Skalar dreht sich nach oben

Dieses Thema im Forum "Haltung: Fische" wurde erstellt von Basil Boesch, 15. Dezember 2005.

  1. Basil Boesch

    Basil Boesch Moderator

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    Hallo zusammen

    Ich habe auch wieder mal ein Problem zu vermelden... :(

    Einer meiner beiden Rotrückenskalare dreht sich immer wieder nach oben (d.h. Kopf nach oben, Schwanz nach unten). Wenn er aktiv schwimmt, hält er die normale Lage, aber wenn er ruhig an Ort steht, dreht es ihn meist wieder nach oben. Im "Normalfall" etwa 45° (siehe Skizze), seltener aber auch bis senkrecht nach oben oder sogar darüber hinaus (Bauch gegen oben, Rücken gegen unten). Allerdings bleibt er dabei immer ungefähr in der gleichen Höhe über Boden, d.h. er treibt weder an die Oberfläche noch sinkt er zu Boden.

    [​IMG] Originalbild: ? Aquarium Bielefeld E.V.

    Meist dreht er sich nach einigen Sekunden wieder aktiv in die normale Position und dann kann das Ganze von vorne beginnen.

    Zur Veranschaulichung hier noch ein kurzes Filmchen (4.5 MB, 15 sec, und man lasse sich nicht vom Fussballkommentar im Hintergrund stören... ;-))


    Was mir Sorgen macht: Als ich das Becken neu in Betrieb hatte (ist jetzt rund 6 Monate her), sind mir schon verschiedene Fische mit ziemlich den gleichen Symptomen gestorben; neben Skalaren (war ursprünglich eine 5er-Gruppe) auch ein Panzerwels und ein Apistogramma hongsloi Männchen. Das Ganze lief jeweils relativ rasch ab: Am Abend habe ich den entsprecheden Fisch wie beschrieben orientierungslos taumeln gesehen (oft auch kopfüber) und am nächsten Morgen lag er bereits tot im Becken. Da es meist über Nacht geschah (mag aber ein Zufall sein), ergab sich auch nie die Gelegenheit, einen Fisch der NAFUS zur Untersuchung zu bringen.

    Seit den Problemen in der Anfangszeit lief dann lange alles gut, und jetzt zeigt eben dieser Skalar wieder ähnliche Symptome (wobei er im Moment aber sonst noch relativ gesund aussieht und auch frisst). Irgendwie habe ich jetzt Angst, dass irgendwo unerkannt "der Wurm drin" ist.


    Deshalb die Fragen an Euch:
    Hat jemand schon etwas ähnliches gehabt und ev. sogar eine Ursache dafür gefunden? Wodurch können solche Symptome ausgelöst werden?
    - irgend eine chronische Vergiftung? (was natürlich von Schwermetallen über unbemerkt schlechtgewordenes Futter bis zu faulendem Holz etc. vieles sein könnte)
    - innere Parasiten, Bakterien, Viren, etc. ?
    - sonstiges?

    Was ich selber nach den ersten Fällen etwas in Verdacht hatte:
    - Fütterung mit Granulat. Allerdings lasse ich es seither vor der Verfütterung immer einige Minuten im Wasser aufquellen.
    - Ferrdrakon-Dünger. Allerdings habe ich seit den früheren Todesfällen eine neue Flasche angefangen (falls damals irgendwas verdorben gewesen wäre) und gebe auch nur die Hälfte der angegebenen Dosierung zu.


    Zum Schluss natürlich noch die Eckdaten:
    * Becken 130x60x60cm, Bodengrund: Sand, Filter: Eck-HMF, Beleuchtung: 150W HQI
    * WW's: KH 2.5 / pH 6.9 / =CO2 (berechnet) 8 mg/l / Nitrit (NO2-) n.n. (unter 0.025 mg/L) / Nitrat (NO3-) ca. 5 mg/L / Leitf. 170 ?S/cm / Temp. 27-28°C
    * letzter Wasserwechsel vor 5 Tagen, ca. 1/3 (120 L), mit reinem Osmosewasser
    * Besatz: siehe Signatur
    * Halbwegs aktuelles Foto (22.11.2005): HIER


    Ich weiss natürlich, dass es extrem schwierig ist, hier eine Ferndiagnose zu stellen. Aber falls jemand irgend einen kleinen Hniweis in die eine oder andere Richtung hat, wäre ich schon sehr froh.

    Ich werde weiter berichten, wie es dem Fisch geht. Und falls der Fall hoffnungslos aussieht oder er sterben sollte, und dies zu einer "vernünftigen Zeit" :)roll:), würde ich ihn nach Bern zur NAFUS bringen.


    Merci schon mal und Griessli,
    Basil
     
  2. Angel

    Angel

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    Hi Basil

    Die Haltung in dem Sinn wäre nicht ungewöhnlich, wäre oben etwas intressantes, meine haben mit der Rückenflosse nach unten abgelaicht... aber hier wohl nicht der Fall. Was mir aufgefallen ist, dass die Atmung erhöht ist. Erhöhte Atemfrequenz mit taumelden Bewegungen sind so typische Anzeichen von akutem Befall mit Kiemenwürmern (das Taumeln kommt dadurch, dass der Fisch nicht mehr genügend Sauerstoff aufnehmen kann). Wildfangnahe Skalare, Altums und Diskus sind so Tiere, die noch recht empfindlich darauf reagieren bzw. sie sind so typische Kandidaten für Kiemenwürmer. Treten die Kiemenwürmer akut auf, sind natürlich auch alle anderen Fische davon betroffen.

    Ne sichere Diagnose nur über Kiemenabstrich. Sollte einer der Salmler solche Symtome zeigen, würde ich so einen der Nafus senden, um die Rotrücken wäre es schade aber wenn Du sagst, dass die anderen Tieren genau mit diesen Symtomen nach einer Nacht gestorben sind, dann wirste ihn vielleicht nicht mehr rechtzeitig retten können :-(

    Wenn es tatsächlich dann das ist, dann ist die Behandlung mit FMC so schnell wie möglich angebracht gemäss Nafus. Ist zwar etwas mühsam wegen den Welsen (vertragen es nicht so gut), aber das ganze Becken muss dann behandelt werden.

    Dies wäre einfach ein Verdacht von mir.

    Mit Granulat habe ich zwar im Bezug zu Rotrücken auch nicht die beste Erfahrung gemacht. Eins der Tiere war echt zu verfressen und dies führte dann zu einer Verfettung der Organe. Sollte jedoch bei Jungtieren im Wachstum nicht ganz so ein Problem sein wie für fast ausgewachsene Tiere und es kommt auch auf die Sorte Granulat an.

    Liebe Grüsse

    Angel
     
  3. hoi basil

    hmm, ich habe schwer deine wasserwerte im verdacht. ich würde die kh von 2.5 auf 2 senken. :)


    nun ernsthaft: ich pflege selbst zwei solcher fische, einen lucania goodei und einen schokoladengurami. beide hüfpen rum was das zeug hält, oder besser, so wie du es bei deinem malträtierten skalar beschrieben hast.
    ich vermute, es handelt sich in meinen fällen um schwimmblasenprobleme oder etwas bakterielles. fressen tun die beiden normal, auch scheint es ihnen neben der komischen schwimmart gut zu gehen.

    daneben hattte ich noch ein honiggurami, welcher die selben probleme zeigte. er musste sich während des schwimmens auch immer auf pflanzen ausruhen und kippte seitwärts. nach zwei monaten nichtstun meinerseits, hat sich der fisch vollständig erholt. heute befindet er sich allerdings altershalber im himmel.

    ja, das sind meine erfahrungen mit seltsam schwimmenden fischen.
    eindeutigerweise lässt nur ein untersuch bei der NAFUS auf konkrete rückschlüsse deuten.

    gruss an dich un deinen skalar,

    andrea
     
  4. Java (René)

    Java (René)

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    Hallo Basil

    Ich hatte genau das gleich Problem bei meinen Altum.

    Nur konnte ich noch beobachten, dass die Augen hervorquollen aber der Blauch blieb normal. Von den Symptohmen bis zum Tot ging es etwa 2-3 Tage. Zuletzt konnten sie sich nicht mehr waagerecht halten und drehten sich in alle Richtungen, biss sie sich mit 2-3 Schwanzstössen wieder in die waagerechte brachten, dann aber sofort wieder gedreht.

    Ich habe von 7 Altum 5 so verlohren. Es trat meistens auf, wenn ich neue Fische dazugesetzt hatte.

    Ich habe genau die gleichen WW wie du. Und mit den Apistos habe ich ~6 Monaten aufgegeben, weil sie mir immer 2-3 Monate später starben.
     
  5. Slain

    Slain

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    Hi Basil

    Ich hatte auch genau das gleiche Problem bei einem Skalarweibchen. Anfangs konnte es noch in normaler Position aktiv herumschwimmen und driftete lediglich beim "Anhalten" mit dem Kopf nach oben. Bald konnte es sich aber überhaupt nicht mehr aufrichten.

    Ich konnte den Skalar zwar mit Temperaturerhöhung und proteinreichem, vitaminisiertem Futter wieder aufpäppeln und er schien dann äusserlich auch wieder fit, aber die Symptome traten in Abständen von mehreren Wochen immer wieder auf, so dass ich das Tier schliesslich erlösen musste.

    Als Ursache vermute ich eine bakterielle Infektion der inneren Organe... aber das ist nur ein Verdacht, durch die nafus nachprüfen lassen, hab ich es nicht.
     
  6. Angel

    Angel

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    Salute zusammen

    @Jave
    Ich hatte ja die gleichen Tiere wie Du. Nur per Zufall konnte ich entdecken, dass die einen Befall mit Wümern hatten. Welche Art kann ich jedoch nicht sagen, aber dies schwächte die Tiere natürlich ungemein. Ich konnte sie behandeln und ne zeitlang ging es auch wieder gut, aber sie waren auf so ziemlich alles recht anfällig.

    Das erste Tier, welches dann gestorben ist genau mit den gleichen Symtomen wie Du beschrieben hast, ebenfalls mit den hervorquellenden Augen. Ich weiss jedoch auch bis heute nicht, was es gewesen sein könnte, vermute jedoch auch was bakterielles.

    Dies war jedoch der Grund, warum ich nun Wildfangaltums habe. Diese hatten zwar nach dem Transport einen akuten Befall mit Kiemenwürmern, weswegen ich auch einen der Nafus eingesendet habe und so die restliche Gruppe retten konnte. Da ich sie im Quarantänebecken hielt, waren jedoch keine anderen Tiere, ausser paar junge Welse davon betroffen. Seither jedoch nie wieder auch nur das kleinste Problem gehabt, auch nicht nach dem Umsetzen in ihr heutiges Gesellschaftsbecken. Diese Tiere sind wirklich stabil und sehr vital. Selbst Ichthyo, welches die Salmler sicher latent auf sich haben, brach nie aus.

    Die Symtome waren beim akuten Kiemenwurmbefall kein Scheuern an den Kiemen. Sie hatten lediglich eine erhöhte Atmung, teils ein Klemmen der Kiemendeckel, dann setzte bei den am stärksten befallenen Tieren die Gleichgewichtsstörung ein. Behandelt man dies nicht, so kann es bei jedem Stress wieder ausbrechen wie z.B. neu eingesetzte Tiere usw.

    Liebe Grüsse

    Angel
     
  7. Basil Boesch

    Basil Boesch Moderator

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    Hallo zusammen

    Danke schon mal für Eure Antworten. Da ist ja doch schon einiges zusammengekommen... :)

    Die Situation hat sich nicht gross verändert, d.h. der Skalar hat die Nacht gut überstanden und sieht immer noch relativ gut aus.

    @Angel:
    Ja, am Anfang hab ich auch gehoft, dass der sich irgend eine schöne Echinodorus-Blattunterseite sucht... ;-)
    Aber scheint tatsächlich nicht der Fall zu sein, da er eben immer von selbst etwas nach oben kippt und sich dann wieder aufrichten muss.

    Hmm, wenn man die beiden Skalare vergleicht, scheint der Betroffene etwas schneller zu atmen, aber nicht extrem. Hingegen ist mir aufgefallen, dass er gelegentlich "gähnt", d.h. das Maul ganz nach vorne stülpt.

    Die Salmler und die andern Fische scheinen gesund (keine auffällig schnellere Atmung oder so), allerdings habe ich den Eindruck, dass sie schon seit einiger Zeit inaktiver (Rotkopfsalmler) bzw. schreckhafter (Corys, Skalare) sind als früher. Ob das auch mit allfälligen Kiemenwürmern zusammenhängen könnte?

    Der Rest (also die andern Welsarten) verhalten sich normal.

    Uff... dann hoffe ich mal, dass es nicht das ist. Dein mein Becken ist ja doch ziemlich welslastig... :?


    @Andrea:
    Immerhin schön zu hören, dass es deine "Kandidaten" jeweils überlebt haben. Dann hoffe ich mal, auch wenn's bei mir bisher jeweils anders rausgekommen ist. :(


    @René:
    Tönt alles ziemlich ähnlich wie bei mir. Allerdings kann ich bei meinem Skalar keine hervorstehenden Augen beobachten.


    @Slain:
    Na ja, versuchen könnte ich's mal, wobei die Temperatur schon jetzt relativ hoch ist (27-28°C) und ich nicht weiss, wie sehr sich die andern Fische üner 30°C freuen würden. Fütterung versuche ich jetzt schon so gesund und vitaminreich wie möglich zu gestalten: Verschiedene Sorten Frostfutter, teilweise angereichert mit SuperSelco, dann 'nen selbstgemachten Futtermix), Granulat (Röbi Guggenbühl's ZÜBI's sowie Dorswal Welsgranulat, das aber auch von den andern Fischen gefressen wird) und seltener Flockenfutter (TetraMin). Lebendfutter im Moment nur Enchyträen, ca. 1x wöchentlich.


    Was ich mir im Moment überlege: Mal bei der NAFUS anzufragen ob der Skalar einen Kiemenabstrich lebend überstehen würde (oder hat da gerade jemand 'ne Ahnung? Angel?). Wenn ja, dann würde ich ihn mal in Bern vorbeibringen und wieder mitnehmen... Zeit hätte ich im Moment (Geld leider nicht, aber andererseits ist ein Expresspäckchen, um einen Fisch einzuschicken, auch nicht wirklich viel billiger als das Zugticket).

    Griessli, Basil
     
  8. hoi basil

    vermutlich wird das gehen. ich hatte auch schon einer meiner fische so auf hautparasiten testen lassen. der fisch wurde narkotisiert, damit ein abstrich möglich war. je nach grösse deiens skalars, wird auch ein kiemenabstrich möglich sein.

    viel glück,

    andrea
     
  9. Fritz

    Fritz

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    Hallo Zusammen, Hallo Basil

    Ich weiss leider auch nicht was der Scalare von Basil hat.
    Habe aber einen ähnlichen Fall.

    Ich habe ebenfalls einen ca 2 J alten Scali (w) der vor ca einem Monat noch ähnliche Symptome aufwies.

    Er hat kaum gefressen, war schreckhaft, schneller geatmet als die Anderen.
    Bei Fressversuchen hat er richtige Loopings gedreht, und meistens das Fressen wieder ausgespuckt.

    Im Oktober war ich drei Wochen weg, und die Fischsitterin hat offensichtlich viel zu wenig gefüttert, natürlich auch kein Wasserwechsel. Er sah ziemlich schmal aus.

    Nachdem ich im Inet viel gesucht habe, habe ich gelesen dass es bei geschwächten Scalis zu dieser Schwimmweise kommen kann.

    Er schwimmt jetzt wieder absolut normal und hat sich etwas erholt, nachdem ich ihn mit Leckerbissen seit ca 3 Wochen möglichst gut gefüttert habe. (Weisse Mückenlarven und Artemias gefroren).
    Plus natürlich häufigere Wasserwechsel.

    Allerdings schüttelt er beim fressen häufig den Kopf, oder würgt irgendwie beim fressen, und spuckt es häufig wieder aus.

    Sonst sieht er absolut gesund aus, nur etwas schmaler als früher. Und ist auch nicht mehr so schreckhaft.

    Ich habe auch den starken Verdacht dass es Kiemenwürmer sein könnten. Habe aber noch nichts dagegen unternommen, weil ich nicht ganz sicher bin.

    Werde wohl trotzdem ein Medi suchen und mal dagegen behandeln, weiss aber noch nicht mit was. Evtl. zuerst mal mit Salz.

    Aber es sieht sehr ähnlich aus wie von Basil und Angel beschrieben.

    Übrigens verwende ich auch Ferrdrakon in eher sparsamer Menge.

    KH ca 6
    Temp ca 26°
    Ph leicht über 7 (nicht gemessen)

    Hier noch ein Link "Kiemenwürmer"
    www.members.aon.at/diskus/

    Gruss Fritz
     
  10. Angel

    Angel

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    Salute zusammen

    @Andrea und Basil
    Scheinbar überlebt der Fische auch einen Kiemenabstrich nicht, da dieser doch zu einer ernsteren Verletzung führt als ein Hautabstrich.. dachte es sei auch ohne den Skalar zu töten möglich... jedoch würde ein Telefon an die Nafus hier sicher Klarheit verschaffen.

    @Fritz
    Eine kleine Anmerkung von mir was die Mediempfehlungen betrifft.

    Flubenol nur bedingt nützlich, aber wird von allen Fischen relativ gut vertragen, auch bei Langzeitbehandlung, welches dann nötig wäre.

    ChloraminT ist ein äusserst heikles Medi und auch sehr umstritten. Kann schon zu einem Totalbeckenausfall führen. Ich hab mich mal recht damit beschäftigt, weil ich ein Becken damit desinfiszieren wollte (ohne Fischbesatz) und hab dann auch gelesen, dass es gegen Kiemenwürmer eingesetzt wird jedoch mit sehr grossen Risiken. Würde ich von dem her nicht emfpehlen.

    Das Formalin wird sehr hoch dosiert beschrieben... von dem her wäre FMC die bessere Alternative da Mischpräparat und nicht so hoch dosiert, Allerdings genügt auch mit Formalin keine einmalige Behandlung, sollte immer zweimal behandelt werden bzw. über 10 Tage und dies würde ich niemals mit so hoch dosierten Formalin machen.

    Zum Gyrotox kann ich nichts sagen.

    Liebe Grüsse

    Angel
     
  11. hallo

    gyrotox ist scheinbar dasselbe wie chloramin t und darf keinesfalls bei ph werten unterhalb 7 angewenet werden, da hochtoxisch. den ph wert müsste man bei einsatz folglich schrittweise über 7 erhöhen

    praktisch alle fische sind mehr oder weniger mit kiemenwürmern befallen. solange sich der befall im rahmen hält, stört es den fisch auch nicht. bei dessen schwächung oder sonstigen problemen allerdings, könnten die parasiten überhand nehmen und den fisch ernsthaft schädigen (typ. schwächeparasit). es soll lebendgebärende und eierlegende kiemenwürmer geben.
    fmc wirkt v.a. gegen lebengebärende kiemenwürmer. gegen eierlegende kiemenwürmer ist fmc allerdings praktisch nicht wirksam (auf die länge), weshalb man die behandlung mit fmc intervallmässig über monate durchführen müsste (vgl. diskuszüchter)
    fmc wird von der NAFUS dreimalig empfohlen: 1.,2. und 10 tag. allerdings bekommt man das medikament nur bei gesicherter diagnose (fischeinsendung oder abstrich vor ort). zur nachbehandlung wird der einsatz von chloramin t (wirkt desifizierend) empfohlen.

    gruss,

    andrea
     
  12. Angel

    Angel

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    Salute Andrea

    Hat die Nafus eine Nachbehandlung mit ChloraminT empfohlen?

    Ich persönlich möchte allerdings nochmals von ChloraminT und falls Gyrotox das Selbe ist ebenfalls von diesem dringend abraten.

    Liebe Grüsse

    Angel
     
  13. hallo angel

    ja.


    ich übrigens auch (vgl. oben).

    gruss,

    andrea
     
  14. Basil Boesch

    Basil Boesch Moderator

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    Hallo zusammen

    Ich hab heute mal mit der NAFUS telefoniert:

    Ja genau, hat mir die Mitarbeiterin der NAFUS auch gesagt.
    Anscheinend ist es etwas mehr als nur ein "Abstrich", es müsste nämlich ein kleines Stückchen der Kiemen abgeschnitten werden, und das machen sie nur bei grösseren Fischen (Karpfen und so), da bei kleineren die Überlebenschancen zu gering sind.

    Weiter hat sie gemeint, dass man bei den andern Fischen auch nicht unbedingt etwas nachweisen könne, so lange sie keine Symptome zeigen. Sie hat mir geraten, den Skalar einfach mal einem Salzbad zu unterziehen und dann weiter zu beobachten. Falls er in nächster Zeit stirbt oder hofnungslos aussieht, kann ich ihn ja immer noch einschicken oder vorbeibringen.

    Das Salzbad hat er jetzt gerade hinter sich (angefangen mit 1 Teelöffel Kochsalz auf 5 Liter Wasser während 10 Minuten, dann während den nächsten 10 min auf gut 3 TL erhöht und nochmals 5 min so gelassen). Diese Prozedur scheint er gut überstanden zu haben (die Atmung scheint mir allerdings jetzt eher noch etwas schneller), aber ob es langfristig etwas bewirkt hat, werden wir sehen...


    Ich habe mir gerade noch überlegt, ob es Sinn machen würde, in nächster Zeit etwas Ektozon ins Becken zu geben (schadet zumindest nicht grossartig). Da hat's ja auch Salz drin sowie sauerstoff-abspaltende Komponenten, was dem Fisch ja bei Kiemenproblemem auch entgegenkommen könnte (so zumindest mein Gedankengang).
    Was meint Ihr dazu?

    Griessli, Basil
     
  15. Angel

    Angel

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    Salute Andrea

    Krass :shock:

    Ok.. die Nafus arbeitet nicht mit allen Medikamenten, die es auf dem Markt gibt.

    Was man auch noch in Betracht ziehen könnte ist dieses relativ neue Medikament Moneol. Soll scheinbar gut verträglich sein und wenn man es gemäss Packungsanleitung anwendet auch sonst zu keinen Problemen führen (80% Teilwasserwechsel jedoch ein Muss, da Bakterienexplosion erfolgt - Erstickungsgefahr). Ich habe es bis jetzt nur einmal getestet, da ich mal ein Buntbarschpaar mit Fräskopfwurmbefall gekauft hab (leider erst zuhause gemerkt) und diese dann wohl oder übel behandeln musste. Wie gut es wirklich gegen Kiemenwürmer wirkt kann ich von dem her nicht sagen aber man liest in manchen Foren von Erfolg durch die Behandlung.

    @all
    Es ist gut zu wissen, was für Medikamente es gibt, was die Risiken sind usw. für den Fall der Fälle... möchte jedoch nochmals alle darauf hinweisen, man sollte niemals eine Medikamentenbehandlung ohne gesicherte Diagnose auf gut Glück beginnen, denn jede Medibehandlung ist Stress für die Fische bzw. eine Belastung für die Organe und stellt sich die Behandlung als nicht wirksam heraus, da der Fisch an ganz was anderem leidet wäre eine zweite Behandlung von nöten und das Risiko einer dauerhafter Schädigung der Organen (z.B. Symtom Bauchwassersucht) nicht mehr auszuschliessen. Den Fisch der Nafus einzusenden ist die beste Möglichkeit eine Diagnose zu erhalten. Darauf hin kann man sich dann für eine Behandlung mit dem oder den vorgeschlagenen Medis durchführen oder selber ein Medikament eigener Wahl verwenden. Würde jedoch auch dies mit der Nafus absprechen.

    Liebe Grüsse

    Angel
     
  16. Angel

    Angel

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    Hi Basil

    Dass der Skalar jetzt nach dem Salzbad heftiger atmet führe ich auf den Stress durch das Salzbad zurück. Der enorme Anstieg vom Leitwert muss ja auch verkraftet werden ;-)

    Bin vorallem in Weichwasserbecken bzw. mit Weichwasserarten wie Skalar usw. nicht ein allzu grosser Fan von Salzbehandlungen im Aquarium und dazu gehört das Ektozon auch. Auch hier wieder der extreme Anstieg vom Leitwert. Da frage ich mich halt auch ein wenig, ob der Nutzen wirklich grösser ist als der Stress und Stress macht die Tiere ja grad anfällig auf Krankheiten. Salz mag zwar z.B. Kiemenwürmer stressen, aber nicht töten und falls es wirklich das wäre, dann hätten die Kiemenwürmer nachher ein umso leichteres Spiel... sind nur so meine Gedanken. Würde den Skalar einfach jetzt mal beobachten und zeigt das Salzbad einen Erfolg (vielleicht ist z.B. eine Pilzerkrankung die Ursache würde Salz natürlich nützen) dann erst würde ich das ganze Becken behandeln.

    Liebe Grüsse

    Angel
     
  17. whitecat

    whitecat

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    hallo...also für mich sieht es nach einem bakteriellen befall aus...ich würde mit sera bactopur und sera bactopur direct behandeln...zur unterstützun würde ich noch erlenzapfen reingeben...und wegen dem salz...1-2 tl für ein 100 liter becken z.b...

    oder ein 20minütiges salzbad...15gr/liter
    dann sollte es dem fisch langsam wieder besser gehen..
    mfg
     
  18. Basil Boesch

    Basil Boesch Moderator

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    Hallo weisse Katze...

    Darf ich fragen ws Dich zu diesem Schluss bringt? Anders gefragt, hattest Du schon einen ähnlichen Fall, bei dem dann eine bakterielle Ursache diagnostiziert wurde?

    Nimm's nicht persönlich, aber das werde ich definitiv nicht tun! Ich verwende prinzipiell keine Medikamente (so "Hausrezepte" wie Salz mal ausgenommen) ohne eine gesicherte Diagnose. Mit diesen "Mittelchen" wäre meiner Meinung nach die Wahrscheinlichkeit recht gross, dass ich mehr Schaden als Nutzen anrichte. Und abgesehen davon sind Bactopur und Bactopur direct bezüglich Inhaltsstoffen und Anwendungsgebieten doch zwei sehr verschiedene Medikamente. Verstehe ich das richtig, dass Du meinst, beide gleichzeitig einzusetzen?

    Hab ich bereits drin... (muss allerdings so bald wie möglich neue holen, da mein Vorrat demnächst aufgebraucht ist und jetzt ja wieder Saison ist ;-)).

    Bei der Salzbehandlung hab ich mich jetzt mal an die Empfehlung der NAFUS gehalten.
    Hast Du selber Erfahrungen gemacht mit 15 g/L bei Weichwasserfischen? Für mich tönt diese Konzentration recht happig... aber das muss natürlich nichts heissen. ;-) Die oben beschriebene Behandlung (3-4 Teelöffel Salz auf 5 Liter) hat der Fisch jedenfalls ohne grössere Anzeichen von Unwohlsein überstanden, aber eben, gleich 15 g/l hätte ich mich jetzt wahrscheinlich nicht getraut einzusetzen.

    Griessli, Basil
     
  19. whitecat

    whitecat

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    also....wenn fische einen bakteriellen befall haben schwimmen sie meist nciht mehr richtig....hast du villeicht auch einen weissen schleimigen kot feststellen können??
    ja ich hatte mal einen ähnlichen fall...jedoch schwammen meine fische dann in der nähe des filters...aber ansonsten das gleiche schwimmverhalten...

    also im sera ratgeber steht das man die medikamente kombinieren kann...hab die krankheit übrigens auch so wegbekommen;)
    jedoch töten diese medikamente die filterbakterien ab...also müsste man den filter irgendswo anders weiter laufen lassen..

    zum salz etc...könnte ich dir folgende seite empfehlen::

    http://www.aquarium.ch/onlinemagazin/fische/alter_heilungsmeth/

    villeicht hilft dir ja das weiter...

    also dann mfg und viel erfolg..!
     
  20. Angel

    Angel

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    Salute Whitecat

    Deine gute Absichten in Ehren, aber ganz so einfach ist es denn mit den Fischkrankheiten schon nicht und voreilige Schlüsse können dem betroffenen Fisch dann mehr Schaden.

    Nach weissem schleimigen Kot siehts auch aus, wenn die Fische längere Zeit nichts oder fast nichts zu sich nehmen. Es kann auch ein Anzeichen auf Würmer sein. Auch Darmflagellaten (Geisseltierchen) könnten eine Ursache sein. Bei keinem dieser Ursachen wäre Sera Baktopur oder Baktopur direkt das richtige Medikament bzw. wird mit höchster Wahrscheinlichkeit nix nützen. Folge wäre, Fisch wird durch die falsche Medibehandlung geschwächt, die Organe werden belastet und geheilt ist er noch lange nicht. Je mehr und je länger man mit Medis dann rumpröbelt, desto eher ist die Wahrscheinlichkeit da, dass er Organschäden davon trägt wie z.B. Nierenschäden, welches sich dann im Symtom Bauchwassersucht zeigen kann (meine jetzt nicht die bakterielle Erkrankung namens Bauchwassersucht ;-))

    Ein unnormales Schwimmverhalten kann sehr viele Ursachen haben. Eine simple Schwimmblasenentzündung, eine Verletzung, Kiemenwürmer, ebenfalls innere Parasiten usw.. auch hier wäre die Behandlung mit Baktopur ebenfalls mehr schädlich als nützlich.

    Wenn es dann doch eine bakterielle Erkrankung ist, dann würde Baktopur ebenfalls unter Umständen kein bischen nützen, sondern mehr Schaden anrichten. Bakterien richtig zu behandeln, dazu muss man zuerst herausfinden, um was für Bakterien es sich handelt. Dies geht nicht mal mit einem Mikroskop alleine. Eine kompetente Untersuchungsstelle wäre die Nafus (Nationale Fischuntersuchungs Stelle). Die können die Bakterien bestimmen und können dann auch grad das richtige Medikament empfehlen.

    Liebe Grüsse

    Angel
     

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