, Basil

 

Sali Sonja

Schwierig zu sagen... er saugt sich die meiste Zeit auf einer Schieferplatte fest und daher sieht man den Bauch nicht. Ich könnte ihn natürlich mal rausnehmen und anschauen, aber das wäre nur wieder zusätzlicher Stress.

Von oben sieht er jedenfalls nicht abgemagert aus. Eher etwas aufgetrieben (was ja auch nicht viel besser wäre... :? ). Oder täuscht das? Ich hab mal ein Bild reingestellt...

Griessli, Basil

 

Sali Sonja

Doch, den Eindruck habe ich auch (wobei es bei Welsen ja keine Schuppen sind, aber darum geht's jetzt nicht). Aber es ist natürlich immer schwierig zu vergleichen mit dem Zustand vor der Erkrankung, da sich die Lady dann tagsüber meist versteckt gehalten hat.

Das täuscht eher auf dem Bild. Zum Teil sind die hinteren Flossenränder einfach nicht vollständig gefärbt.

Ja, ich hab's am Samstag erhalten. Die Behandlung geht 3 Tage, etwas mehr als einer ist jetzt vergangen seitdem ich das Medi ins Wasser gegeben habe.

Danke!
Ich selber kann's zwar im Moment auch brauchen, aber im Gegensatz zum Wels habe ich da weniger Zweifel an einer baldigen Genesung... :?

Griessli, Basil

 

Sali Moni

Schön, Dich auch wieder mal hier zu lesen!

Danke für den Tip mit dem Futtermix! Werd ich morgen gleich mal ausprobieren, falls ich Zeit habe.
Die Medi-Behandlung ist gerade beendet, und ich habe das Gefühl, dem Patienten geht's langsam etwas besser. Von einem Stück Spirulina-Tablette, das ich heute hineingegeben habe, war jedenfalls nichts mehr zu sehen (OK, könnte sich auch einfach aufgelöst haben). Auch scheint die Atmung wieder etwas langsamer zu werden und die Beweglichkeit etwas besser.

Ich hoffe mal, dass das so weitergeht und ein Spinat-Zwiebel-Knoblauch-Mix vielleicht noch zusätzliche Besserung schafft.

Griessli, Basil

 

Hallo zusammen

UPDATE und GOOD NEWS:

Der Wels scheint auf die Behandlung gegen Darmflagellaten gut angesprochen zu haben. Er verhält sich wieder normal (ist halt auch wieder entsprechend scheu und lässt sich nicht mehr so genau beobachten, was die Atmung betrifft), frisst auch wieder und der Kot sieht normal aus.

Seit dem Ende der Behandlung sind jetzt 9 Tage vergangen. Ich habe soeben nochmals bei der NAFUS angerufen und gefragt, ob ich noch ein Risiko eingehe (d.h. allfällige letzte Erreger verschleppe), wenn ich ihn jetzt wieder mit andern Fischen zusammen setze. Aber laut NAFUS sollte das kein Problem mehr sein. Der Peckoltia wird also wahrscheinlich einer der ersten sein, die ins neue Südamerika-Becken einziehen.

Nochmals ganz herzlichen Dank und :kiss: an alle, die mich hier fachlich und moralisch unterstützt haben! ;-)

Griessli, Basil