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Über das Schlüpfenlassen von Artemia-Nauplien

Dieses Thema im Forum "Haltung: Fische" wurde erstellt von Vendetta, 20. März 2013.

  1. Vendetta

    Vendetta Guest

    Hallo...

    Nach der Lektüre eines Threads heute morgen, habe ich mir dann doch mal die Mühe gemacht, mich durch die wissenschaftliche Literatur zum Thema zu wühlen.

    Letztendlich geht es um diesen Beitrag und ich zitiere daraus die Liste, die mir nicht in allen Punkten richtig erschien:

    Also eines nach dem anderen...

    Die Zystenqualität
    Sind wir mal ehrlich: Im Grunde können wir nicht überprüfen, wo die Artemia-Zysten herkamen, wie die Artemia dort kultiviert wurden oder natürlicherweise leben, wie die Zysten geerntet und wie sie weiterverarbeitet wurden. Und genau diese Aspekte haben einen grossen Einfluss auf die spätere Schlupfrate.

    Grundsätzlich gilt für Artemia-Zysten aber das gleiche wie für viele andere Produkte auch: Je günstiger, desto schlechter. Schlussendlich fährt man immer besser mit einem Produkt, das zwar mehr kostet, aber dafür auch tatsächlich ausreichende Mengen an Nauplien hergibt. Ich persönlich nutze ausschliesslich Sanders Artemia - ich habe früher oder aus der Not auch mal andere Firmen verwendet, aber es hat für mich einfach keinen Sinn gemacht, weil die Ausbeute zu niedrig und / oder der Aufwand zu gross war.

    Sanders Artemia und auch andere hochwertige Produkte kommen meist aus der San Francisco Bay-Region oder von den Great Salt Lakes. Alle folgenden Informationen beziehen sich auf diese Populationen. Warum? Weil es laut wissenschaftlicher Literatur grosse Unterschiede in den Schlupf- und Überlebenseigenschaften bezüglich unterschiedlicher Umweltparameter gibt - schon deswegen lohnt es sich, zu wissen, woher die gekauften Zysten kommen, denn offensichtlich hängt die Schlupfrate von Nauplien auch von den Umweltbedingungen ab, in denen sie produziert wurden.

    Im übrigen lagere ich die Sanders-Dose wiederverschlossen im Tiefkühler hinten in einer Ecke einer Schublade, die ich möglichst wendig nutze. Die Entwicklung des Embryos in der Zyste ist abhängig vom Wassergehalt - ab einem gewissen Prozentsatz entwickelt sich das Ei zu einem differenzierteren Stadium und verbraucht dann seine Energiereserven. Das gilt es zu verhindern, damit die Zysten möglichst lange schlupffähig bleiben und der Embryo nicht in der Zyste abstirbt.

    "Osmosewasser bei harten Hahnenwasser & Meersalz; Streusalz, Haushaltsalz etc. reduzieren den Schlupferfolg"
    Ich konnte keinen Hinweis darauf finden, dass hartes Wasser (hier ca. 650 ?S/cm) einen negativen Effekt auf das erfolgreiche Schlüpfen hat. Ich verwende nie Osmosewasser um Artemia-Zysten anzusetzen, sondern nehme immer Wasser aus der Leitung.

    Hingegen gibt es sehr wohl Erkenntnisse darüber, wie der pH-Wert des Wassers sein sollte, um eine gute Schlupfrate zu gewährleisten: zwischen pH 8 und 8.5 - dieser Wert entspricht dem Aktivitätsoptimum der Enzyme, die das Schlüpfen gewährleisten.

    "Wasser 24h vorher ansetzen & auf 25°C vorheizen"
    Es macht - soweit ich das nachlesen konnte und selbst erlebe - keinen Sinn, das Wasser 24h vorher anzusetzen: Zysten sind Zysten. Um überhaupt schlüpfen zu können, muss der Wassergehalt in der Zyste über 65% steigen und da ist es egal, wie das Wasser gerade drauf ist. Bei den Wasservolumina, die von einem normalen Aquarianer verwendet werden, ist es auch nicht notwendig, das Wasser auf 25°C vorzuheizen - das geschieht im Laufe der Zeit sowieso.

    Artemia Embryos sterben innerhalb der Zyste bei Temperaturen unter -10°C und über 40°C... innerhalb dieses Rahmens sind sie aber sehr resistent gegenüber Temperaturen. Wer allerdings im Hochsommer bestellt oder kauft und die Zysten dann vielleicht auf dem Rest der Einkaufstour noch im in der Sonne geparkten Auto über längere Zeit liegen lässt, muss sich nicht wundern, wenn nichts mehr schlüpft.

    "Min 30 g/l"
    Das stimmt so nicht. Für Artemia-Zysten aus den Great Salt Lakes gilt:
    alles zwischen 15-70 Promille Salz (das entspricht ungefähr 15-70 g/l) ist innerhalb des Optimums von 90% Schlupf. Die Zysten aus der San Francisco Bay sind noch flexibler: 5-80 Promille Salz.

    Ich habe dann noch nachgeschaut: Ein gestrichener Esslöffel (Speise)Salz entspricht ca. 15g. Ich verwende auf etwas mehr als 1 Liter einen maximal gehäuften EL - oder auch mal anderthalb. Damit fahre ich bei Sanders (Great Salt Lake-Artemia) immer gut...

    "Temperatur durchgehend min. 25°C"
    Auch das sollte so nicht stehenbleiben, auch wenn sich die Wissenschaftler nicht darüber einig werden konnten, was denn nun stimmt. Grundsätzlich gilt: Den maximalen Schlupf erzielt man zwischen 15 und 30°C. Andere Wissenschaftler gaben diese Temperaturwerte an: 20-30°C, 20-28°C, 26-30°C, 25-30°C.

    Die Schlupfrate sinkt bei A. franciscana bei einer Temperaturerhöhung von 25°C (100%) auf 30°C (<95%), fanden Wissenschaftler heraus. Klar ist auch, dass die Entwicklungszeit bis zum Schlupf bei niedrigeren Temperaturen langsamer ist als bei höheren. Meine Erfahrungswerte: Sanders Artemia benötigen bei ~20°C ca. 36-48h, bei 24-26°C nur 18-24h.

    In einem Experiment, das allerdings neun Tage ging, hat man für die geschlüpften Nauplien verschiedener Lokalitäten folgende Werte zur maximalen Überlebensrate ermittelt:
    San Francisco Bay - 20.6°C bei ca. 62 g/l Salz
    Great Salt Lakes (wesentlich toleranter als SFB) - 18-30°C bei 30-120 g/l Salz.
    Dazu wurde für letztere festgestellt, dass eine niedrigere Temperatur dem Überleben zuträglich ist, wenn gleichzeitig die Salinität niedrig ist. Fakt ist, dass die Nauplien aus den Great Salt Lakes bei Salinitäten unter 15 g/l sterben.

    Auch wenn das Experiment über neun Tage ging, halte ich es für sinnvoll, die Lebensbedingungen so einzustellen, dass die Nauplien nicht unbedingt direkt nach ihrem Schlupf nicht an ein existentielles Limit geraten - und das ist bei diesen Vorgaben ja gut möglich.

    "Beleuchtung nachts mit kleinem Spot"
    Das war mein Aufhänger - denn diese Beobachtung kann ich nicht teilen. Offensichtlich ist die Empfindlichkeit für Licht auch innerhalb der Art aber unterschiedlich, je nach geografischem Vorkommen. Witzigerweise sind laut einer Studie ausgerechnet Great Salt Lake (Sanders) Artemia diejenigen, die während der Entwicklungsdauer kaum einen Unterschied in der Schlupfrate zeigen - egal ob bei 20 oder 2000 Lux. Die San Francisco Bay-Artemia wurden in dieser Studie nicht untersucht. GSL-Artemia reicht praktisch ein einmaliger Licht-Trigger, um die Entwicklung des Embryos auszulösen, sofern die Zysten voll rehydriert und in einem sauerstoffhaltigen Milieu sind.

    Grundsätzlich reicht wohl den meisten Artemia-Zysten eine bessere Strassenbeleuchtung (20 Lux), wobei das den maximalen Schlupferfolg um 2-3h verschiebt. Um das absolute Optimum so schnell wie möglich zu erreichen, müsste man 1000 Lux anlegen - das entspricht laut wiki einer vollen TV-Studio-Beleuchtung.

    "Nicht zu starke Durchlüftung"
    Der Sauerstoffgehalt hat einen starken Einfluss auf den Schlupferfolg, ganz klar. Wenn hier von 'nicht zu stark' die Rede ist, dann liegt die Ursache darin, dass zu viele Verwirbelung, platzende Blasen und Schaumbildung den Ertrag durch Kaputtmachen und / oder aus-dem-Inkubator-feuern minimiert. Die Alternative für kleine Ansätze ist deswegen eine flache, teils abgedunkelte Schale.

    Ich halte es in meinen umgebauten PET-Flaschen so, dass ich unten im Flaschenhals belüfte, so dass sich das komplette Medium bewegt und keine Zysten absinken. Nicht mehr und nicht weniger. Dafür starre ich immer einige Sekunden auf die schrägen Flächen unten in der Inkubationsflasche... oder habe inzwischen dann doch ein Gefühl dafür, wie viel Luft reicht.

    "Kontrolle nach 16 Std, bei schlechtem Schlupf: nach 24 Std in Artemiasieb abgiessen, frisches Salzwasser aus dem Vorrat & nach 36 St ist das Potenzial praktisch ausgeschöpft"
    Die Kontrolle macht Sinn - vor allem bei höheren Temperaturen. Setzen sich noch Zysten mit am Boden ab, nachdem man die Luftzufuhr abgeschaltet hat, sind noch nicht alle Nauplien geschlüpft und man wartet besser noch einige Stunden. Aufpassen muss man allerdings auch, wenn die Nauplien geschlüpft sind: Ab jetzt bewegen sie sich und verbrauchen dabei das an Energie, was ihnen in der Zyste mitgegeben wurde. Füttert man die Nauplien nicht, sind sie nach einigen Stunden praktisch für den hohlen Zahn (und damit sicher kein gutes Aufzuchtfutter mehr).

    Ab einem Punkt darüber hinaus fangen die ersten Nauplien an zu sterben. Verwesende Nauplien zehren Sauerstoff und sorgen für ein massives Bakterienwachstum. Im Grund verdirbt das frischgeschlüpfte Lebendfutter zusehends. Auch deswegen nutze ich für den Artemia-Schlupf gerne Temperaturen bis ca. 24°C und setze lieber zwei Flaschen versetzt an, um täglich frische Nauplien zu haben.

    Meiner Erfahrung nach mit Sanders Artemia stimmt ab einer Temperatur von ca. 20°C etwas nicht, wenn man noch keine Schlupfaktivität feststellen konnte. Hier passiert das nur dann, wenn ich aus irgendeinem Grund vergessen haben, Salz ins Wasser zu geben.

    "Bei Verwendung für die Aufzucht ist eine Anreicherung nach 16 Std angezeigt"
    Ja, Anreichern der Nauplien hat meiner Beobachtung nach tatsächlich einen positiven Effekt auf die Nauplien und auf die Aufzucht junger Fische. Das Problem ist viel eher, ein vernünftiges Anreicherungsprodukt zu finden. ;)

    Fazit:
    Eine gute Artemia-Zystenqualität vorausgesetzt, kann man mit einem EL Meersalz in einem halben Liter Wasser und 1 einem wenig gehäuften TL Zysten bei ausreichender Belüftung ab. 20°C eigentlich nicht viel falsch machen. Meine PET-Flaschen stehen im Halbdunkel und werden nur durch die Beleuchtung der umgebenen Aquarien erhellt.

    Ich fand Flaschen immer angenehmer in der Handhabung - in einer flachen Schale sollte man darauf achten, dass die Zysten sich nicht übereinander stapeln... die Nauplien wandern dort dann vom abgedunkelten Abschnitt in den hellen Teil, weil... sie können.

    Insgesamt wundere ich mich immer wieder, dass um das Schlüpfenlassen von Artemia-Nauplien so ein Zauber gemacht wird - es ist nicht schwer, sie sind ein gutes Futter auch für ausgewachsene, grössere Fische und sind als Lebendfutter auch eine schöne Beschäftigung für alle möglichen Pfleglinge. Nur Mut - besorgt euch vernünftige Artemia-Zysten und testet doch einfach mal... :)

    Literatur:
    Bossuyt E & Sorgeloos P (1980), The Brine Shrimp Artemia (3): 133-152

    Lavens P & Sorgeloos P (1987), Artemia Research and its Applications (3): 27-63 (toller Review!)

    Persoone G & Sorgeloos P (1975), Aquaculture (6): 275-289

    Tackaert W & Sorgeloos P (1991), Artemia Biology: 287-312

    Vanhaecke P et al. (1981), Mar. Ecol. Prog. Ser (5): 111-114

    Verhaecke P et al. (1984), J. Exp. Mar. Biol. Ecol. (80): 259-275
     
  2. wildvet

    wildvet

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    Hallo.
    Da wundere ich mich auch. Ich verwende die Artemiaeier von Hobby (so ungefähr das einzige, was ich im Hornbach kaufe), und verwende die Schalen zum Schlüpfen. Zum Ansetzen mische ich etwas mehr als einen halben Liter lauwarmes Leitungswasser mit 1,5 Esslöffeln Streusalz (also doppelt so viel wie Du) und gebe dann soviel Eier in den äusseren Ring, dass die Oberfläche knapp bedeckt ist. Das Wasser wird auf Zimmertemperatur abkühlen, und durch die grosse Oberfläche hat es auch genug Sauerstoffaustausch, so dass keine zusätzliche Belüftung nötig ist. Die Schlupfrate liegt locker über 90%.
    Interessanterweise hatte ich bei den Sanders Eiern eine schlechtere Ausbeute, aber die Dose stank auch, als ich sie aufmachte. Einen weiteren Versuch mit dieser Marke habe ich gar nicht erst durchgeführt.
    Spätestens 3 Tage nach den ersten geschlüpften Nauplien kippe ich den Rest weg und setze neu an, weil die Eierschalen die Wasserqualität dermassen negativ beeinträchtigen, dass es zu müffeln beginnt.

    Einfacher geht's nun wirklich nicht.

    Auch die Aussage, dass die Artemiennauplien von so Allerwelts-Aquaristikfirmen einen ungenügenden Nährwert hätten, kann ich nicht bestätigen. Sonst hätten sich all die Skalare, Heros, Perlhuhnbärblinge, Prachtbarben und weiss der Kuckuck was ich sonst noch alles damit grossgezogen habe, nicht so gesund entwickelt.

    Gruss
    Berit
     
  3. aarepiraten

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    Vendetta, hallo

    du scheinst ja wirklich eine profunde Ahnung zu haben (hier ja nicht immer der Fall;-)) - drum hake ich nach. Meine eigentliche Frage im Thread war: Braucht es zur Nachzucht tatsächlich lebende Artemia-Nauplien? Ich frage mich das im Speziellen, weil ich eben dieses Produkt entdeckt habe: http://www.oceannutrition.com/?post=instant-baby-brine-shrimp Habe die - vielleicht laienhafte - Vermutung, dass der Nährwert dieser "eingelegten" Nauplien jenem der lebenden in wenig nachstehen sollte.

    Wahrscheinlich liegt es bei mir tatsächlich an den Zysten, die schlecht geworden sind (auch Hobby). Aber ich gebs zu: Ich möchte mir einfach den Aufwand fürs Artmienzüchten sparen. Wenn du antworten magst, dann tu es vielleicht auf dem anderen Thread, da es dort um diese Frage ging: http://www.aquarium.ch/index.php?threads/49938

    danke! Simon
     
  4. kaetho

    kaetho

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    :cool: gehe heute Abend meine Schale von "Hobby" ausgraben. Muss ich echt mal ausprobieren!

    Danke Vendetta

    Gruss, Thomas
     
  5. ch.koenig

    ch.koenig Guest

    Hallo Nora
    Um Missverständnissen vorzubeugen: meine Auflistung beruht auf der Erfahrung von Profizüchtern, also jenen, die davon leben. Die ist mir im Augenblick wichtiger, als die divergierenden Meinungen der Wissenschfatler. Die Wirksamkeit der einzelnen Parameter lässt sich im Zusammnspiel sowieso fast nicht festnageln.
    Es sollte doch für jeden möglich sein, "seine" Artemia mit Hilfe der Angaben zu optimieren. Mit den Angaben in "Fazit" kann jeder Hobby-Züchter mit Sicherheit gut leben.
    Gruss Charles
     
  6. Vendetta

    Vendetta Guest

    :lol:

    Ein Grossteil der aufgelisteten Referenzen sind Veröffentlichungen aus der Aquakultur-Forschung. Wissenschaftliche Ergebnisse, die auf dieser Basis erhoben wurden, würde ich jetzt nicht unbedingt gegen das Hörensagen von "Profizüchtern" setzen. Ich habe erwähnt, wie meine Erfahrungen sind und ich hätte das nicht getan, wenn ich nicht wüsste, dass es eine x-beliebige Menge bodenständiger Aquarianer mit annehmbaren Nachzuchterfolgen ähnlich handhaben würde.

    Meinen Text hast du offensichtlich sowieso nicht so irre genau gelesen - sonst wäre aufgefallen, dass da jetzt nicht so irre viele Widersprüche sind, um sich genötigt zu fühlen, die Wissenschaften zu degradieren... Es ging mir nur um die Ergänzung und Ausweitung der Erfahrungswerte, damit ellenlange Listen aus dem Artemia-Schlupf 'keine Wissenschaft machen'.
     
  7. HDP

    HDP

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    Dere,

    ich habe mich schon immer gefragt, wie Aquarianer daheim die Schlupfrate auswerten. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass dafür mehrere Ansätze mit abgezählten Zysten gemacht werden und nach dem Schlupf die lebenden Nauplien gezählt werden.
    Hat sich schon einmal wer die Mühe solcher Ansätze und deren statistische Auswertung gemacht?

    Für jemanden der in Diskussionen gerne Belege und Quellen für Aussagen fordert und auf die Wissenschaft verweisst, wenn es um die Evaluierung von ggf. für den Aquarianer relevanten Parametern geht, ist dieser Abschnitt aus deinem Beitrag aber mehr als widersprüchlich.
     
  8. ch.koenig

    ch.koenig Guest

    Hallo Heiko
    Ich sehe den Widerspruch nicht.
    Hier wurde erst mal eine Praxis-Frage gestellt. Aus diesem Thread hat Nora die Frage der optimalen Schlupf-Parameter herausgelöst, als Ausgangspunkt für eine Gesamt-Dastellung.
    Im übrigen habe nicht ich den Graben zum wissenschaftlichen Ansatz geöffnet, sondern wurde mit einem Beitrag aus einem anderen Thread zitiert. Dort ging es erst mal um die einfache Frage, wie dekapsulierte Artemia zum Schlupf gebracht werden können. Mit einer Ausweitung auf die Artemia-Zucht für Seepferdchen.
    Im übrigen stimmen Nora´s und meine Auflistung ja weitgehend überein. Dass sie meine Auflistung benutzt, um sie kritisch zu hinterfragen nehme ich mal hin.
    Und die erarbeitete wissenschaftliche Sicht habe ich auch nicht bezweifelt, oder?
    Gruss Charles
     
  9. HDP

    HDP

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    Hallo Charles,

    ich sehe da definitiv einen Widerspruch, wenn man auf der einen Seite an anderen Stellen Belege für dort getätigte Aussagen haben möchte und fordert, die Wissenschaft soll sich einem Thema annehmen und dann, wenn man einer kritischen Hinterfragung seines Beitrags ausgesetzt ist, auf Erfahrungen von anderen zu verweisen und wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse diesen unterzuordnen.

    Es ist doch in diesem Fall irrelevant, ob es eine Praxisfrage ist oder rein theoretischen Hintergrund hat etc.
    Du hast in dem anderen Thread die zitierte Liste veröffentlicht, dein Post wurde mal kritisch betrachtet und einige Ergänzungen/Korrekturen gepaart mit anderen Erfahrungen angebracht. So wie es zitiert worden ist (inkl. dem Verweis auf den Original-Thread) bleib der Kontext, der hier betrachtet worden ist, erhalten.

    Es gibt schon genügend Abweichungen, von deinem Erfahrungsbericht zu den wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die für eine Korrektur/Ergänzung sprechen.

    Ich schätze, dass du das wohl "hinnehmen" musst. Wobei ... Eigentlich ist es ja unüblich im Internet veröffentlichte Sachen kritisch zu hinterfragen. Kommt viel zu häufig vor ...

    Für mich klingt das schon so, als ob du Zweifel hegst. Aber vielleicht habe ich dich da ja auch missverstanden.

    Cheers

    Heiko
     
  10. wildvet

    wildvet

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    Schlaumeier.
    Man kann auch einfach die Ausbeute im Vergleich zu den Eiern betrachten, die man zugegeben hat. Auch sieht man am Ende, wenn man den Deckel der Schale hochhebt, wie viele Eier geschlüpft sind, und welche noch voll sind. Der Rest ist dem Schätzvermögen überlassen.
     
  11. knutschi

    knutschi

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    Da muss ich Heiko aber mal zustimmen. Solche Schätzungen sind total unzuverlässig und von der Tagesform und -stimmung abhängig.
     
  12. Vendetta

    Vendetta Guest

    Danke, der Schein trügt - die Ahnung habe ich mir angelesen, weil ich nachvollziehen können wollte, warum so viele Leute Probleme mit dem Schlupf von Artemien zu haben scheinen, dass da so ein Zauber drum gemacht wird.

    Das hängt sicher von der Art ab - und zwar nicht, weil alle Fische in ihren Jugendtagen normalerweise Artemia fressen würden, sondern weil es Jungfische gibt, die stark auf Bewegungsreize reagieren und die man nur schlecht an anderes Futter bekommt.

    Ich habe auch schon Jungfische nur auf (abgelaufenem) Granulatfutter oder kleinem Frostfutter grossgezogen. Probier es doch einfach aus - es gibt Produkte, wie das von dir verlinkte, feines Granulat, Zyklops etc. als feines Frostfutter. Den Vorteil, den Artemien bieten, ergibt sich imo daraus, dass die Nauplien eben leben und nicht sofort absinken... sie werden weniger schnell zu gammelnden Keimherden und geben so den Jungfischen die Gelegenheit, das Futter zu finden und über Stunden hinweg aufzunehmen.

    Also: Versuch's doch einfach! Du wirst schon sehen, ob die Jungfische das Futter gut annehmen, ob viel liegen bleibt und ob sie wachsen. Nur Mut! :)

    Nur aus Haarspalterei: Du züchtest keine Artemien - du lässt sie gerade mal schlüpfen. :D Und eigentlich ist es überhaupt kein grosser Aufwand... ;)

    Sorry, ich habe dein Posting irgendwie übersehen (bzw. könnte schwören, dass es nicht da war, als ich an dieser Stelle geschaut habe.)
     
  13. Pia21

    Pia21

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    Hallo Zusammen
    wie in allen Themen, gibt es mehrere Möglichkeiten,"Wahrheiten",Wege für einen eigenen "optimalen" Erfolg. Deswegen finde ich es interessant verschiedene Ratschläge, Meinungen von verschiedenen Personen zu lesen! Das erspart mir auch das Bücher wälzen;-) Schlussendlich kann man von jedem Beitrag das was einem einleuchtet oder gefällt ausprobieren!
    Das finde ich gut ! LG Pia
     

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