Frage zu MS-222

Dieses Thema im Forum "Haltung: Fische" wurde erstellt von Mike74, 23. Juli 2004.

  1. Mike74

    Mike74

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    Hallo zusammen,

    ich beschäftige mich seit kurzem mit der Aquaristik und allem was dazu gehört. Ich möchte auch nicht das Thema neu aufgreifen, über die Frage wie man seinen Fisch erlösen sollte, falls es keine andere Hoffnung mehr gibt.
    Aber vielleicht kann mir ja jemand von euch auf meine Frage eine Antwort geben.
    Das viel diskutierte MS-222 (Tricain), ist doch meines Wissens nur reine chemie. Ich meine damit, es ist eigentlich gar nicht vorgesehen für die Betäubung oder ähnliches? Darum bin ich etwas verwirrt und hoffe jemand kann mich darüber aufklären ob diese chemie einfach diese Wirkung auf Fische hat?

    Vielen Dank

    Mike
     
  2. episemion

    episemion

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    ms 222

    hallo mike,

    ms 222 ist schwer zu kriegen, ich benutzte nägeliöl um
    meine fische zu erlösen.

    die mischung ist ungefähr 2 dl wasser fünf tropfen alkohol und fünf tropfen nelkenöl.

    wirkt sehr schnell und effektiv.

    gruss pascal
     
  3. Anonymous

    Anonymous

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    MS 222 ist eines der bewährtesten Fischanästhetika. Es wirkt aber auch auf viele niedere Tiere, so daß es in der Mikroskopie zur Ruhigstellung von Mikroorganismen benutzt werden kann. Die Wirkung auf Fische läßt mit steigender Wasserhärte etwas nach.

    Dosis a: zum Beruhigen von Fischen während des Transportes: 10 mg pro Liter Wasser.

    Dosis b: zum Betäuben für Abstriche: Je nach Größe des Fisches werden 50 bis 130 mg/l benötigt (REICHENBACH-KLINKE 1980). Spätestens nach 15 Minuten ist der Fisch in frisches Wasser zu setzen, wo er sich dann im Laufe von weiteren 15 Minuten erholt.

    Dosis c: zum Töten von Fischen: 1 g auf 1 Liter Wasser führt in 10 Minuten zum Tod.
     
  4. Anonymous

    Anonymous

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    Chemisch:
    Einige Veterinäre empfehlen MS-222, ein Fisch-Anästhetikum in einer Überdosis zu benutzen (auch andere tierärztlich empfohlene Mittel könnnen in einer Überdosis benutzt werden). Das Präparat kann von Chemiefirmen (z.B. Aldrich, 10 Gramm ~ 20,00 DM) als MS-222- Tricain-Methansulfonat oder Äthyl-3-Aminobenzoat-Methansulfonsäure bezogen werden. Setzt den Fisch in ein Becken mit 350 mg MS-222 pro Liter Inhalt. Das ist relativ human und für Fisch und Pfleger nicht allzu traumatisch.

    Eine andere Möglichkeit ist die Injektion von Pentothal oder Barbituraten in die abdominale Höhlung des Fisches. Jedoch ist es nicht so ohne weiteres möglich, an eine Spritze mit Nadeln oder an unter das BTMG fallende Pharmazeutika heranzukommen und das Tier zu injizieren ist auch nicht jedermanns Sache. Aber es ist relativ schmerzlos für den Fisch. Im Löbbecke-Aquazoo wird ebenfalls ein Barbiturat benutzt.

    Letzlich könnte man auch Alkohol benutzen. Man stellt eine etwa 10%ige Lösung von Ethanol mit Beckenwasser her (im Zweifelsfall Wodka 1:4 verdünnen). Diese Lösung in einem Extrabehälter mit dem Fisch läßt diesen einfach einschlafen. Den Fisch dann erst nach mehreren Minuten Bewegungslosigkeit entfernen und entsorgen. Nach Beobachtungen von amerikanischen Aquarianern soll der Fisch jedoch noch längere Zeit leiden. Also bitte Vorsicht.

    Eine andere Methode (nicht von einem Veterinär) ist die Alka-Seltzer-Behandlung. Der Fisch wird in ein seichtes Becken gesetzt und zwei Alka-Seltzer-Tabletten werden unter den Kiemen plaziert. Der Fisch wird innerhalb weniger Minuten einschlafen.

    Mechanisch:
    Eine sehr effektive Methode ist die Dekapitation, das Abschneiden des Kopfes oder besser und genauer: Das Durchtrennen des Rückenmarkes (u.a. auch vom VDA empfohlen). Bitte nicht schreien, aber wenn es schnell und sicher durchgeführt wird, ist dies schmerzlos für das Tier. Die meisten Aquarianer sollten wohl diese Methode benutzen.

    Bitte ein gutes, scharfes Messer (oder eine Schere) benutzen! Fisch auf ein Tuch legen, unter dem eine Schneidunterlage liegt. Der Fisch muß gut festgehalten werden, damit er nicht erst auf dem Küchentisch oder dem Fußboden neues Naß zu erreichen sucht. Das Messer latero-dorsal (seitlich am Rücken) kurz hinter den Augen ansetzen und das Rückenmark schnell durchtrennen und dann entlang der Höhe der lateralen Linie (die Seite einfach runter) weiterschneiden. Da die Fische meist sehr klein sind, geht das meist mit einem schnellen Schnitt, wobei natürlich i.d.R. der ganze Kopf abgetrennt wird.. Je schneller, desto besser für den Fisch. Das Messer sollte hinterher desinfiziert werden, falls es noch für andere Tätigkeiten benutzt werden sollte. Diese Methode soll die Beste sein.

    Man kann den Fisch auch dadurch töten, indem man direkt mit einem geeigneten, stumpfen Gegenstand auf den Schädel schlägt, eventuell mehrfach kurz hintereinander. Dadurch wird der Fisch zumindest betäubt. Ein darauffolgender Stich in das Herz macht dann schließlich den Exitus. Diese Methode wird von Anglern als die Geeigneteste betrachtet. Unsere Tiere sind aber meist viel kleiner als die 20-pfündigen Hechte und können deshalb auch leicht zu Brei gehauen werden. Ein gezielter Steinschlag (10 kg) auf einen Neonfisch läßt sicher nicht mehr sehr viel übrig. Auch das Zertreten mit dem Schuhabsatz mutet eher ein wenig quälerisch an.

    Andere Möglichkeiten:
    Wenn Du Dich nicht in der Lage fühlst, all diese Sachen durchzuführen, so besteht auch die Möglichkeit, andere Leute zu bitten, diese unliebsame Arbeit zu erledigen oder die lokale Uni zu kontaktieren. Manchmal sind Biologen oder Mediziner in der Lage, die Fische noch für Forschungsstudien zu verwenden, oder diese zumindest fachgerecht zu töten.

    So bitte nicht:
    Diese Methoden werden häufig angewandt, sind jedoch im Gegensatz zu den vorgenannten Ansätzen suboptimal bis sadistisch.

    Einfrieren:
    Fische leiden bei dieser Prozedur. Es ist egal, ob die Fische in einer Tupperschale mit Wasser in den Gefrierschrank gesteckt werden oder zuerst in eine Schale mit Eiswürfel-Wasser gelegt werden, um dann tiefgefroren zu werden. Auf jeden Fall geht das zu langsam und die Fische leiden mehrere Minuten. Manche Fischarten (z.B. die Karausche) überleben sogar ein vollständiges einfrieren! Wer weiß schon, was auch mit See- oder anderen Warmwasserfischen passiert. Falls der Fisch vorher tot war, ist's natürlich egal, aber ein Abtöten durch Einfrieren ist nicht so human wie man denkt! Na ja, man sieht den Fisch nicht im Kühlschrank und für den Pfleger ist diese Methode wohl eher optimal. Diese Methode wird in Amerika am häufigsten praktiziert.

    WC:
    Niemals! Nach dem Motto: aus den Augen, tot der Fisch! Die Fische haben einen Todeskampf der mehrere Minuten dauert, bei Süßwasserfischen kann das sogar Stunden bis Tage dauern, während der Fisch in Chemi- und Fäkalien badet.
     
  5. Stefan Z

    Stefan Z Guest

    @all
    hoi zämä.
    also. einen fisch sollte man schnell töten. vergesst die mitteli! 10 minuten ist m.e. doch viel zu lange!

    rausnehmen und.......

    gruss
    stefan
     
  6. Mike74

    Mike74

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    Ich danke euch für eure Antworten.
    Das Mittel zu bekommen ist eigentlich nicht so schwer. Der Hersteller ist in Buchs SG, einzig, es ist sündhaft teuer.
    Was mich einfach etwas stutzig macht ist, dass der Hersteller dieses MS-222 eigentlich gar nicht für eine solche Anwendung vorgesehen hat.
    Als ich ihn angefragt habe war er eher erstaunt, für was ich diese Chemie brauchen würde.

    Gruss

    Mike
     
  7. Stefan Z

    Stefan Z Guest

    hoffe ihr seid nicht geschockt...

    gehe übers weekend fischen. dann muss ich es leider tun.

    gruss

    stefan
     
  8. Anonymous

    Anonymous

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    das vorhin hab ich gegoogelt.....

    ich kann Sumatrabarbe nur beipflichten schnell muss es gehen.....
    in ein tuch einwickeln eins auf den schädel..... danach der kopfschnitt.
    ich wünsche niemandem sowas machen zu müssen ....
    gruss tom
     
  9. Stefan Z

    Stefan Z Guest

    also. abschliessend denke ich:

    - grosses messer und sofort kopf abschneiden
    - oder fleischklopfer und sofot erschlagen
     
  10. Java (René)

    Java (René)

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    Hallo zusammne,

    Versucht bitte nie den genickschnitt bei einem Panzerwels....

    Sein Panzer ist sehr hart, und mit einem Messer benahe nicht zu durchdringen.

    Greetz, Java
     
  11. Nicolas Buchmann

    Nicolas Buchmann

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    HI Kryptotom

    Diese Beschreibung ist auf richtige Angler so gesehen falsch!

    In jedem Jungfsicherkurs und auch in jedem Verein wird einem gelernt, dass man den Fisch mit einem starken, gezielten Schlag hinter den Augen auf das Genick töten soll. Der Schlag durchtrennt in einem Mal das Genick; die Wirbelsäule, so ist der Fisch sofort tot.

    Du bringst das Beispiel eines 20Pfund Fisches:
    Bei 10Kg würde ich diese Methode nicht mehr benutzten, ausser du hast sie voll im Griff, sonst quälst du den Fisch nur, da du mehrere Male zuschlagen musst !

    Bei 10 Kg und mehr ist das töten oder erlösen mit einem Messer/ ( Hack ) Beil sicher besser. Ich lasse solche fast immer wieder frei, da ich denke wie lange sie schon in leben und ich weiss, dass sie den Fortbestand der Art sichern.


    Viele Grüsse

    Nicolas
     
  12. Stefan Z

    Stefan Z Guest

    @nicolas
    genau. messerrücken.....
     
  13. Annette

    Annette

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    Servue beinander,

    der Genickschnitt funzt auch bei Panzerwelsen. Das Messer sollte ohnehin sehr scharf sein, damit man gleich beim ersten Mal durch ist.
    Tief Luft holen und schnel durchtrennen.

    Allerdings habe ich nur sehr kleine Fische, wo das Abtrennen des Kopfes auch recht einfach geht.

    Ist fürchterlich, aber meiner Ansicht nach bei kleinen Fischen die schnellste und beste Lösung

    Gruß
    Annette
     
  14. Roger Mayer

    Roger Mayer

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    Hi

    Also wenn bei mir mal ein Fisch dran glauben muss, dann gibt's ein Kalksandmauerstein auf den Kopf... Da ist jeder gebräuliche AQ-Fisch innert einer Zehntelssekunde tot... sofern der Fisch getroffen wird... :wink:
    Damit die Sauerei nicht zu sehr auf dem Boden verspritzt, wird der Fisch in etwas Haushaltspapier eingewickelt... Damit kann ich ihn ohne ihn anschauen zu müssen in den Abfall schmeissen...

    Gruss
    Roger, der Sandsteinschläger
     
  15. Mike74

    Mike74

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    Ich danke euch für eure Antworten.

    Da ja in diesem Forum schon oft diskutiert wurde auf welche Art man seinen Fisch erlösen soll, wollte ich eigentlich nicht wieder so ein Gespräch auslösen. Meine Frage war nicht wie man es machen soll, sondern mir geht es nur darum zu erfahren, was es denn nun eigentlich mit diesem Mittel auf sich hat?
    Diese Chemikalie ist ja eigentlich gar nicht dafür gedacht, ein Tier zu betäuben/töten. Sondern laut Vertriebsfirma nur ein Bestandteil in ihren Produkten. Ich bin bisher davon verschont geblieben einen meiner Fischis töten zu müssen, doch falls es einmal sein müsste, möchte ich einfach genau wissen was ich tue. Wie ich es dann mache, überlege ich mir falls es mal soweit kommen sollte.
    Also wenn mir jemand das mit dem MS-222 erklären könnte, wäre ich dankbar.

    Nochmals Danke für die Antworten

    Gruss Mike
     
  16. Michi Tobler

    Michi Tobler

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    Hallo mike,

    ms222, oder eben triacinmethansulphonat, wirkt direkt auf das nervensystem und wird über die kiemen aufgenommen. es hindert die nerven daran, impulse abzugeben oder weiterzuleiten. das wirkt schliesslich auf auf zentralnervensystem, das herz und auch alle anderen muskeln. bei einer überdosis wird der fisch getötet, weil ämtliche nerven quasi abgestellt werden. bei niedriger dosierung wirkt es als betäubungsmittel. es wird in der leber abgebaut und es bleiben bei richtiger dosierung keine schäden zurück.

    ms222 wäre tatsächlich ein tolles mittel, um fische zu töten. es untersteht aber dem betäubungsmittelgesetz und ist deshalb verschreibungspflichtig. es sollte deshalb in der schweiz nicht frei erhältlich sein, sondern muss von tierarzt auf eine diagnose hin verschrieben werden. deshalb sollte man privatleuten andere tötungsmethoden empfehlen. eine gute alternative ist das von pascal erwähnte nägeliöl. wenn du die suchfunktion benutzt, findest du zum thema auch noch andere infos.

    gruss, michi

    nachtrag: am meisten infos gibts wohl unter http://www.aquarium.ch/foren/aquarienforum/viewtopic.php?t=762&highlight=ms+222

    in der aktuellen datz gibt's übrigens einen artikel zum thema fische töten
     

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