Hoi Zäme, Ich hab lange überlegt, wo ich das posten soll. Es gibt leider kein Wasserchemie Bereich, dann hätt ich nicht überlegen müssen. Grund für mein Posting, ist eine Beobachtung die ich bei einem sehr erfahrenen Aquarianer gemacht hab. Dieser Typ pflegt "Weichwasserfische" (Salmler und Welse) in einem Altwasserbecken. Das heisst seit ewig wird dort eigentlich nun Wasser nachgefüllt (Osmosewasser das er sich jeweils irgendwo besorgt). Er misst manchmal KH GH pH etc.. Das Wasser hat KH2-3 GH4 wenn der pH sinkt gibts mal n Gutsch Leitungswasser. Das Becken ist wunderschön gute Pflanzen, die Fische scheinen auch OK zu sein (wer kann das schon sagen) Jedenfalls hat er über viele Jahre ganz selten Todesfälle. (und ich glaube das) Das Becken ist offen und einige Efeututen hängen direkt im Becken.. alles wirklich sehr sehr schön. Er sagte: "Da hat sich ein Gleichgewicht eingestellt. Ich mach da nix dran ausser Wasser Nachfüllen und ab und zu mal Pflanzen stutzen" (Diesen Satz habe ich schon von vielen "erfahrenen" Aquarianern gehört) Sowas nennt man dann doch Altwasser Becken? Als ich bei Ihm zu Besuch war, habe ich dann den Leitwert gemessen und war extrem erstaunt über die gemessenen 1200uS. Irgendwie ist das ja logisch wenn man immer nur Wasser nachfüllt und nie welches rausnimmt.. dann sammeln sich alle möglichen Stoffe (Salze etc) im Wasser.. und treiben den Leitwert hoch. Es ist technisch ja easy möglich, bei einem Leitwert von 1200uS so tiefe KH/GH zu haben. Aber kann man da noch von Weichwasser reden??? Eine hohe härte bei sehr tiefem Leitwert ist im Gegensatz dazu ja nicht möglich. (aus dem Leitwert lässt sich der maximal mögliche Härtegrad berechnen) Die sog. Weichwasserfische aus dem Amazonas kommen ja alle aus Wasser mit nem sehr tiefen Leitwert.. (Rio Tapajos Leitwert 12uS !!) Wie ist das jetzt für die Fische wenn sie einem so hohen Leitwert ausgesetzt sind.. Die Osmolität dieses Wassers ist ja enorm viel grösser als es normalerweise bei so "weichem" Wasser ist? Somit wäre dann das Umsetzen eines Fisches aus so einem Becken in ein echtes Weichwasser Becken mit tiefem Leitwert sehr gefährlich wegen dem osmotischen Schock.. Wie viele Leute hier messen regelmässig die KH GH ihres Wassers..? Wie viele davon messen auch den Leitwert? Ich könnte mir gut vorstellen dass einige von Euch die "weiches" Wasser haben trozdem erstaunt über die Leitwerte in Ihren Becken wären.. Grüess Aspi
Hallo Aspi Interessante Frage! Als Weichwasser kann man dieses Altwasser von Deinem Kollegen sicher immer noch bezeichnen. Aber es sind halt viele andere, nicht "härtebildende" Verunreinigungen drin, die sich über die Jahre angesammelt haben. Gewisse werden wieder abgebaut bzw. in Pflanzen aufgenommen, andere bleiben im Wasser. Ob Fische aus diesem Becken einen osmotischen Schock kriegen, wenn sie in sauberes Weichwasser umsetzt weiss ich nicht. Ich würde meinen nicht. Im Prinzip kann man dieses Altwasser ja mit der Trockenzeit vergleichen. Da sitzen die Fische in kleinen Tümpeln in belastetem Wasser fest und die einsetzende Regenzeit führt zu einer raschen Veränderung der Wasserwerte. Denke nicht, dass dies gleich zum Tod der Fische führt. Mal schauen, was die anderen dazu meinen. Das wird wohl nur in Spezialfällen wie eben Altwasserbecken oder stark überbesetzten Becken mit seltenem Wasserwechsel der Fall sein. Im Normallfall (Becken mit regelmässigem Wasserwechsel) kann man aus dem Leitwert schon mehr oder weniger die Härte ableiten. Aber falls man nur den Leitwert misst macht es Sinn, ab und zu auch die Härte (KH, GH) zu bestimmen. Gruess, Ändu
Hi zusammen Wenn Fische dies über mehrere Jahre so gewohnt sind, kann es für gewisse Arten oder Individuen tatsächlich problematisch werden, wenn sie dann plötzlich in "sauberes".. vielleicht besser ausgedrückt, in anderes Wasser kommen. Ob es einen osmotischen Schock gibt kann ich allerdings auch nicht sagen... denke eher, es wäre der Schock auf die Veränderung, da sich die Fische dies überhaupt nicht mehr gewöhnt sind und somit deren Organismus einer extremen Stresssituation ausgesetzt wäre. Wenn man also züchtet, weiss, dass die Fische abgegeben werden hällt man sie vorzugsweise so, dass sie nicht empfindlich auf Veränderungen reagieren. Fische aus einem gut funktionierenden Altwasserbecken sollten also sehr vorsichtig und langsam an eine neue Umgebung angepasst werden, insbesonders, wenn sie dies bereits über lange Zeit gewohnt waren. Ansonsten schliesse ich mich Ändus Ausführung an. Für die Zucht kann man eine solche Trockenzeit so simulieren... ist jedoch in diesem Falle zeitlich befristet. Liebe Grüsse Angel
Hoi Zäme, Also das mit dem osmotischen Schock ist mir schon klar. Der Leitwert sagt ja aus, wieviel Stoffe im Wasser gelöst sind. (Leitwert ist fast direkt in Anzahl gelöste Teilchen pro Liter (mol/l)umrechenbar) Die Gefahr eines osmotischen Schocks steigt mit der differenz der gelösten Stoffe in zwei Wässern. Also ist direkt von der Leitwert differenz (natürlich in Prozent) abhängig. Je grösser die Differenz umso grösser die Gefahr. Ein osmotischer Schock wird nicht durch die differenz der Härte verursacht sondern durch die Differenz im Leitwert. Wenn man also einen Fisch von Leitwert 1200uS Wasser in Leitwert 50 Wasser schmeisst und ihm keine Zeit gibt sich langsam zu gewöhnen, wird er mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit einen osmotischen Schock erleiden. (das heisst ja nicht dass er daran auch gleich stirbt) Mich würde wirklich interessieren ob ihr den Leitwert auch messt oder nicht. Hier wird immer leidenschaftlich über die Härtegrade diskutiert und der Leitwert fristet ein Schattendasein. Grüess Aspi Wenn ihr aus der Badewanne steigt, habt ihr doch diese komischen aufgequollenen Fingerkuppen..? Das ist ein Osmose Effekt. Und jetzt füllt die Badewanne mal mit UOA Wasser und schaut was dann passiert.. Der Effekt ist x-Fach stärker. Durch Zugabe von Badesalz kann dieser Osmose Effekt gemindert werden..
Hi Aspi Wenn ich Fische frisch bei mir einsetzen soll messe ich klar den Leitwert und nicht die KH oder GH, um zu erfahren, wie lange und vorsichtig ich die Fische oder gleich das Wasser des Zielaquariums anpassen soll. Schon auch, um einen osmotischen Schock zu vermeiden, aber den vermeide ich so oder so mit vorsichtiger Anpassung, sondern um den Umstellungsstress so gering wie mögich zu halten... hier lege ich mehr Wert auf den Leitwert. Auch wenn ich einen bestimmten Wert mit der Mischung von Leitungswasser mit Osmosewasser erhalten möchte, geschieht dies per Leitwertkontrolle... hab die KH schneller im Kopf ausgerechnet (ausrechnen funktioniert, da KH und Leitwert sich beim Leitungswasser nicht ändern) als wenn ich Tröpfchentests verwenden müsste... reine Bequemlichkeit. Auch eine Spontankontrolle meiner Becken erfolt meist nur mit Leitwertmesser. Erst wenn die PH-Werte nicht passen kontrolliere ich auch die KH und wenn ich schon dabei bin auch den Rest der Werte. Pflege ich ein Becken, so messe ich jedoch auch KH, Gh usw., damit ich den Überblick habe. Liebe Grüsse Angel
Hallo Aspi Ich messe den Leitwert und nur selten GH/KH. Wichtig ist, wie schon oben gesagt, dass man für sein Becken das Verhältnis "Leitwert zu Härte" kennt. Dann spricht nichts dagegen, das Wasser nur mit Hilfe des Leitwerts aufzubereiten. Für Anfänger ist es einfacher bzw. sicherer, GH und KH zu messen. Deshalb fragt man nie nach dem Leitwert (jedenfalls ist das bei mir so). Wenn mir jemand den Leitwert seines Aquariumwassers nennt, kann ich damit nicht sehr viel anfangen, da ich nicht weiss, ob es sich um sauberes oder mehr od. weniger stark belastetes Wasser handelt. Gruess, Ändu
Hallo Zusammen Könnt ihr mir sagen ,wie man den Leitwert messt. Das habe ich jetzt zum ersten mal gehört. :shock: Mfg Tom
Hoi Aspi ...interessante Frage! Wir messen den Leitwert (noch) nicht. Haben uns aber auch schon Gedanken darüber gemacht, ob wir diesen messen sollten oder nicht.... sind aber noch zu keinem Entschluss gekommen. Wir messen regelmässig: Temperatur PH GH KH NO3 NO2 ...würde uns auch interessieren, wieviele den Leitwert messen! Grüsse Marco
Hoi Zäme, @Admins, gäbe es die Möglichkeit einen Poll (Umfrage) darüber zu machen? Muss nicht sein aber wäre sehr interessant zu wissen. V.a wäre interessant, wenn Leute die schon lange ein funktionierendes AQ haben aber den Leitwert bisher nicht gemessen haben mal Ihre Werte ermitteln und durchgeben würden.. Mich interressieren vor allem die Werte der "Mitregenwasserauffüllfraktion" die sonst nicht viel an Ihren Becken machen. Grüess Aspi Nachtrag @Marco ich glaube die wirklichen Profis hier messen ihn alle.
Hi, ich bins nochmal Für was braucht man eigentlich den Leitwert, wen man ph kh und gh messt. Da habe ich meine Daten. Noch was, was ist no2 und no3. Gruess Tom
Hoi Tom, Der pH gibt ja nur an wie sauer oder basisch das Wasser ist. Vom pH lässt sich in keinster weise auf den Leitwert schliessen und umgekehrt. GH gibt den Gehalt an härtebildenden Salzen an (Magnesium und Calzium) KH gibt den Gehalt an Carbonat an. (CalziumCarbonat ist Kalk der häufigste Härtebildner) Der Leitwert gibt den Gesammtgehalt gelöster Salze an (inkl Härtebildner) Anhand der GH und KH kann man errechnen wie gross der Leitwert sein müsste, wenn als einzige Salze Härtebildner im Wasser sind. Wird als Beispiel Kochsalz zugegeben, steigt der Leitwert enorm die KH, GH und pH bleiben aber exakt gleich. Wird in einem AQ zu wenig Wasserwechsel gemacht und nur KH GH und PH kontrolliert, steigt der Gehalt an anderen Salzen langsam an.. was man an einem steigendem Leitwert erkennen würde.. nicht aber an GH KH oder pH. Grüess Aspi
Hi Aspi Wie rechnet man das mit gh und kh das man den Leitwert bekommt, oder habt ihr ein Messgerät. Gruess Tom
Hoi Tom, Da immer andere Salze im Spiel sind, kann man das nicht rechnen. (Aus KH und GH kann man nur ausrechnen wie gross der Leitwert mindestens ist.. nicht wie gross er wirklich ist. Oder umgekehrt kann man anhand des Leitwertes ausrechnen wie gross die GH maximal sein könnte.. das nützt ja aber alles nicht viel) Es braucht dazu definitiv ein Messgerät.. Grüess Aspi
Sorry das ich viele Frage stelle,für mich ist das neu. Habe seit 8jahre ein aq ca. 1200l und hatte niemals den Leitwert gemessen. Wie hoch darf den Leitwert sein. Gruess Tom
Hi Tom Das kommt darauf an, welche Fische Du pflegst und welche Ansprüche diese an das Wasser stellen. Weichwasserfische verlangen niedrige Leitwerte, Hart-, Brack- oder Meerwasserfische höhere oder hohe Leitwerte.
Hoi Zäme, Man kann nicht's aussagen darüber wie hoch der Leitwert sein darf.. Normalerweise hat weiches Wasser (z.B KH / GH <2) einen tiefen Leitwert unter 100.. Wenn So weiches Wasser jetzt einen viel höheren Leitwert hat z.B 500 dann stimmt irgend etwas nicht.. Bei Wasser mit KH20 GH 22 ist ein Leitwert von 500 hingegen normal. Hat man weiches Wasser (KH1) mit einem Leitwert von 500, ist der osmotische Druck in diesem Wasser gleich wie in viel härterem Wasser mit (KH~20) obwohl es als weiches Wasser gilt. Solches Wasser kann man ohne Probleme auf einen tiefen pH bringen es unterscheidet sich im Bezug auf den einstellbaren pH_Bereich nicht von normalem (tiefleitwertigen) Weichwasser. In Bezug auf den osmotischen Druck hingegen ist es dem härteren Wasser gleich. Die Frage die sich mir stellt.. ist Was ist das was einen Weichwasser Fisch zu einem Weichwasserfisch macht? Ist es der allgemein tiefe Salzgehalt oder der tiefe Gehalt an Härtebildnern? Die Tatsache, dass Weichwasserfische eher dazu tendieren ein Salz-Dauerbad (z.B zur Infektionsbekämpung) nicht so leicht wegzustecken wie die meisten Hartwasser Fische, spricht sicher dafür, dass es den Weichwasserfischen wohler ist bei Wasser mit tiefem Salzgehalt... sprich bei tiefen Leitwerten. Würde mich aber interessieren was die Experten dazu sagen.. Grüess Aspi