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Können kalkhaltige Steine das Wasser wirklich dauerhaft aufhärten

Dieses Thema im Forum "Technik und Einrichtung" wurde erstellt von Zigermandli, 30. April 2010.

  1. Zigermandli

    Zigermandli Moderator

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    Hallo Zusammen

    Ihr alle kennt das Spiel mit den Kalkhaltigen Steinen Essigtests etc. Ich frag mich aber ob, wie stark und vorallem wie lange kalkhaltiges Gestein das Wasser in einem Becken überhaupt aufhärten kann.

    Ich hab zum Beispiel in meinem Malawibecken eine grosse Zementrückwand, plus ca. 100Kg eindeutig Kalkhaltige Steine drinn. Ich konnte aber von Anfang an nicht die kleinste Aufhärtung des Wassers feststellen (KH4 noch bis heute). Die Rückwand wurde 4 Wochen gewässert, die Steine aber nur mit kochendem Wasser abgspühlt.

    Nun frage ich mich: Ist es möglich, dass die Aufhärtung nach einer gewissen Zeit abnimmt oder gar stoppt ? Macht man vielleicht einen zu grossen Wirbel um die meisten kalkhaltigen Gesteinsarten ? Können kalkhaltige Steine ein echtes Weichwasserbecken wirklich so stark beeinträchtigen ?

    Würd mich sehr interessieren. Kann mich vielleicht Jemand aufklären ?

    Gruss Thomas
     
  2. Reto H

    Reto H

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    Hallo Thomas
    Zu Deiner Frage, wenn der PH unter 7 ist ja, je tiefer je mehr löst sich. Daher ist es schon OK bei einem Weichwasser AQ keine Kalksteine zu verwenden denn da ist ja das Ziel tiefe KH und tiefer PH.
    Ab einem PH wert von 7 (neutrales Verhältniss von Säuren und Basen) wirds alkalisch, das heisst die Basen überwiegen und somit kann kein Carbonat mehr gelöst werden.
    Gruss reto
     
  3. Aspergillus

    Aspergillus

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    Hoi zäme,

    Ja es kommt auf den ph des Wassers an. Und auf die Art des kalksteins. Ich hatte mal ein Becken mit 60us darinn sank der ph dauernd ab Richtung 4. die KH sank immer auf 0.
    2 so weisse Kalksteine haben dann dafür gesorgt dass die KH auf Ca. 2 blieb und der ph sich bei 6.5 - 7 stabilisierte.. die Wirkung ließ nie nach.

    Grüße Aspi
     
  4. Suckermouth Jo

    Suckermouth Jo

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    Hallo
    Also genau genommen löst sich auch bei pH >7 noch Carbonat, aber nur in kleinsten Mengen. Das reicht nicht um aufzuhärten.
    Also, von deinen Kalksteinen würde Calcium in Lösung gehen wenn du CO2 einleiten würdest (oder wenn CO2 im Becken entsteht durch Abbau organischer Bestandteile) oder wenn in deinem Leitungswasser mehr gelöstes CO2 wäre. Alternativ, wenn du Säure ins Wasser bringst gehen auch Calciumionen in Lösung

    Gruss
    Jo
     
  5. Basil Boesch

    Basil Boesch Moderator

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    Hallo Thomas

    Es kommt, wie von Reto und Aspi schon erwäht, zum einen auf den pH an (wobei es nicht ganz so ist, dass ab pH 7 kein Kalk mehr gelöst wird, aber grundsätzlich je höher der pH, desto weniger wird gelöst). Ausserdem spielt der CO2-Gehalt eine Rolle, auch wenn er nicht direkt im pH "sichtbar" wird (weil eben ein Teil des CO2 wieder zur Kalkauflösung gebraucht wird).
    Heisst also tatsächlich, in einem Weichwasserbecken (ev. sogar mit CO2-Zugabe) kann der Effekt relativ stark sein, in einem belüfteten alkalischen Malawibecken wirst Du nicht viel bemerken.

    Wieviel Kalk pro Zeit gelöst wird, hängt natürlich auch direkt davon ab, wie gross die gesamte Oberfläche des entsprechenden Gesteins ist. Bei einem kompakten Brocken wird der Effekt also geringer sein als bei einem kalkhaltigen Kiesboden.

    Im Prinzip nein. ;-) Das würde ja bedeuten, dass nur eine äussere Schicht des Gesteins kalkhaltig ist. Und das kommt meines Wissens (praktisch) nicht vor.

    Griessli, Basil

    EDIT: Jetzt war Jo auch noch schneller... ;-)
     
  6. Aspergillus

    Aspergillus

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    Hoi Joe,
    Klingt logisch aber da muss man sich dann fragen wie z.B im Jura Wasser mit KH >20 entstehen kann. Spätestens bei KH 5 ist der ph von 7 erreicht... wie kommt nun nochmals 4 mal mehr Calzium und Hydrogencarbonat in's Wasser wenn sich nur noch so wenig löst dass es zum aufhärten nicht reicht?

    Ich glaube ich mach mal einen Test mit nem Fass UO-Wasser und Kalksteinen. Dann seh ich ja wie hoch die KH und der ph gehen.

    Grüße Aspi
     
  7. Suckermouth Jo

    Suckermouth Jo

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    Hallo Aspi

    Okay, pH 7 ist ein bisschen zu tief angesetzt...hast Recht, hab da an Reto's post angeknüpft....

    MAnn kann halt nicht genug die Rolle des CO2's rausstreichen.

    Im Jura: Eben durch CO2 das sich beim Versickern des Regenwassers im rottenden Waldboden stark anreichert (ansäuert) und beim passieren der Kalkstein und Dolomitschichten das Ca/Mg als HCO3 löst.
    Wenn man das Jurawasser aufkochst und das CO2 austreibt fällt ja alles wieder aus.

    Wenn du den Test mit UO Wasser machst, stelle fest wieviel CO2 schon drin gelöst ist, CO2 geht durch die Membran.

    Ich habe übrigens letzthin im Labor Kurven machen lassen CO2-Gehalt vs Leitfähigkeit vs pH vs Ca gelöst (ionenselektive Elektrode) .... kann die ja irgendwann mal einstellen.

    Gruss
    Jo
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 30. April 2010
  8. Basil Boesch

    Basil Boesch Moderator

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    Hallo Jo

    Oh ja, mach mal! Interessiert mich! :)

    Griessli, Basil (nicht mehr im Labor, Nachmittag frei 8))
     
  9. Reto H

    Reto H

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    Hallo Jo
    Sehr ineressant was Du da schreibst denn ich bin ja ein
    extrem Jurawasser gequelter. Heisst das dass das Jurawasser dadurch eine sehr hohe KH hat aber durch den hohen Co2 Gehalt auch sehr labil ist, Ausfällung.
    Aspi kennt mein Problem, ich schildere es Dir nun auch kurz
    mein Leitungswasser hat eine KH von ca 15 doch wenn ich es direkt ab Leitung ins AQ einfülle sinkt der PH rapide auf ca 7,5 nach 3 Tagen im AQ ist dann die KH noch 5 ,2/3 sind raus. Daher belüfte ich das Wasser für 2-3 Tage im Fass
    härte dann leicht auf und mache ww damit. Dann ist der PH nur leicht gesunken und erholt sich in 1-2 Tagen und die KH bleibt.
    Paralell zum KH verlust des Leitungswasser sinkt auch die Leitfähigkeit, von ca 550 auf ca 300 mS.
    Gruss reto
     
  10. Suckermouth Jo

    Suckermouth Jo

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    Hallo Reto
    Ich schreib mal meine Interpretation unten in blau hinein.

    Gruss
    Jo
     
  11. Reto H

    Reto H

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    Hallo Jo
    Ich schreib in rot:
    Labil wird es wenn CO2 durch Hitze, andere Gase (O2) oder Bewegung(Luftheber) ausgetrieben wird
    So meinte ich es.
    ca 7,5 von wo? AQ Ph 8(Tanganjika) Hast du im Aq Luftheber, Sprudelsteine oder starke Pumpen? Das würde das CO2 austreiben und die KH sinkt und der pH auch.
    Nur Innenfilter mit ca 3-4facher Beckenumwälzung

    härte dann leicht auf
    warum, was ist den die GH? Gh17 Kh12 nach ausfall
    ohne aufhärtung nach 3 Tagen, Gh7 Kh 5-6.
    Mit den Aufhärtemischungen (JBL Aquadur Tanganjika/Malawi oder Duradrakon T) kommt die Kh auch über die Gh (Tanganjika typisch) Kh8-10, Gh 7-8

    Zu Beginn hatte ich es mit Sprudelstein oder Luftheber im AQ versucht, was zu `weisser Scheibe` (Kalkausfall)
    führte, desshab belüfte ich das Ausgangswasser im Fass so ist mehr vom ausgefallenen Kalk im Fass und nicht im AQ.

    Was ist eigentlich ausschlaggebend ob das Co2 in gasförmiger oder in flüssiger (gelöster) Form ist?

    Gruss reto
     
  12. Aspergillus

    Aspergillus

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    Hoi Reto, Hoi Jo,

    @Jo mein Wasser ist deutlich Härter als das von Reto.. aber die ausfalleri bei Reto ist unglaublich..
    Ich hab mich schon malrechtintensiv mit dem Wasser von Reto auzseinandergesetzt.. echt komisch..
    Denn mein Härteres Wasser zeigt diese Phänomene nicht so krass bis gar nicht..

    Mein Wasser hat GH 22 KH 20 und wenn ich es nur in einem Fass stehen lasse fällt da nichts aus.. auch die leitfähigkeit beleibt auf ca knapp 700 ohne dass sie absinkt.

    Es muss irgendwie auch an der Zusammensetzung der Salze liegen.. und vielleicht an einemder vielemn PSI Faktoiren des Wassers.

    Jetzt härtet Reto mit speziellen Aufhärtesalzen auf.. Die auch Natrium enthalten und somit besser lösliche "KH" (SBV) bringen.

    Grüsse
    Aspi
     
  13. Suckermouth Jo

    Suckermouth Jo

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    Hallo zusammen
    Ja das denke ich auch. Da müsste man mal eine gesammtanalyse machen. Schade früher habe ich mal in einem Wasseranalyselab gearbeitet. Dort hätte ich gut ein paar Proben ein schleusen können.
    Ich denke aber das Vorgehen von Reto ist angebracht und gut. Hoffe die Aufhärtsalze sind nicht teuer (dürften sie ja eigentlich nicht sein)

    Grüsse
    Jo
     
  14. Rubens

    Rubens

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    guten morgen

    ich erlaube es mir diesen thread zu hervorzuholen. dieser ist äusserst interessant und bestimmt vielen leuten hilfreich! gibt es allenfalls weitere erfahrungen?


    grüsse RC
     
  15. Zigermandli

    Zigermandli Moderator

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    Sali Chris

    Also in der "Praxis" bei, ich sag mal, mittelweichem Wasser wie ich es fahre (KH3-4) und ohne *ADAAQUASCAPINGCO2IONENTAUSCHEROXIDATORENHARZSÄULENOZONUNDWEISSDERGEIRERWASNOCHSOFÜRZEUGS* sind meine persönlichen Erfahrungen mit diversen Gesteinssorten und Zementrückwänden nach wie vor gleich => keine messbare Aufhärtung.

    Unter bestimmten Voraussetzungen / Einflüssen wird die Welt aber etwas komplexer. Ich für meinen Teil halte es wie mit Holz auch. Einsetzen, beobachten, beurteilen, handeln oder drinn lassen.

    Gruss Thomas
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. November 2018
  16. platn

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    Hallo
    Schliesse mich Thomas an: nein. Keine Aufhärtung durch Steine.

    Lg Ingrida


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