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Rettet das arme Tier aus der Zoohandlung !

Dieses Thema im Forum "Tiefgründiges" wurde erstellt von Zigermandli, 16. Februar 2018.

  1. Zigermandli

    Zigermandli Moderator

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    oder vieleicht besser doch nicht ?

    Seit ich meine Besätze, nun schon eine ganze Weile, mehrheitlich aus schlechter Haltung oder von überforderten Aquarianern übernehme und zusammenstelle. Habe ich mir schon oft Gedanken gemacht, ob solche Rettungsaktionen überhaupt sinnvoll, oder nur Symptombekämpfung sind.

    Ich muss sagen JA und NEIN

    [​IMG]
    carettochely's insculpta, von einem über 80Jahre alten Mann 13 Jahre in einem 300l Becken gehältert schwimmt aktuell in meinem 2000er Becken und wartet auf ein Beckenupgrade

    Bei Tieren von überforderten Haltern, die Fehl- oder unüberlegte Käufe gemacht haben oder die Tiere offensichtlich unter prekären Bedingungen halten und erkannt haben, dass sie eine andere Bleibe brauchen finde ich eine "Rettung" sinnvoll.

    Bei Zoofachgeschäften, Baumärkten und privaten Fischsammlern bin ich aber mittlerweile ganz anderer Meinung !

    [​IMG]
    Feuerstachelaal 75cm (wird anähernd 100cm gross) 3 Stück von verschiedenen überforderten Haltern übernommen schwimmen ebenfalls im 2000l Becken

    Man trifft immer wieder mal auf Exoten wie Hoplias, Marmorgrundeln, Feuerstachelaale, Knochenhechte gewisse Channaarten, Lungenfische etc. auf der einen Seite freut es mich dann, dass man auch mal was neben dem üblichen Sortiment angeboten bekommt, andererseits frage ich mich dann aber immer auch wo die Tiere, die teils bis einen Meter gross, wahnsinnig unverträglich oder Winterruhe benötigen, dann landen.

    Die Entscheidung ein solches Tier aus einem "schlimmen" Händlerbecken zu holen mag dann zwar edle Motive haben, jedoch bewirkt man langfristig gesehen genau das Gegenteil von dem was man eigentlich erreichen wollte. Man bestärkt den Händler weiterhin solche Tiere in seinem Geschäft anzubieten. Denn langfristig, kann man meiner Meinung nach das anbieten von Tieren die kaum je einen Halter finden, nur dann einschränken, wenn die Händler auf solchen Tieren sitzen bleiben.

    Für das betroffene Tier eine Katastrophe, langfristig für hunderte Tiere die Rettung

    [​IMG]
    Marmorgrundel, wird locker60cm gross und 10kg schwer ! Von einer Beckenauflösung (600l Becken) übernommen und an ein 5000l Becken weitervermittelt

    Sollte wirklich mal jemand bewusst ein solches Tier für seine Anlage kaufen wollen gibt es mit Sicherheit auch einen Weg diesen spezifisch zu bestellen.

    [​IMG]
    Channa Aurantimaculata 50cm völlig kaputt aus einem Gesellschaftbecken mit anderen Grossfischen gerettet, schwimmt bei mir mit einem Partner alleine in einem 600l Artbecken. Diesen Winter die erste vollständige Winterruhe gehalten

    Soll einfach ein kleiner Denkanstoss sein ;)

    Gruss Thomas
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. Februar 2018
  2. eye4eye

    eye4eye

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    Guter Text, wie immer super Bilder und deiner Meinung!!!

    Gruss
    Dave
     
  3. wildvet

    wildvet

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    Wie wahr!
    Leider funktioniert das Geschäft mit dem Mitleidskauf auf vielen Ebenen, ganz besonders bei Hunden und katzen aus dem Ausland.
    Und ich komm hier fast nicht vom Bildschirm weg; die Bilder sind ein Traum.

    Alle Achtung
    Berit
     
  4. Zigermandli

    Zigermandli Moderator

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    Morgen Zusammen

    Danke und schön zu sehen, dass das noch mehr Leute so sehen :)

    Das Problem ist halt für die wenigen "Freaks" mit Grossbecken und speziellen Vorlieben, dass man dann langfristig nur noch sehr schwer an spannende Exoten und Grossfischen kommt, da die Nachfrage stark zurückgehen würde, obwohl die Tendenz zu grösseren Becken in den letzten Jahren stetig zugenommen hat.

    Wenn dafür aber bedeutend weniger Tiere im Elend landen, nimmt man das gerne in Kauf ;-)

    Gruss Thomas
     
  5. Angel

    Angel

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    Hi Thomas

    Denke, dass die "Freaks" mit der Zeit wissen, wo was zu kriegen ist und somit der Kauf gezielt gehandhabt werden kann. Ansonsten bin ich Deiner Meinung. Ein Mitleidskauf hilft leider nur gerade dem betroffenen Tier, nicht aber diesen, die nach ihm kommen.

    Liebe Grüsse

    Angel
     
  6. skippolino

    skippolino

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    Hallo Thomas,
    ich sehe das genauso wie Du. Wenn ich nicht so ein altes Holzhaus mit schlechter Statik hätte (hab mein 450 ltr. Becken zum Glück direkt auf einen Balken stellen können), dann hätte ich auch Grossbecken für so arme Tiere von überforderten Haltern. Ich suche ja auch noch einen Platz für meinen Elfenwels ;), den ich mit einem Aquarium übernommen habe. Das mit den "Fachgeschäften" sehe ich aber genauso. Ich finde es unverantwortlich, dass Tiere die solche Grössen erreichen, überhaupt ohne Überprüfung der Haltungsmöglichkeiten verkauft werden.

    LG
    Roland
     
  7. Thomas Hürlimann

    Thomas Hürlimann

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    Hallo Zusammen

    Ich habe selber in meinen frühen Jahren unglaublich viel Mist gebaut, in maximal 300 Litern.
    Minihai, Argusfisch, Silberflossenblatt, danach im MW, Dori, Flavescens, bubble.
    Generell dumm, manchmal Pech, kompletter Filtersausfall und Sauerstofftod.
    Mein jetzt 18 Jähriger Sohn, hat mir diese Fehler alle vorgehalten, inkl. Dem Tod seines Antennenwelses.
    Seit 2016 alles unter Kontrolle und nur noch ganz wenig Todesfälle, die normalen, die jeder hat.

    Was ich sagen will, grosse, coole Fische sind extrem verlockend, aber eben ein grosser Fehler, wenn man nicht die entsprechenden Beckengrössen hat.
    Mittlerweile habe ich an meinen Barben und Panzerwelsen viel mehr Freude, in meinem 110 Liter Palu.
    Gruss
    Thomas

    Ps:
    Wenn ich dann doch mal richtig, richtig viel, viel Wasser hätte....
     
  8. Susaloo

    Susaloo

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    Hallo Thomas

    Das ist wirklich ein Dilemma: Rettet man das eine Tier, dessen Leid man nicht mitansehen kann, hat das das Leid weiterer Tiere zur Folge. Ist unser Tierschutz nicht so weit, dass solche Fische im normalen Handel gar nicht mehr angeboten werden dürfen? Korrekt wäre, einem Händler einen solchen Fisch nur noch gratis oder gegen sehr wenig Geld abzunehmen, damit sich das Geschäft für ihn nicht mehr lohnt. Wenn das möglich ist? Und sollten wir alle solche Händler nicht grundsätzlich meiden? Hier im Forum gibt es doch die "Händlerdiskussion", wo wir uns über "Sichtungen" von Extremangeboten bei Händlern gegenseitig informieren könnten. Auch wenn es noch viele potentielle Käufer gibt, die sich nicht vorher informieren: Für die Händler wär's doch ein "Wink mit dem Zaunpfahl".

    Und wer solche Fische halten möchte und wirklich über das entsprechende Becken und Fachwissen verfügt: Thomas machts doch vor, wie man - auch ungewollt - zu den Fischen kommt. Und man muss doch auch wirklich nicht jederzeit jeden möglichen Fisch überall einfach kaufen können.

    Viele Grüsse
    Susanne
     
  9. Zigermandli

    Zigermandli Moderator

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    Guten Morgen Susanne
    Einschränkung des Handels finde ich ist der falschen Weg, denn gerade die erfahrenen Aquarianer begrüssen ein breites und vielfältiges Angebot. Auch sind interessante und beeindruckende Tiere im verantwortungsvollen Handel ein Besuchermagnet und ein Ansporn für Jung-, Neu- und fortgeschrittenem Aquarianer sich weiterzubilden und zu vergrössern ;)

    Natürlich müssen die Händler ebenfalls über entsprechende Anlagen verfügen um solche Tiere langfristig beherbergen zu können. Für die meisten wird das nicht möglich sein, dann sollen sie sie auch nicht im Händlerbecken, sondern nur bei gesicherter Abnahme (Bestellung) anbieten dürfen. Andererseits gibt es sehr wohl Händler die das bieten können und dementsprechend nicht eingeschränkt werden sollen. Entsprechende Kenntnisse des Händlers oder Shops und entsprechende Beratung für den Kunden sollten dann voraussetzung sein.

    Austausch und Unterstützung gibts dafür ja auch.

    Ich bin klar der Meinung, dass man den Verkauf und die Anforderungen für die Haltung via SKN, HB etc. besser regeln, das Bildungs und Weiterbildungsangebot mehr pushen und die Regeln besser umsetzen sollte!

    Als Beispiel: Die Rochenhaltung erfordert einen Sachkundenachweis und eine Haltebewilligung die man in den meisten Kantonen nur mit einem Gutachten bekommt. Das ist für mich der richtige Ansatz. Man muss dann aber auch die schwarzen Schafe aus dem Verkehr ziehen und nicht nur diejenigen schröpfen, die es korrekt machen. Die Reptilienhaltung ist da der Aquaristik relativ weit voraus. Da besteht in meinen Augen klar Handlungsbedarf der auch durch die Vereine und besonders den @SDAT proaktiv gepusht werden sollte. Andernfalls wird in Zukunft immer mehr durch Unwissenheit und radikale Tierschutzorganisationen dank schwarzen Schafen verboten und das Hobby verarmt und stirbt irgendwann aus. Was auch Kosten der Erforschung und Erhaltung von Arten und Lebensräumen sein wird. Denn wie der Zoo Zürich so schön sagt. Nur wer Tiere kennt wird sie schützen. Von der ganzen Forschung und Arterhaltung mal ganz zu schweigen.

    Gruss Thomas
     
    Zuletzt bearbeitet: 5. Januar 2021
  10. kamel78

    kamel78

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    kein einfaches thema!
    kommt am ende finde ich auch ein bisschen drauf an um was für ein tiere es sich handelt und ob die wahrscheinlichkeit besteht, dass das eben vom händler NICHT nachbestellt wird. über ein gespräch lässt sich das ja herausfinden.

    ich hab meine "schlangi" ja auch aus einem laden. sie sass dort zwei jahre in einem terrarium (!) bei 10 cm wasserstand auf kniehöhe der vorbei laufenden menschen. sie sass immer total verängstigt unter der einzigen wurzel. irgendwann suchte ich das gespräch und übernahm das tier für symbolische 10 euro (statt 129.-). einige monate darauf hat der laden alle reptilien (und anderen terrarientier), sowie die schildkröten aus dem sortiment genommen.

    ich denke also man muss das immer von fall zu fall ankucken. man sollte auch selbst das interesse haben, dass tier langfristig zu plfegen und nicht mit dem gedanken herangehen es mal "zwischenzuhältern" und dann wieder weiter zu geben..

    grüsse,
    samuel
     
    skippolino gefällt das.

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